Vibrationsentdämpfung bei Blechblasinstrumenten.

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Re: Vibrationsentdämpfung bei Blechblasinstrumenten.

Beitragvon Engelbert Hornist » Sa 8. Apr 2017, 11:56

Nochmals das Zitat eines Absatzes von Peter:
Manche sagen, dass ein gehämmerter Schall vorteilhafter wäre. Feststellen konnte ich das bisher nicht. Es scheint, dass durch das Hämmern der Schall dünner, härter und gespannter wird.

Handgehämmerte Schallstücke im historischen Sinn (es wird auch Augenwischerei als "handgehämmert" angeboten mit nachträglichem Beklopfen eines hydraulisch aufgeblasenen Stengels, wobei der Becher selber gedreht bleibt), also echt handgehämmert mit einer Naht oder mit Zwickel, werden durch das notwendige Dehnen des äußeren Bereiches nach außen hin dünner. Genau das ist der entscheidende Vorteil des handgehämmerten Schallstückes. Es ist nicht das Hämmern selber bzw. nur zu einen sehr kleinen Anteil, sondern die Verteilung der Materialstärke. Die Energie kommt vom Stengel her. Nach außen zum Bördelrand hin kommt weniger Energie an. Nur wenn der Becher nach außen hin dünner wird, schwingt er gleichmäßiger mit und trägt damit zu jenem gewünschten saftigen Kern im forte bei.
Ich bin ein totaler Fan von handgehämmerten Becher, wenn sie nach außen hin wirklich dünn werden. Sie sind so sensitiv, - setzen die Intensionen des Bläsers um. Wenn der Hornist denkt "süßer" oder "heroischer" oder "runder" oder "schlanker", wird er unbewusst Kleinigkeiten bei den Lippen und Luftführung ändern. Nur ein Becher, der nach außen hin dünner wird, kann diese Nuancen umsetzen.
Engelbert Hornist
 
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