Meine persönliche Erfahrung mit dem Neusilberkranz werte ich als nicht so ausgesprochen positiv. Als ich noch mein Schmid-Tripelhorn in Gebrauch hatte, war ich einige Zeit auf der Suche nach dem
idealen Klang, bzw. dem passenden Schallbecher. Die ursprüngliche Problematik bestand darin, daß für meinen Geschmack, ab der Mittellage aufwärts, Messing- oder Goldmessing-Becher zu bald ins Schmettern kamen.
Der Versuch mit Engelbert Schmid's Kranz zeigte, daß das Schmettern wesentlich später aber ziemlich plötzlich kam. Wie ein Fahrzeug mit Sportfahrwerk, das wesentlich schneller durch eine Kurve gelenkt werden kann, aber irgendwann halt doch ausbricht. Meine letztendliche Lösung für das Problem fand ich im Sterlingsilber-Becher: einerseits bescherte er mir einen sehr runden Klang, andererseits kam es relativ spät und schwer, dafür äußerst elegant zum Schmettern.
Mittlerweile blase ich nur noch auf Engelbert Schmids Wienerhorn mit einem handgehämmerten Schallbecher in Wiener Mensur (Durchmesser 28 cm) und zwar ohne Kranz (ja das gibts). Der Klang entwickelt sich darauf phantastisch! Das "metallische Etwas" kommt zwar auch schon recht bald, aber sehr charmant daher. Und, je nach gewählter Handhaltung, läßt sich das Schmettern auch etwas verzögern.
Im allgemeinen hatte ich mit handgehämmerten Schallbechern bisher nur angenehme Erfahrungen gemacht und zwar völlig markenneutral. Ob auf einem orig. Meister Hans Hoyer B-/hoch F oder auf irgendwelchen Naturhörnern, selbst bei Jiraceks Modell Bohemia mit weiter Schallstückmensur, gefielen mir die klanglichen Resultate durch die Bank weg recht gut!
Bussi, BEATE