Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Fragen und Antworten zu Übungsmaterial, Literatur und Aufführungspraxis,..
Diskussionen rund ums Horn,...
...

Moderatoren: Günther, sysadmins

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon Papageno » Di 20. Jan 2009, 21:21

Ich habe vor 13 Monaten ein Hoyer 801 Messing gekauft und kann berichten, dass es sich um ein preiswertes gutes Mittelklassehorn handelt. Lackprobleme habe ich natürlich in der kurzen Zeit
keine. Die Ventile sind einwandfrei, dito Klang, Ansprache, Verarbeitung etc. Ich würde mir dieses Horn in der Preisklasse bis 3000.- sicher wieder kaufen.
Derzeit habe ich gerade ein Alex 103 zur Probe, das ich auch kaufen werde. Aber das ist für mich ein schon lange gehegter Wunsch.
Mein Hoyer werde ich dann abgeben.
Papageno
 
Beiträge: 16
Registriert: Di 20. Jan 2009, 21:05

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon jleu » Di 20. Jan 2009, 21:57

Hallo Dimitri,
vergleiche einfach mal hiermit. Ein 801 müsste in etwa so aussehen:
http://www.ja-musik.com/seiten/hoyer_double_de.php
jleu
 
Beiträge: 18
Registriert: Mo 19. Jan 2009, 23:14

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon Martin2 » Di 20. Jan 2009, 22:38

Die SERIENnummer steht bei Hoyer-Hörnern ab '92 auf der Unterseite des Mundrohres. Instrumente, die zu DDR-Zeiten gebaut wurden, tragen meist keine Seriennummer.
Die MODELLnummer findet sich auf dem Schallbecher direkt unterhalb der Gravur.
Das 5801 (4801) ist ebenfalls ein K-Modell und sieht auf den ersten Blick genau so aus, wie das 801. Aber das 5801 hat Einsteckringe an den Enden der äußeren Ventilzüge, das 801 nicht.
Das 5801 hat ein 120° drehendes Umschaltventil, das 801 hat ein 90° drehendes Umschaltventil.
Die Mensuren der 5.000er Serie und der Schülerinstrumentent mit dreistelliger Modellnummer sind aber identisch. Die offiziell nicht mehr angebotenen Fischbach-Modelle (4.000er Serie) hatten eine weitere Mensur und somit einen volleren und dunkleren Klang, waren optisch mit den 5.000er Modellen aber identisch.
Obwohl die 5.000er Serie die "Profi-Modelle" sind, stehen die 801er ihnen in nichts nach.
Achtung: Es gibt ein 5801 K-Modell und ein 5801 Kruspe-Horner-Modell!
Schau Dir unter http://www.hans-hoyer.de die Modellpalette mal genau an.
Die Weiterentwicklung des 5801 K-Modell ist das DK 121. (Das beste Doppelhorn, das Hoyer je gebaut hat.)
Eigentlich ist es aber keine Weiter-, sondern eine Neuentwicklung.

Schau mal auf die Homepage von H.F. Knopf! (Googl, "Herbert Fritz Knopf" eingeben) Dort sind ein paar interessante Gebrauchte zu finden, u.a. ein DDR-Hoyer, kompensiert. Das waren super Hörner! Warum die nicht mehr gebaut werden, ist mir ein Rätsel. Dann hat er noch ein H.F. Knopf- Doppel mit E-/A- Ventil, ebenfalls kompensiert. Die Teile wurden früher vom Concertgebouw- Orchester gespielt. Auf Aufnahmen aus den 70ern sind sie noch zu hören. Ich selbst besitze auch ein solches Horn, allerdings in Goldmessing. Was für ein Klang!
Martin2
 
Beiträge: 507
Registriert: Fr 16. Jan 2009, 19:40

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon dirk » Di 20. Jan 2009, 23:22

Vielen Dank für eure Antworten
Martin2 hat geschrieben:....rentiert sich das für ein "Schülerinstrument" nicht! Aber das Hoyer 801 betrachte ich nicht als solches....

Frage @ Martin: wo siehst du denn dann den "Einsatzbereich" für dieses Horn?

@Beate:
Ich selbst hab in den letzten 20 Jahren immer Hörner mit Schnurmechanik gespielt (Nach dem Motto: "Sicher ist Sicher"). Aber ich denke, dass bei einem modernen Horn wie beim angesprochenen Hoyer Störungen oder "Klappern" doch i.d.R. mitlerweile ausgeschlossen sein sollte.... oder?
Man muss ja auch mal sehen, dass außer uns Hornisten kaum noch jemand Instrumente mit Schnurmechanik spielt. Aber trotzdem muss ich zugeben, wenn ich zwei ansonsten identische Instrumente zur Auswahl hätte, würde ich auch das mit den Schnüren nehmen.
dirk
 
Beiträge: 132
Registriert: Do 15. Jan 2009, 16:31

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon Raphael » Mi 21. Jan 2009, 19:21

Mein 801 hat keine Schnurmechanik, allerdings habe ich es mal auf Miniball-Gelenke umbauen lassen. Da die Ventile relativ leicht sind und das Gestänge viel kürzer als z.B. beim 103, läuft die Mechanik absolut super. Gute Schnurmechanik mag noch besser sein, aber ich hab noch keine bessere Nicht-Schnurmechanik gesehen.
Mittlerweile hat das 801 ein ähnliches System serienmäßig; läuft ebenfalls leicht und präzise.
Raphael
 
Beiträge: 102
Registriert: Do 15. Jan 2009, 13:17
Wohnort: Allgäu

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon Martin2 » Mi 21. Jan 2009, 22:08

