Wagner tubas from China

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Wagner tubas from China

Beitragvon Altcorno » Mi 29. Jul 2009, 18:07

At IHS Denver I gave a presentation on playing the Wagner tuba, based on materials in my new book on the same topic. At the end of the session someone present brought one of the Wagner tubas that are being sold on eBay now for around $400, made in China. I tried it briefly. Actually, the first impression was not bad. It is a compensating double. Don’t expect it to be a top end, pro quality instrument at this price but if you want a Wagner tuba to play some for personal enjoyment it is very worth looking into and certainly better than some of the old beaters that are out there. The owner was clearly enjoying his and I am glad to see this instrument on the market.

Das ist nicht von mir, sondern von dem amerikanischn Hornisten John Ericson auf einem seiner Blogs (http://www.hornnotes.com/). Hat jemand Erfahrung mit diesem Teil?
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Altcorno » Mo 3. Aug 2009, 14:36

Nachtrag:

Soweit ich das recherchieren konnte, handelt es sich bei der Wagnertube um die Kopie eines Modells von Kalison. Es ist eine kompensierende B/F - Version.
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Thomas » Mo 3. Aug 2009, 15:11

"Für Spaß" spielen wir mit dem Blechquintett gerne aus ner riesigen Egerländer Mappe. Eigentlich eingerichtet für 2Trp, Tenorhorn, Bariton und Tuba. Ich spiel dann die Tenorhornstimme auf dem Horn. Vom Sound her, würde eine Wagnertube vielleicht besser passen. :)
Und die Dinger sind ja für nen Spaß nicht zu teuer.
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Altcorno » Mi 5. Aug 2009, 21:03

Thomas hat geschrieben:"Für Spaß" spielen wir mit dem Blechquintett gerne aus ner riesigen Egerländer Mappe. Eigentlich eingerichtet für 2Trp, Tenorhorn, Bariton und Tuba. Ich spiel dann die Tenorhornstimme auf dem Horn. Vom Sound her, würde eine Wagnertube vielleicht besser passen. :)
Und die Dinger sind ja für nen Spaß nicht zu teuer.


Dafür fast zu schade. Eine Wagnertube kann man fairerweise nicht mit einem Straßencello (Tenorhorn) vergleichen. Der Klang ist in der Mittellage viel edler, eher hornartig wegen der engeren Mensur bzw. wegen des Hornmundstücks. In der unteren Lage m. E. eher mit einer Posaune vergleichbar (B-Tube). Frage mich, wieso Tuben nicht z. B. in sinfonischer Blasmusik besetzt werden, als Verstärkung der tiefen Hörner.

Ob eine Doppeltube mit weiterer Mensur noch genauso viel Spaß macht, werden wir sehen. Ich habe das Ding bestellt.
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Altcorno » Mi 5. Aug 2009, 21:04

Thomas hat geschrieben:"Für Spaß" spielen wir mit dem Blechquintett gerne aus ner riesigen Egerländer Mappe. Eigentlich eingerichtet für 2Trp, Tenorhorn, Bariton und Tuba. Ich spiel dann die Tenorhornstimme auf dem Horn. Vom Sound her, würde eine Wagnertube vielleicht besser passen. :)
Und die Dinger sind ja für nen Spaß nicht zu teuer.


Dafür fast zu schade. Eine Wagnertube kann man fairerweise nicht mit einem Straßencello (Tenorhorn) vergleichen. Der Klang ist in der Mittellage viel edler, eher hornartig wegen der engeren Mensur bzw. wegen des Hornmundstücks. In der unteren Lage m. E. eher mit einer Posaune vergleichbar (B-Tube). Frage mich, wieso Tuben nicht z. B. in sinfonischer Blasmusik besetzt werden, als Verstärkung der tiefen Hörner.

Ob eine Doppeltube mit weiterer Mensur noch genauso viel Spaß macht, werden wir sehen. Ich habe das Ding bestellt.
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Prof » So 9. Aug 2009, 06:50

Liebe Freunde und Kollegen !
Habt Ihr schon mal in den Ventilbereich der chinesischen Wagnertubas hineingesehen ? Sicher nicht. Ich hab in einer Instrumentenfabrik, in der jährlich um 6.000 Hörner gemacht werden, gesehen, wie die Ventilbüchsen ausgedreht werden. Hallelujah, da steht den Käufern u.U. einiges bevor, muß aber nicht sein. Reichlich Öl, - und die Ventile sind wieder dicht.

Doppeltuba oder kompensiert ? Und dann mit einem Zwitterschallbecher ? Was soll das ? Das habe ich auch seinerzeit Herrn Benicchio von Kalison gesagt. Da gibt es keinen Klangunterschied mehr zwischen B- und F-Tuba. Warum das ? Weil kaum jemand mehr die F-Griffe beherrscht. Schuld sind die Lehrer, die es auch selbst nicht mehr beherrschen.

Thomas, Du hast schon recht. Mit der Wagnertuba könnte man im Blechquintett spielen. Sie ist aber bei weitem nicht so beweglich wie ein Tenorhorn. Außerdem ist es bestimmt besser, die Wagnertuba für das zu lassen, für das sie gedacht ist, nämlich für das Erzeugen ganz bestimmter "Stimmungen" von feierlich bis bedrohend und schrecklich, aber nicht für schnelle melodische Bewegungen. Amerikanische Filmmusik zeigt z.B., wie heute (die) Wagnertuba(s) vorteilhaft eingesetzt werden kann.
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Altcorno » So 9. Aug 2009, 15:40

Die Verarbeitung ist m. E. nicht schlechter als bei den bekannten chinesischen Kinderhörnern. Ordentliches Material, Mundrohr aus Goldmessing, saubere Lötstellen. Schnurenmechanik. Die Maschine ist dicht, kratzt aber etwas. Die Munstücksaufnahme ist für einen sehr kurzen Schaft. Meine Alexander-Tubenmundstücke passen überhaupt nicht. Das beiliegende Mundstück könnte wohl eher für ein Hoch-F gedacht sein.

