Alexander 97

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Re: Alexander 97

Beitragvon Peter » Mi 9. Dez 2009, 22:59

Altcorno, nichts für Ungut! Du irrst Dich! Der normale Maschienenblock wird bei dem 97 nicht!! überbrückt: Du kannst " das F-
Horn drücken und dann die Ventile benützen. Natürlich sind die B-horn Ventillängen für das F-Horn zu kurz. Man kann dieses mit den etwa etwas anderen Griffen, wie in vorangegangenen Beiträgen aufgezeigt, kompensieren.
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Re: Alexander 97

Beitragvon Prof » Do 10. Dez 2009, 08:34

Das Horn hätte somit einen "by-pass", d.h. es müßte für die F-Schleife ein Einlaß- und ein Auslaßventil besitzen, da sonst jedenfalls nach oder vor der F-Schleife der Einsatz der anderen Ventile möglich wäre. Das wäre doch ein technischer Unsinn, vielleicht nur als Verhinderung des Umsteckens der Ventilzüge auf F-Länge ?????? Peter hat das aber sofort aus seiner langen Erfahrung mit Alex in Mainz aufgeklärt.

Paxman hat seinerzeit ein AC/DC Doppelhorn mit einem geteilten Drücker für den Ringfinger gebaut, bei dem man das dritte Ventil entweder "absteigend" oder "aufsteigend" verwenden konnte. Das ergab natürlich Superkombinationen, die sogar die "Wuzzelstelle" im dritten Horn (Arabella) spielbar machten. Beim Selmer ascending F/B fehlt nur das ganz tiefe As, das aber doch selbst bei den tiefen Hornisten sehr selten verlangt wird. Ein früherer Kollege hat sich dazu ein kurzes Umschaltventil einbauen lassen, - und alles hat funktioniert.
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Re: Alexander 97

Beitragvon powerhorn » Do 10. Dez 2009, 16:02

Ich habe mir bei cornford so ein horn bauen lassen, und ich bin sehr zufrieden mit das horn.
Man bracht nicht immer ein doppelhorn.
1260457054NIMG_2094.JPG
1260457054NIMG_2094.JPG (40.61 KiB) 5737-mal betrachtet
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Re: Alexander 97

Beitragvon Martin2 » Do 10. Dez 2009, 23:07

Hallo Powerhorn,

willkommen im Forum!
Ist Dein Cornford- Horn eine Sonderanfertigung? Normalerweise baut er den 5-Ventiler nämlich genau wie Alex, mit der Ventilanordnung (von oben nach unten) Q, St, 1, 2, 3.
Mein Kühn- Horn dagegen hat, wie Dein Horn, die Folge St, 1, 2, 3, Q.
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Re: Alexander 97

Beitragvon powerhorn » Fr 11. Dez 2009, 20:37

Hallo Martin

Das horn ist eine sonderanfertigung, die ventilanordnung ist wie ein ricco kuhn horn.
Die mensur basiert auf das doppelhorn model 23.
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Re: Alexander 97

Beitragvon Altcorno » Sa 12. Dez 2009, 11:33

Peter hat geschrieben:Altcorno, nichts für Ungut! Du irrst Dich! Der normale Maschienenblock wird bei dem 97 nicht!! überbrückt: Du kannst " das F-
Horn drücken und dann die Ventile benützen. Natürlich sind die B-horn Ventillängen für das F-Horn zu kurz. Man kann dieses mit den etwa etwas anderen Griffen, wie in vorangegangenen Beiträgen aufgezeigt, kompensieren.


Lieber Peter,

kein Problem. Wenn das Alexander 97 ein 'normales' Quartventil aufweist, revidiere ich meine Meinung über dieses Modell gerne. Das Horn, was ich in der Hand hatte, muß demnach etwas Spezielles gewesen sein. Möglicherweise findet man hierzu über Alexander etwas heraus. Das betreffende Instrument stammte m- E. aus den 40er/frühen 50er Jahren.

