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Thema: Hornanfänger auf F Horn oder auf B Horn ?


Lieber Prof.,
ich bin ja ganz mit Ihnen d'accord - und deshalb bleibt bei meinem Doppelhorn die F-Seite auch die Grundeinstellung. Meine Frage ging ja nur an DieDreiWeisen: Weshalb deren Klage, wenn sie es auf den meisten Doppelhörnern "bauseits" eh' wahlweise so oder so haben können. Ich gehe für alle meine Zwecke natürlich vom F-Horn aus - Ihre besonderen Gründe bestärken mich nur um ein Weiteres.

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Lieber Prof.Leicht !

Bleiben wir bei dem Beispiel Rheingoldanfang und, damit es auch etwas für die Höhe sein kann, das erste Strausskonzert.

Wenn man zur Aufwärtsbindung B-f und b-d1 und weiter b1-d2 mit dem Daumenhebel nachhilft, kickt man sich so quasi "mit der Ferse selbst in den A...." und "hüpft problemlos hinauf".

Beim Strausskonzert kommt das gleich in der ersten Bindung f1-f2 zur Anwendung: f1= FH1-BH1 und gleich wieder zurück aus FH. Beim Höhepunkt im ersten Abschnitt kommt zweimal ein Viertel f2 und dann das hohe b2, was man sich wesentlich dadurch erleichtern kann, daß man das erse f2 auf BH mit 1 nimmt (stimmt eben auf dem BH mit 1 besser = 9.Ton der Naturtonreihe des BH), das zweite f2 dann auf dem FH mit 1 (= kurze Entspannung) und erst zum b2 das BH wieder zuschalted (mit dem Kick in den Hintern Effekt).

Es ist eben schade, daß ein großer Teil der jüngeren Hornisten alles und jedes üben muß, weil in der ursprünglichen Ausbildung sehr viel fehlt. Wie sieht es denn mit dem "Notenfressen" aus ? Sehr "Mau" !! Weil zu viel und zu lange an einem Stück geübt und wieder und immer wieder geübt wird, statt daß man sich auf das Wesentliche konzentriert. Es fehlt die Grundausbildung alla Jagdhorn und später die Grundbegriffe des Naturhorns. Es fehlt das richtige Bewältigen großer Mengen von Literatur (Noten und Text), um so Routine im schnellen Umsetzen auch komplizierter Notentexte zu erhalten. Außerdem lernt man so die unterschiedlichsten Stilmöglichkeiten kennen und kann später sehr gut vorherahnen, wie das Stück weitergeht oder weitergehen muß, selbst wenn man das Stück nie vorher gespielt oder gehört hat.

Heute gibt es ungeheure Möglichkeiten, musikalische Routine auch ohne das Horn zu erwerben. uswusw. - ist Ihnen sicher nur zu gut bekannt.





Das geht aber jetzt am Thema vorbei...

PS in einer Zeit wo Halloween zu uns kommt (kommt zwar ursprünglich aus Irland, aber heutzutage halt aus Amerika) macht die amerikanisierung auch vor dem Wiener Horn Forum nicht halt..."Kids"



Liebe Horn-Freunde!

Gestattet, dass ich mich als Amateurhornistin nach langer Abstinenz wieder zurück melde.

Habe ich doch zwar selbst das Hornspiel auf dem B-Horn begonnen - Ihr könnt es ja in einem anderen Thread nachlesen - so möchte ich ganz klar für den Einstieg auf dem F-Horn eine Lanze brechen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, wie förderlich und von welch klarem Vorteil für den Einstieg ins Hornspiel das Musizieren auf dem F-Horn ist. Schließlich muss man
    a)die F-Seite nicht auf dem intellektuellen Weg erobern,
    b) man kann den "wahren Hornklang" von Anbeginn pflegen (das ist nun mal leider doch so, auch wenn es der eine oder andere Pädagoge und Posaunenchor-Bläser nicht wahrhaben möchte) und
    c) außerdem bilden in der fortschreitenden Schule die Wechsel auf B- und hoch-F/-Es/-G etc. lediglich Bereicherungen an Ansprachsleichtigkeit und Sicherheit. Der schöne Klang wird bleiben.


An eigenen Schülern hatte ich differente Ergebnisse:
    Ein Mädchen auf dem B-Horn hatte recht früh schöne Erfolge aufzuweisen, sie wurde jedoch bald faul, da sie ja ihrer Meinung nach - im Vergleich zu dem im folgenden beschriebenen Schüler - ohnehin gute Fortschritte machte. Ich musste sie dann abgeben an einen leider immer noch ortsansässigen und bekannten sog. Musikschullehrer mit drei Buchstaben, dessen bläserische Ausbildung von der Tuba herrührt...
    Einen ebenfalls begabten Knaben durfte ich auf dem F-Horn unterrichten. Mit Fleiß und Ausdauer übte er täglich und konnte somit langsame aber stetige Fortschritte erzielen. Einen romantischen Honklang entwickelte er mit sicherem Gespür von ganz allein. Wie ich gehört habe spielt er noch heute mit Erfolg in der ganzen Welt!