Intonation auf der Horntube ist schon etwas Spezielles. Nach einigem Probieren mit den Zugestellungen und mit Hilfsgriffen kommt man aber zu brauchbaren Ergebnissen. Der Tonumfang ist voll da. Der Klang ist leider, wie bereits angedeutet, weder richtig F- noch B-Tube, sondern irgendwas zwischen Bariton und Es-Tuba. In einem Bläserensemble oder Posaunenchor mag das durchaus brauchbar sein.

Beweglichkeit -zumindest in der oberen Lage (für Tenorhorn) sehr leicht. Nach unten hin wird's dann mühsam.
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Thomas » So 9. Aug 2009, 15:55

Prof hat geschrieben:Thomas, Du hast schon recht. Mit der Wagnertuba könnte man im Blechquintett spielen. Sie ist aber bei weitem nicht so beweglich wie ein Tenorhorn. Außerdem ist es bestimmt besser, die Wagnertuba für das zu lassen, für das sie gedacht ist, nämlich für das Erzeugen ganz bestimmter "Stimmungen" von feierlich bis bedrohend und schrecklich, aber nicht für schnelle melodische Bewegungen. Amerikanische Filmmusik zeigt z.B., wie heute (die) Wagnertuba(s) vorteilhaft eingesetzt werden kann.


Hans, es geht mir ja nur um die Egerländer Bearbeitungen. Ich möchte natürlich nicht die Wagnertuba an sich entweihen, nur klanglich näher ans Tenorhorn kommen. Vielleicht kann man ja auch ein Tenorhorn mittels Adapter mit einem Hornmundstück spielen. Muß ich mal den Instrumentenmacher fragen. Es geht mir dabei ja auch nicht um hohe Kunst, nur um den Spaß an der Freud. Das ist was fürn Biergarten, oder Grillfeste. :)
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Altcorno » So 9. Aug 2009, 18:40

Altcorno hat geschrieben:Die Verarbeitung ist m. E. nicht schlechter als bei den bekannten chinesischen Kinderhörnern. Ordentliches Material, Mundrohr aus Goldmessing, saubere Lötstellen. Schnurenmechanik. Die Maschine ist dicht, kratzt aber etwas. Die Munstücksaufnahme ist für einen sehr kurzen Schaft. Meine Alexander-Tubenmundstücke passen überhaupt nicht. Das beiliegende Mundstück könnte wohl eher für ein Hoch-F gedacht sein.

Intonation auf der Horntube ist schon etwas Spezielles. Nach einigem Probieren mit den Zugestellungen und mit Hilfsgriffen kommt man aber zu brauchbaren Ergebnissen. Der Tonumfang ist voll da. Der Klang ist leider, wie bereits angedeutet, weder richtig F- noch B-Tube, sondern irgendwas zwischen Bariton und Es-Tuba. In einem Bläserensemble oder Posaunenchor mag das durchaus brauchbar sein.

Beweglichkeit -zumindest in der oberen Lage (für Tenorhorn) sehr leicht. Nach unten hin wird's dann mühsam.


Nachtrag: Für einen Studenten, der sich eine preiswerte Wagnertube aneignen möchte, also eher ungeeignet. Schade! Besser wär's gewesen, eine einfache B-Tube, z. B. Alex. 108, nachzubilden.
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Re: Wagner tubas from China

Beitragvon Altcorno » So 15. Aug 2010, 15:11

Altcorno hat geschrieben:Die Verarbeitung ist m. E. nicht schlechter als bei den bekannten chinesischen Kinderhörnern. Ordentliches Material, Mundrohr aus Goldmessing, saubere Lötstellen. Schnurenmechanik. Die Maschine ist dicht, kratzt aber etwas. Die Munstücksaufnahme ist für einen sehr kurzen Schaft. Meine Alexander-Tubenmundstücke passen überhaupt nicht. Das beiliegende Mundstück könnte wohl eher für ein Hoch-F gedacht sein.

Intonation auf der Horntube ist schon etwas Spezielles. Nach einigem Probieren mit den Zugestellungen und mit Hilfsgriffen kommt man aber zu brauchbaren Ergebnissen. Der Tonumfang ist voll da. Der Klang ist leider, wie bereits angedeutet, weder richtig F- noch B-Tube, sondern irgendwas zwischen Bariton und Es-Tuba. In einem Bläserensemble oder Posaunenchor mag das durchaus brauchbar sein.

Beweglichkeit -zumindest in der oberen Lage (für Tenorhorn) sehr leicht. Nach unten hin wird's dann mühsam.


Nachtrag:

Die Tube habe jetzt mal zur gründlichen Überholung weggeben. Außerdem habe ich mir von Tilz mein Mundstück mit passendem Schaft machen lassen.

Ein Unterschied wie Tag und Nacht! Macht jetzt richtig Spaß. auf dem Ding zu blasen und es entspannt zudem den Ansatz.
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