Wienerhorn aus Mindelzell

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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon Engelbert Hornist » Sa 8. Apr 2017, 12:49

Flo1911 hat geschrieben:ich sehe das eher als Liebhaberinstrument, als Kuriosität die sich jemand an die Wand hängt, der zu viel Geld hat. Vielleicht will ja Abramovic Wr Horn lernen ^^
Jungwirth und Yamaha sind Marktführer und werden es, vor allem bei diesem Preis auf jeden Fall bleiben
Ich nehme ja nicht an, dass es Hr Schmid nötig haben wird, den Wr Horn Markt zu erobern, wenn doch, sollte der den Preis halbieren, wenn nicht hat er hier etwas amüsantes gebaut, dass durchaus interessant aussieht und auch ganz gut klingen mag, aber wie gesagt, bevor ich mir um 10.000 Euro diesen Wienerhornversuch kaufen würde, greife ich auf Bewährtes zurück

Soweit meine persönliche Meinung...

PS spielt eigentlich noch irgendjemand ein Alexander Wiener Horn ? ^^


Einige kurze Anmerkungen zu den durchaus logisch erscheinenden Gedanken von Flo:
Über den ehrlich kalkulierten Preis meines Wienerhornes habe ich heute schon an anderer Stelle geschrieben. Mein "reines F-Horn" wird im Preis auch deutlich darunter liegen.
Es ist in der Tat sehr schwer, von weiter weg in den Markt in Wien einzudringen. Yamaha hat einen Shop/Werkstatt in Wien, und Jungwirth ist nah. Die Wienerhornisten scheuen natürlich, bis nach Mainz oder Mindelzell fahren zu müssen für eine ernsthafte Reparatur oder zum Probieren. Zu Jungwirth und Yamaha bestehen schon traditionelle persönliche Bindungen. Die Wiener Philis genießen es auch sicher, in Japan sehr gastfreundlich empfangen zu werden. Das ist alles OK, - habe gar nichts dagegen. Möchte nur die Situation beschreiben. Wie gesagt, ich habe es nicht eilig. Die Zeit wird kommen.
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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon Engelbert Hornist » Sa 8. Apr 2017, 12:55

Prof hat geschrieben:Zur Vorführung in Wien habe ich Insider-Informationen. Nicht jeder Ton
steht auf dem Mindelzeller WH. Das f2 rollt z.B. bis zur Unbrauchbarkeit.
Dieser Ton ist zu wichtig. Das forte schreit nicht zuletzt wegen des vom
"Mindelzeller" abgelehnten Kranzes ziemlich. Der Ton ist nicht auf das
Wiener Mundstück abgestimmt. Schade, bei dem großen Können
des "Mindelzellers". Er lehnt ja die "Wr.Doppelpumpen" auch ab.
Doppelt schade !!. Er kommt eben offensichtlich (hörbar) vom Klang-
ideal einer abgesägten Altposaune nicht weg. Liegt es etwa auch an der
Blechstärke, um die "Mindelzeller" Produkte möglichst leicht zu machen ?
Eine derartige Voraussetzung ist beim Wienerhorn überflüssig, ist es doch
schon von Natur aus wesentlich leichter als jedes kompensierendes oder
gar vollausgebautes Doppelhorn.

Es wird auch oft fälschlicherweise übersehen, daß zum reinen Klangvorteil
des F-Horns beim klassischen Wienerhorn dazu kommt, daß man "auf den
Obertönen reitet", d.h. daß man Lippenbindungen den "Ventilbindungen"
vorzieht. Wenn dann doch "Ventilbindungen" notwendig werden, hilft das
Wienerventil sicherlich, den "toten Punkt" vorteilhaft zu überwinden.
Das ist so etwas wie der Lagenwechsel bei den Streichern. Da sollte auch
das "Rutschen" unhörbar passieren. Vielleicht liegt es doch im Charakter
des Wienerhorns, bei den Streichern vorteilhafte Vorgänge "abzukupfern".

Trotzdem, in meiner Zeit vor dem Ruhestand hätte ich im Notfall sicher
auch zu einem Mindelzeller Doppelhorn gegriffen (nicht gekauft !), weil
man sich auf die Mindelzeller Technik und auf die Verarbeitung voll
verlassen konnte.


Das mit dem F´´war übergangsweise so, wurde aber bei allen Exemplaren korrigiert und ist bei den neuen Instrumenten OK.
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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon www_corno_de » Sa 8. Apr 2017, 14:02

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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon Engelbert Hornist » Mo 10. Apr 2017, 08:31

Hallo Robert!
Deine Aussage mit "konsequent um 4% jedes Jahr erhöht" stimmt absolut nicht:
2005 6.900,- €
2006 7.100,- € = 2,9 %
2007 7.455,- € = 5 %
2008 7.680,- € = 3 %
2009 7.830,- € = 1,95 %
2010 7.980,- € = 1,9 %
2011 8.180,- € = 2,5 %
2012 8.500.- € = 3,9 %
2013 8.800,- € = 3,5 %
2014 8.800,- € = 0 %
2015 8.800,- € = 0 %
2016 9.200,- € = 4,5 %
2017 9.200,- € = 0 %
Das ergibt eine mäßige Preiserhöhung von durchschnittlich 2,98 % pro Jahr.
Wenn Du das meine Preise als "überteuert" ansiehst, erkennst Du die Qualität nicht.
Profis oder Berufsstudenten bekommen bei mir 10 % Rabatt, bei Alexander z. B. gibt es diesen Rabatt nicht, - und man zahlt für abschraubbar extra.
Ich bin damit nur noch ca. 10 % vom 103-er entfernt. Eigentlich müsste ich deutlich mehr verlangen können.
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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon www_corno_de » Mo 10. Apr 2017, 10:09

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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon Alfons Vernooy » Mo 10. Apr 2017, 10:47

Lieber Robert,

Man sollte nominale und kumulative Berechnungsweise nicht verwirren.
Bei Preiserhöhungen wird normalerweise nominal gerechnet, also ist das Ausgangspunkt der Berechnung das letzte Jahr.
Bei Rente auf Kapital wird meistens kumulativ gerechnet, also man bekommt Rente über Kapital plus Rente vom letztes Jahr.