@ Dirk:

Ich schrieb ja, daß zwischen dem "Profimodell" der 5.000er Serie und dem "Schülermodell" 801 der Unterschied eher marginal ist. Ich habe auch schon schlechte "Profi"- Hörner angeblasen, die das doppelte des 801 kosteten! Ein Laie im Musikverein, Posaunenchor o.ä. Vereinen ist mir einem guten 801 bestens bedient. Die Frage "Welches (oder was für ein) Horn benötige ich? Was ist sinnvoll?" stellt sich nicht unbedingt jeder potentielle Käufer. Ich persönlich würde ein gutes 801 einem schlechteren Profihorn vorziehen. Das Preis - Leistungsverhältnis des 801 ist super. Da hat auch ein ambitionierter Laie oder der Student seine Freude dran. Das "Horn fürs Leben" kaufen die meisten Leute sowieso erst in späteren Zeiten, wenn die wirtschaftliche Situation entsprechend ist ("DAS wollte ich ich immer schon gerne haben..."). Ich kenne Profis, die auf einem Yamaha 567 in simpelster Ausführung spielen! Und das ist auch "nur" ein "Schülerinstrument". Deshalb bewerte ich Instrumente nicht nach Einteilungen wie "Schüler...." oder "Profi...." sondern nach deren tatsächlichen Qualitäten.
Martin2
 
Beiträge: 507
Registriert: Fr 16. Jan 2009, 19:40

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon www_corno_de » Fr 23. Jan 2009, 09:02

@Beata
Die Ansprache der Instrumente aus der Fertigung der 60er (damals DDR) scheint irgendwie unerreicht.
In der Intonationsfrage lediglich scheint Hoyer vorangekommen zu sein


Darf ich mal nachfragen, ob das leidige a`` Problem hier nicht mehr auftaucht? Das war doch "der" Fehler bei Hoyer-Hörnern und ich hatte auch so eins!
Es gab auch sehr gute Instrumente, aber die waren handverlesen und wurden z.B. von den Hornisten des Rundfunksinfonieorchesters Leipzig geblasen.

(übrigens Beata - saufiese Schriftfarbe :mrgreen: )
Robert Ostermeyer Musikedition
Noten mit Horn
www.corno.de
Benutzeravatar
www_corno_de
 
Beiträge: 190
Registriert: Do 15. Jan 2009, 22:00

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon Raphael » So 25. Jan 2009, 15:19

@ Beate: Auch auf meinem Horn ist das a" nicht wirklich drauf. Ich hab auch noch nie ein 801 gespielt, auf dem es besser war. Allgemein ist der dazu verwendete Naturton( 13?) nicht der beste des Horns. Ich spiele das a" deshalb meistens mit Griff 0 und etwas geöffneter Hand (eigentlich ist 0 zu tief).

PS: Bitte nimm die normale Schriftfarbe, das tut in den Augen weh... :shock:
Raphael
 
Beiträge: 102
Registriert: Do 15. Jan 2009, 13:17
Wohnort: Allgäu

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon Beate_Pokorny » Mo 26. Jan 2009, 12:16

@ corno.de
@Raphael


Ja, da habt Ihr wahrscheinlich recht: diese Problemzone ums a" herum stellt viele Hoyer Doppelhörner für versierte Laien und Profis bei der Instrumentenwahl zurück. Mir gings genauso... :x

Das absolute Positiverlebnis :o hatte beim Anblasen eines einfachen B-Hornes mit Stopfventil und Quartventil. Unser erster Hornist bläst darauf, es stammt aus den 60ern und wurde bereits von Otto Stösser an der hiesigen Oper geblasen.

PS: Schade, ich wollte mal gegen die vorherrschende Männerfarbe einen kleinen Akzent setzen. ;)

Bussi, Eure
BEATE :lol:
Benutzeravatar
Beate_Pokorny
 
Beiträge: 336
Registriert: Do 15. Jan 2009, 00:38

Re: Frage zum Hoyer 801 MSKL F/ B- Horn (Messing)

Beitragvon Martin2 » Mo 26. Jan 2009, 18:18

Wo wurde gespart?
Ich denke mal, daß von dem 801 eine wesentlich höhere Stückzahl produziert wird, als etwa von den teuren Modellen. Das macht schon einiges aus. Gespart wurde aber z.B. an den Einsteckringen am Ende der äußeren Ventilzüge. Doch das kann so teuer auch nicht sein.
Das 5-ventilige B-Horn ist nicht schlecht, obwohl ich das 4.706 dem 5.706 seinerzeit vorzog, da die Mensur des Fischbach-Modells weiter ist, was natürlich einen besseren Klang und mehr Volumen zur Folge hat. Auch in der Ansprache, Intonation, etc. ist das etwas teurere 4.706 besser und Probleme mit dem a gabs nie. Auch alle anderen Töne waren da, wo sie hingehörten. Aber: Wichtig ist ein zum Horn passendes Mundstück! Ich hatte ja irgendwo weiter vorne schon darauf hingewiesen, daß es z.B. mit eng gebohrten Tilz-Mundstücken Probleme geben könnte. Bei den sog. Profi-Modellen legt Hoyer ja mittlerweile serienmäßig Klier bei, bei den einfachen Modellen leider immer immer noch das "Hoyer 2".
Mit was für Mundstücke habt ihr das 801 denn geblasen?
Martin2
 
Beiträge: 507
Registriert: Fr 16. Jan 2009, 19:40

VorherigeNächste

Zurück zu WIENERHORN FORUM

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 21 Gäste

cron