von Prof » Mo 14. Sep 2009, 16:42
Danke für die Information und den Link, Günther ! Leider sind auf der Wikipedia-Seite schon wieder uralte Fehlmeinungen. Außerdem fehlen bei den Virtuosen z.B. Günther Högner, Franz Koch (ein Pionier der Hornaufnahmen auf LP), Christian Nowak, z.B. Wilhelm Bruhns und andere.
Der Vergleich der Drehventile und Doppelstechbüchsenventile (Wiener Ventile) ist an den Haaren herbeigezogen besonders, wenn es um weiche Bindungen geht. Die Wienerhornbindungen sind nicht weicher wegen der Wiener Ventile - gleichzeitiges Öffnen von Hauptdurchgang und Ventilein- bzw. -ausgang ergäbe nur falsche Luft und das daraus resultierende "Knödeln" - , sondern weil man beim reinen F-Horn viel mehr mit Lippenbindungen und der Luftführung arbeiten muß, also auf "den Obertönen reiten". Das bewirkt aber oft ein unschönes Dwah-dwah oder Duih-Duih. Allerdings zeigen und die philharmonischen Hornisten auch, daß es ohne diese unschönen Beigaben auch geht. Bezüglich schnellem Staccato: natürlich ist das auf dem weit längeren F-Horn wesentlich schwieriger als auf dem kürzeren B-Horn. Der meist schmale Rand der Wiener Mundstücke, der zum relativ geringen Druck zwingt, ist dem schnellen Staccato auch nicht förderlich (Trompetenmundstücke haben einen breiten Rand ! Da geht das schnelle Staccato viel leichter). Auch hier zeigen uns die philharmonichen Kollegen, daß sie es mit allen anderen aufnehmen können. Es wurde z.B. nicht erwähnt, daß die größere Zahl mitschwingender Nebenmaxima dem Wiener Hornisten die Möglichkeit einräumen, besser "ins Gewand einer Viola, eines Cello, eines Fagotts oder eines Sängers oder einer Sängerin zu schlüpfen", um sich besser in den Gesamtklang integrieren zu können.
Bei den heutigen Herstellern wurden einige vergessen, aber das kann ergänzt werden. Hoffen wir auf die Gemeinschaft der Hornisten.