Alexander hat ja m. W. einige Spezialitäten im Laufe der Jahrzehnte produziert. Ich denke da z. B. an die C.F. Schmidt-Kopie oder das kompensierende Diskantdoppel 107V.
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Re: Alexander 97

Beitragvon Peter » Sa 12. Dez 2009, 12:01

lieber Altcorno,
das Horn , welches Du bei Alex in der Hand gehabt haben könntestst, ist evtl. das Modell Aebi (Dr. Aebi http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... i_Horn.jpg. Dr. Willi Aebi,ein Schweizer Industrieller und fanatischen Hornfreund - s. Schoeckkonzert - konstruierte ein Doppelhorn, bei dem außer dem kompletten F-Horn nur nur B und A Naturtöne realisiert werden konnten. Es hat sich nicht durchsetzen können.

Ich selber habe mit Alexander eine ganze Reihe von "Spezialitäten" gebaut. (Horn mit synt,Komma.-Ventil , B hoch-Es/F, vierventiliges hoch F umsteckbar auf E/Es/D . Dieses Horn hat einen weichen romantisch Ton und stimmt in allen Lagen(elektronisch nachgemessen) Lagen perfekt, UniversalHorn (in jede gewünschte Tonart umsteckbar usw.)

Das 107V war eigentlich Alexanders erstes B-hoch F. Hermann Baumann hat auf diesem seine Karriere begonnen.
Der frühere bedeutende Hornbauer Wedel bei Alex. hat viele Sondermodelle gebaut - ich glaube auch das Doppelhorn mit dem Perinet-Umschaltventil (C.F. Schmidt)
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Re: Alexander 97

Beitragvon Martin2 » Sa 12. Dez 2009, 22:57

@ Peter:

Was, bitte, ist ein synt, Komma. Ventil ? :?


Den von Hans beschriebenen, geteilten Drücker, gabs auch an anderen Instrumenten. So etwa an einer Cerveny- Bb- Tuba. Hier war der vierte Ventildrücker geteilt. Die eine Hälfte schaltete ein normales Quartventil, die andere Hälfte ein Quintventil. Beide zusammen ergaben dann die Kombination wie bei der zweiventiligen Baßposaune. Anstelle des Quintbogens konnte aber auch ein beliebiger Zug (z.B. 5/4 oder 3/4 Ton) eingeschoben werden. Auch das kompensierte Doppelhorn von Paul Geyer, Schwerin, besaß einen geteilten Daumendrücker.
Ein Ventil aber als auf- und absteigend zu ersinnen (Paxman), ist schon genial!
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Re: Alexander 97

Beitragvon Peter » So 13. Dez 2009, 00:49

Martin2
Du weist ja sicher, dass alle Naturtöne basierend auf den 5. Naturton etwas zu tief sind (Beim B-Horn alle Ober-Töne 5-10-15-20-25 usw. a1 -a2-e3-a3 cis4
Den Unterschied zur Quintenstimmung nennt man ein syntonisches Komma. cis 4, wahrscheinlich außserhalb unserer Spielmöglichkeiten, ist sogar 2 syntonische Komma zu tief weil es der 5. Oberton der 5 er Serie ist.
Ich hatte vor 30 Jahren ein Doppelhorn mir bauen lassen, wo man mit einem Daumen ein entweder-oder Ventil betätigen konnte, welches das Horn etwas höher machte. Jetzt waren die A ' s und seine Ableitungen (as Griff 2;g.Griff 1;fis Griff 12 usw) absolut in der richtigen Tonhöhe.

Dieses Horn hatte noch andere Besonderheiten: Das Prinzip war, die zugeschalteten Röhren so kurz wie möglich zu halten, was dem Horn mehr Ausgeglichenheit und Sicherheit ermöglichte zum Preis allerdings anderer Griff-Folgen. Um dieses zu erreichen mussten alle Obertöne (5.7.11) benutzt werden. Diese sind aber intonatorisch von unserer üblichen Stimmung zu weit entfernt - es mussten also andere Ventilzuglängen zur Kompensation dieser "falschen" Töne eingebaut werden. Wenn Du es wünscht sende Dir ein Foto.
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Re: Alexander 97

Beitragvon Martin2 » So 13. Dez 2009, 01:02

@ Peter:

Der Begriff syntonisches Komma ist mir zwar neu, aber es ist klar, was gemeint ist. (Unter "synt...." bzw. "Komma" fand sich nichts in meinen Lexika. Ich glaube, ich benötige neuere Ausgaben!)
Das Angebot mit dem Bild nehme ich gerne wahr. Herzlichen Dank vorab!
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