Jedes Orchester hat einen spezifischen Bläserklang - u.a . natürlich auch Hornklang. Dieser spezifischen Bläserklang ändert sich aber im Laufe der Zeit. Der Hornklang wird natürlich von den Solohornisten geprägt. Bis in die 50ziger Jahre d.l.J. waren das bei der Berlinern Martin Ziller und Otto Machut (beide einfaches B-Horn). Danach begann die Ära Karajan. Die Solohornisten war ab 1963 der heute 87jährige Gerd Seifert (Doppelhorn Yamaha) und Norbert Hauptmann (Doppelhorn103er). Seit 1993 ist der jetzt 53jährige Stefan Dohr (Doppelhorn103er) Solohornist. Unter seine Ägide wurde die Horngruppe eine reine 103er Gruppe. Das wird sich sicherlich im Lauf der Zeit auch wieder ändern.
Diese Entwicklungen gibt es auch in anderen Orchestern. Die "Wiener" halten allerdings bislang aber an ihrem Wiener Horn fest, was ich bewundere. Man kann sogar sagen, dass sich das "Wiener Horn" in den anderen Österreichischen Orchestern erneut durchsetzt.
Es gibt aber auch viele Orchester, bei denen sich kein Horntyp durchgesetzt hat. Diese klingen auch schön und homogen.
Der Beitrag von Luxus Cornum ist da richtig. Die Beurteilung der Hornisten allerdings ist doch sehr subjektiv und nicht neutral
Lupus Cornum hat geschrieben:Bei den Berlinern finde ich auf der anderen Seite auffällig, dass sie anscheinen oft zwei sehr verschiedene Solohornisten haben. Stefan Dohr hat einen gewaltigen Ton und ist in dem, was er tut, zwar immer musikalisch, aber für einen Menschen auf seinem Niveau gelegentlich etwas unpräzise. David Cooper und vor ihm Radek Baborak spielen im Vergleich technisch etwas ausgefeilter und mit einem feineren Ton, haben aber Probleme, in großen Werken die dicken Kisten aufzumachen, die die Berliner nun einmal erfordern.
In Summe bedeutet das, dass es für mich keinen definierten Berliner Hornklang gibt, dass sich das Orchester aber schon durch die Variabilität des Personals genauer auf verschiedene Stücke einstellen kann.