Vermutlich kommt es doch auf die Erziehung an. Kinder lernen durch Nachahmung, Erwachsene durch Argumente. Mein eigener Sohn schwärmt mit seinen fünf Jahren für das Naturhorn. Ehrlich, ich habe mit ihm keine lästige Diskussionen führen müssen und wie oft ermuntert er mich mal wieder ein Mozart-Konzert auf dem Naturhorn zu üben.

Ich möchte damit keinem in den Unterricht dreinreden, schließlich führen viele Wege zum Ziel. Lediglich am erforderlichen Spieleifer des Schülers, sowie an richtigem und konsequentem Üben scheint nach wie vor kein Weg vorbei zu führen. Leid tun mir da diejenigen, die als Unterrichtende des Geldes und des Images wegen nur Quote erfüllen müssen - viel Spaß beim folgenden Burnout!!!

Bussi, Eure
BEATE



Hallo Florian !
Halloween gehört eigentlich nicht in unseren Kulturkreis. Es ist ein billiger Import aus Übersee, um das Geschäft anzukurbeln. Hast Du schon einmal Halloween in Irland oder USA erlebt ? Ich schon. Das läuft ganz anders als hierzulande, nämlich sehr lustig, zeitkritisch in den Maskierungen, OHNE ALKOHOL und diszipliniert. Ich habe es in Washington D.C. in Georgetown erlebt. Da hat z.B. ein Maskierter seinen Flachmann herausgezogen und angesetzt. Ein Polizist sah das und machte nur mit dem Daumen ein Zeichen in Richtung Gully. Der Flachmann wurde restlos in den Gully ausgekippt. Na so was. Bei uns sicher unmöglich.

Hier gibt es für die Kinder etwas Ähnliches: St.Martins-Umzüge. Es gibt die Perchten- und Glöcklerläufe, Winteraustreiben usw. Ist doch auch ganz schön, oder ? Und zu diesen diversen Veranstaltungen ergibt sich auch sicher Gelegenheit, mit dem Hornquartett besinnliche Töne anzuschlagen und zur Unterhaltung bzw. Erbauung der Zuhörer beizutragen. Da können dann auch schon die Schüler im Alter von zehn oder so mitmachen.

Und zu den ganz jungen Anfängern:
ein Wienerhorn wäre eben IDEAL - aus musikalischen Gründen und aus praktischen: etwas kleiner, geringes Gewicht. Leider sind sie für Anfänger zu teuer. Alte "Kisten" sollte man den Kindern nicht zumuten.

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Also in Deutschland wird überwiegend das B-Horn eingesetzt (zumindest im Osten Deutschlands). Die Doppelhörner von "B&S" bzw. "Hans Hoyer" wurde von Haus auf B gestellt und konnten im Bedarfsfall auf F umgewechselt werden.

Ich war unter anderem fast 20 Jahre im Einzelhandel.
ca. 75% meiner Kunden kauften B-Waldhörner
ca. 20% Doppelhörner
ca. 5% F-Horn

Hier sind regional scheinbar deutliche Unterschiede...
LG, Wolfram



Hallo Hans
Wiener Hörner für Kinder wären schön, es wird sich jedoch keiner finden, der im ländlichen Bereich für seinen Zwerg das ausgiebt, was zB das Jungwirth Wiener Horn kostet.Das ist Utopie...

Zum Thema Quoten, Burnout...es gibt Gegenden, in denen das Horn nicht sehr populär ist und man um jeden (!) Schüler raufen muss, um nicht die wenigen Stunden zu verlieren, die man sich mühsam aufgebaut hat.Man braucht einen bebaubaren Boden um etwas anzusäen...
In NÖ ist eine Stunde gleich mal weg und an die Masseninstrumente Gitarre, Flöte oder Schlagzeug vergeben, wo die Kinder Schlange stehen.So muss man auch mal versuchen, Schüler zu halten ,die sehr unwillig üben, oder gar nicht...
Und Stunden die weg sind, bekommt man nicht so schnell zurück ... schön zu hören wenn der Bürgermeister verkündet, dass es in den nächsten 5 Jahren sicher keine zusätzlichen Stunden für die Musikschule geben wird...motiviert ungemein, wenn man da mit knapp 4 Stunden sitzt und eine Anreise von 1 Stunde hat und weíß, das in den nächsten 5 Jahren nichts dazu kommen wird, auch wenn man Schüler bekommen würde.
Selbst Schülerwerbungen in Schulen bringen nicht den Erfolg, den sie bringen könnten, egal was man versucht und macht. Die größeren Kinder, die musikinteressiert sind, spielen meistens schon ein Instrument. Beim Blech ist es meistens die Trompete. Die anderen Kinder spielen lieber Fussball oder Computer, es sei denn, sie haben musikalische Eltern...in den Gegenden wo ich unterrichte haben die Eltern meiner Hornschüler NULL Ahnung von Musik,was es noch zusätzlich erschwert (Ein Vater eines 7 jährigen hat sich nach 4 Monaten Unterricht bei der Weihnachtsfeier - nach ein paar Punsch - heftig beschwert, warum sein Sohn noch nicht in der Jugendkapelle spielt ;-)) )