Man sollte Mathematik mit Vertrauen Hernn Schmid überlassen.

Alfons
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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon cornissimo » Mo 10. Apr 2017, 11:31

Auch in Mindelzell muss betriebswirtschaftlich gesund gearbeitet werden.
Lohnkosten, Betriebskosten ect..... die steigen bekanntlich Jahr für Jahr auch
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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon klangwelt » Mo 10. Apr 2017, 17:18

Engelbert Hornist hat geschrieben:Über den ehrlich kalkulierten Preis meines Wienerhornes habe ich heute schon an anderer Stelle geschrieben.

Das würde mich sehr interessieren. Wo finde ich das?
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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon otto » Mo 10. Apr 2017, 21:59

Hallo.
Also, machen wir uns doch nichts vor. Wenn ein Horn gut zu blasen ist, und unseren Klangvorstellungen entspricht, sind wir doch bereit auch mehr Geld auszugeben. Egal welcher Hersteller es ist.
Ich finde es gut, wenn Schmid nun ein "klassisches F Wiener" baut und es auch "günstiger" anbietet - das belebt den Markt.
Für mich persönlich sind 10.000.-€ nicht machbar.
Ich warte ab. In einigen Jahren werden auch Schmid Wiener auf dem Gebrauchtmarkt erscheinen und dann auch für mich erschwinglich sein; so wie es bei den anderen Modellen auch der Fall ist.
Und nicht vergessen: Wir sind nicht der Sklave von irgend einem Instrument, einer Marke, einem Hersteller oder so. Wir als Menschen (Körper, Geist und Seele) machen die Musik !!!

Grüsse und frohe Ostern.
otto
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Re: Wienerhorn aus Mindelzell

Beitragvon Engelbert Hornist » Di 11. Apr 2017, 08:36

www_corno_de hat geschrieben:Lieber Engelbert,
warum willst du hier mit 2 Jahre alten Beiträgen irgendwie schmutzige Wäsche waschen? Es wird nur sehr viele "Leser" amüsieren.
Und schon wieder stimmt etwas "absolut nicht". Wie bei der nicht vorhandenen Preiserhöhung? Man müsste natürlich alle Preiserhöhungen für 4% mal durchrechnen. Aber gut Mia culpa - es sind nicht exakt 4%. Für die Jahre 2012, 2013 - wo du die Preise überhaupt nicht angehoben hast, sind dies beim Volldoppelhorn 3,9% und 3,5%.

2010 war z.B. Sterling Silber Korpus, Aufpreis 1.580,- . 2011 dann 3000,-€ . Das war sicher richtig - der Silberpreis ist wirklich 2011 stark gestiegen. Danach ist er aber ständig wieder gefallen. Momentan wieder auf dem Niveau von 2009. Dein Preis 2012 = 3100,-€, 2013 = 3300,-€ 2016 = 3.450,- €. Sterling Silber Schraubbecher, Aufpreis 2010 = 480,-€ - 2011= 980,-€, aktuell (2016) = 1150,-€.

Und denkst du wirklich, das ich die Qualität deiner Instrumente nicht erkenne? Ich kaufte mir Anfang 1991 als einer der Ersten in Leipzig (bzw. der mir bekannten ostdeutschen Studenten) ein Horn von Dir. Ich habe die Qualität immer in Schutz genommen und geschätzt. Jahre später (so 1997), in meinem Meisterstudium kaufte ich auf Anraten meines damaligen Hornprofs ein Alex 103. Eine komplette Fehlentscheidung für mich. Ich habe es nicht mehr. Dein Horn habe ich immer noch. Durch ein anderes Mundrohr und Schallstück ist es für mich noch besser geworden.
Das eine Preiskritik für Dich hier öffentlich nur den Schluss zulässt, ich erkenne deine Qualität nicht, .... :evil:


Hallo Robert!
Wir haben ja gegenseitig die Mailadressen. Ich verstehe nicht, warum Du eine Preisdiskussion so öffentlich ausbreitest! Das kam von Dir, nicht von mir. Und dann nimmst Du noch das Wort "schmutzige Wäsche waschen" in Richtung zu mir in den Mund! Zu dem ganzen Thema abschließend öffentlich nur noch so viel: Wenn ich der Meinung wäre, dass Deine Noten 10 oder 20 % zu teuer wären, würde ich das NIE öffentlich breit treten, sondern mir denken "Dazu wird er wohl einen Grund haben, bessere Qualität usw." Natürlich werde ich Deine private Mail an mich in Ruhe beantworten. Aber Du schießt schon wieder gleich öffentlich und suchst bei einzelnen Punkten nach eventuell zu großen Preiserhöhungen, ohne jeden Einblick in meine betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten.
Engelbert Hornist
 
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