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Thema: Doppel oder Tripel


Ich habe als Kind auf einem B-Horn angefangen, um eine richtige Haltung von Anfang an zu lernen.Als ich groß genug war bin ich auf ein Doppelhorn umgestiegen und blase es bis heute als Profi im Orchester.Nun hatte ich eine Produktion zu bewältigen die für meine Begriffe sehr unangenehm und Horn untypisch geschrieben war und Live gesendet wurde.Eine romantische Oper.Also griff ich zum B/hoch F-Horn und habe den schwerst möglichen Schall genommen.Das Stück ist ohne Zweifel auch auf dem normalen Doppelhorn zu bewältigen, aber leider zu wenig Proben und die Live-Übertragung haben mich den Angst-Griff tätigen lassen.
Mir fiel auf das ich keinerlei klangliche Verschlechterung hatte und der Dienst sehr erleichtert wurde.Die Frage nach einem Tripel-Horn wuchs ständig in mir an.
Also warum spielt man nicht immer auf einem Tripel-Horn, man nutzt die klanglichen Vorteile von einem Doppelhorn und für die ganz dreckigen Einsätze hat man das hoch F-Horn.Ich setze dabei aber ganz konsequentes üben auf dem Doppelhorn voraus.
Mich würden Eure Meinungen interessieren.Vielleicht steuert man ja auch mit so einem Instrument in eine Sackgasse.


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Eine Sportmodell würde sich für mich nicht rechnen, ein Trippel schon gar nicht, also spiel ich fast alles auf meinem Doppel und bei Mucken, bei denen ein Diskanthorn wirklich zwingend erforderlich ist, versuch ich eins zu leihen, falls nicht möglich, muss ich dann halt leider passen.

Ich werde also schon aus finanziellen Gründen nicht in Gefahr geraten vom hoch F Horn abhängig zu werden.

Diese Gefahr besteht aber auf jeden Fall.
Erst greift man nur bei wirklich heiklen Stellen zur hoch F Seite und dann immer öfter. Schließlich will man selbst einfache Programme nicht mehr ohne spielen.
Nicht meine Erfindung oder Vermutung, sondern die Erfahrung eines befreundeten ex A Orchester Solohornisten.
Als ihm diese "Abhängigkeit" bewusst wurde, hat er (mit Erfolg) eine Art "Entzugsprogramm" absolviert.



Hmm, aber wie machen es die Leute die auch bis in das hohe Alter Top-Leistung mit so einem Instrument bringen(Gaag,Joy unsw.).Selbst wenn man davon "Abhängig" wird, es kommt doch mehr auf das üben im Hintergrund(also das tägliche üben) an.



Die Leute, die mir bekannt sind und Sportmodell seit langer Zeit spielen, ohne sich den Ansatz zu zerschießen und/oder davon "abhängig" zu werden, üben nicht darauf, sondern nützen es nur bei Stücken, in denen es nötig ist.
(Bei der 1.Brahms sollte es zB. ja eigentlich nicht nötig sein, habe ich aber schon gesehen.)
Beim Trippel siehts anders aus. Ich geh aber davon aus, daß darauf die hoch F Seite dann auch sparsam verwendet wird.


Zuletzt bearbeitet: 07.12.08 15:01 von Thomas


Da hast Du natürlich Recht, zumal die hoch F Seite für einen satten Sound nicht geeignet ist.Aber es ist schon ungemein entspannend, wenn man für heikle Einsätze die Spritze hat.Und ich finde man ist in der Intonation viel flexibler.Ich kann bis jetzt nix negatives finden.International geht der Trend auch eindeutig zum Tripel, zu mindestens am Solo- Horn.Vielleicht sind wir in Deutschland auch zu konservativ.Es hat sich einiges an Qualität bei den Instrumenten getan, gerade beim Klang.

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Spielen die beiden Erwähnten wirklich nur Tripel ? Und so alt sind sie doch nicht. Gaag ist ein Jahr jünger und Andrew einige mehr. Man muß eben diese Sportmodelle mit großer Disziplin gebrauchen. Ich habe auch so ein Ding, sogar zwei. Die sind ganz praktisch für ganz bestimmte Aufgaben abernicht für den Alltag. Sie sind doch auch viel zu schwer (Haltungsprobleme, Verspannungen, usw.).