Somit mache ich Hornwerbung auch in den Früherziehungsklassen, welche im letzen Jahr EME sind...warum ? Weil diese Kinder nach EME fast alle auf ein Instrument umsteigen wollen...und wenn sie nicht zum Horn gehen, dann halt zur Trompete, Gitarre, Flöte ,Klarinette und und und, das sind jene Kinder, die ein Instrument lernen wollen, und nicht die, die schon 12 oder 13 sind, die interessiert das zumeist nicht mehr wirklich, ab und zu schon, in der Regel aber nicht...und dann kommen halt Zwerge in den Unterricht.Und dann ist es nicht mein vorrangiges Ziel, ihnen den ultimativen F Horn Ton beizubringen, sondern zu schauen ,dass sie etwas SPIELEN können. Sonst sind sie schnell wieder weg. Und wenn sie das besser am B horn schaffen, dann werden sie mit B Horn beginnen...Tradition hin, F Horn Ton her her.Das hat nichts mit Posaunenchor zu tun oder sonst was. Sollten sie dann später gut spielen, wird ihnen der Umstieg aufs F Horn nicht schwer fallen ,davon bin ich überzeugt.

Ich werde es auf jeden Fall versuchen, ich habe auch noch kein Resultat, ob es wirklich mit dem B Horn besser geht da ich den Versuch erst starten werde...kanns euch ja dann erzählen, ob es hilft oder ob ich bei den F Hörnern geblieben bin
cheers flo



@Flo,
Du schreibst mir aus der Seele.
Eine Anmerkung noch:
meiner bescheidenen Erfahrung nach ist es den Musikvereinen, insbesondere im ländlichen Raum, völlig wurscht ob der neue Hornist nun einen idealen Hornklang fabrizieren kann oder nicht Hauptsache er kann überhaupt mithalten. Wenn einer gut spielt und interesse hat noch mehr zu lernen genügt es meiner Meinung nach, wenn er mit 15-16 Jahren ein Doppelhorn bekommt und sich dann intensiv mit dem F-Horn und dessen Klang beschäftigt. Bei mir selbst wars auch so ähnlich.

Gruß an alle



Ich bin kein Hornlehrer. Aber mich interessiert eure Meinung:
Was haltet ihr davon (einen jungen Anfänger vorausgesetzt)möglichst früh auf ein Doppelhorn umzusteigen und dem Schüler so möglichst früh das Spiel auf beiden Seiten zu vermitteln. Früher oder später kommt das Doppel ja doch. Wozu warten bis die Schüler 14, 15 sind und dann erst das F-Horn (oder B-Horn) lernen?
Danke für eure Antwort :-)



Dirk:
Ich bin kein Hornlehrer. Aber mich interessiert eure Meinung:
Was haltet ihr davon (einen jungen Anfänger vorausgesetzt)möglichst früh auf ein Doppelhorn umzusteigen und dem Schüler so möglichst früh das Spiel auf beiden Seiten zu vermitteln. Früher oder später kommt das Doppel ja doch. Wozu warten bis die Schüler 14, 15 sind und dann erst das F-Horn (oder B-Horn) lernen?
Danke für eure Antwort :-)


Hornspielen sollte meiner Meinung nach spielerisch erlernt werden. Ich spreche natürlich vom Alter von 9 bis 13 Jahren.
Ein Doppelhorn wäre für diese Kinder in den meisten Fällen zu gross und zu schwer.

Die Klangvorstellung entwickelt sich erst später, deshalb ist es völlig egal ob man im Kindesalter B oder F Horn spielt. Eine grundsolide F-Horn Ausbildung ist dennoch äusserst wichtig! Damit kann man aber auch nach den ersten B-Horn Schritten beginnen.
Also lasst die Kleinen ruhig B-Horn spielen. Ab 14/15 kann man sich eine Zeit lang mit dem Doppelhorn auf die F Seite konzentrieren.

Persönlich habe ich als "Spätberufener" auf der F- Seite des Doppelhorns begonnen. Als Student habe ich dann 95% B-Horn gespielt und mich während meiner Profikarriere immer mehr ans F-Horn angenähert. Manche Bindungen gehen einfach einfacher und man hat grössere dynamische Reserven wenn man zwischen F und B Horn wechselt. Bei einem guten Hornisten darf man aber keinen Unterschied zwischen B und F hören.

Herzliche Grüsse
Konstantin


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