Ich gehöre nun doch zu den "längsgedienten" Profis mit insgesamt 50 Berufsjahren. Und ich bin bis zum Schluß mit dem Doppelhorn gut zurechtgekommen, habe aber auch auf dem Doppelhorn 75-80% auf der F-Seite gespielt. Für besondere Aufgaben gab es aber dazu besondere Instrumente schon allein aus klanglichen Gründen.

Und noch etwas: es ist nicht notwendig alles immer wieder zu "ochsen", besonders wenn es sowieso gut geht. Wenn mann intelligent übt, spart man reichlich Kraft und kann sogar hie und da auf dem kleinen Kuckuck üben. Aber es ist unbedingt notwendig, das Umfeld nicht zu vernachlässigen, das kulturelle Umfeld, und die Literatur, musikalisch oder im Text. Nur durch das Lesen wird man frei und antidiskriminativ (schreckliches Wort), d.h. z.B. durch das Anhören auch anderer Interpreten als der persönlich bevorzugten wird der persönliche Horizont ausgeweitet, was gute Anregung für das eigene Spiel bietet. Man muß dann nur das Gleichgewicht zwischen der gestellten Aufgabe in einem bestimmten Umfeld, die eigenen Fähigkeiten und das Gehörte in Einklang bringen. Keine leichte, aber dafür eine schöne Aufgabe



Lieber Thomas und lieber Prof,
Sie haben beide Recht und die Sachen sind mir alle bekannt und klar.
Nun stelle ich die Frage präziser.Laufe ich Gefahr, trotz täglichem üben`s auf dem Doppelhorn(80% F-horn/20% B-Horn),Ansatzprobleme zu bekommen?Wenn ja, warum?



Folgende Meinung:

Finger weg vom hoch-f-Horn im Normal-Repertoire. Irgendwann gehts mit dem auch nicht mehr. Es geht doch nur um den Schalter im Gehirn: spiele ich Horn oder nicht?
Ich empfehle eher Übungen, die die Ansprache (v.a. am B-Horn - obere Mittellage) verbessern.



Ich glaube ich muss mal was klar stellen.Die Höhe geht immer da gibt es eigentlich keine Probleme, nur kann man mit einem Tripel-Horn viel präziser spielen und es ist wesentlich entspannter.Man kann sich mehr auf Musikalische Sachen konzentrieren(bei hohen Stellen).Ich setze dabei aber immer absolutes konsequentes Üben auf dem Doppelhorn voraus.Sprich Einblasen nur F-Horn und Etüden ect. auf dem Doppelhorn.Daher erschließt sich mir das Risiko eines Tripelhorns nicht.



Ich denke darin etwas paradox: Wenn man etwas an sich erreichbares NUR auf dem hoch-F-Teil hinbekommt - dann sollte man es ganz lassen; ansonsten aber kann das hoch-F im Tripelhorn es in bestimmten Fällen eine Erleichterung sein. (Ein reines hoch-F-Horn, und ich habe ein an sich sehr schönes, bleibt natürlich rein klanglich immer ein Notbehelf.) Nun zum Tripelhorn: Für die gelegentlichen Griffe zum hoch-F wäre mir die permanente Benutzung eines voll ausgebauten Tripelhorns nicht nur zu schwer (im Sinne von permanent lastendem physischen Gewicht), sondern auch ein stets heikler, nicht immer gelingender klanglicher und intonatorischer Kompromiss, jedenfalls bei einigen Modellen, die ich probiert habe....Und das für die paar seltenen "Spitzentöne"?
Aber nun die große, aber eben auch nicht billige Alternative: Das doppelt kompensierte Tripelhorn von Cornford. Nicht nur, dass es weniger wiegt als ein gewöhnliches Doppelhorn - es stimmt in sich auch sehr gut und ich möchte wetten, dass man in der Regel jedenfalls den Übergang vom B- aufs hoch-F-Horn klanglich nicht wahrnimmt. Manchmal frage ich mich sogar, aber nur sekundenweise, ob ich daneben mein 103er behalten soll.

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