von Martin2 » So 28. Mär 2010, 10:04
Lieber Raphael,
ich kann Dir in allen Punkten beipflichten!
Das einfach B- Horn von Dürk ist ebenfalls sensationell; und das in allen Lagen. Besonders die Option mit statt des Stopfbogens einzusetzender Quartschleife, die es auch mit ein oder zwei Stellventilen gibt, so daß auch die Tiefe kein Problem darstellt (Tonumfang, Klang). Für Kammermusik sicherlich erste Wahl! (Als ich vor einigen Jahren bei Dürk bezüglich eines solchen Horns anfragte, wollten sie davon noch nichts wissen.) Der Klang aber ist etwas "dünner" und nicht so "voll" wie bei meinem Kühn, das allerdings auch in GM gebaut und deutlich schwerer ist.
Bei Hoyer fehlt das Doppelhorn DK 121 jetzt im Katalog. Schade, denn es war definitiv das beste Doppel, daß sie je gebaut hatten. (Auf Bestellung wird es aber bestimmt auch weiterhin erhältlich sein, wie auch die Fischbach- Modelle. Nur halt nicht mehr zum letzten Listenpreis...) Etwas enttäuscht war ich vom
G 10 Doppel, daß ja angeblich eine echte Geyer- Kopie sein soll. Da kauft man dann doch lieber das 801, das ja schon vor einigen Jahren eine deutliche Überarbeitung genoß. Ergonomisch gesehen ist das G 10 bei sehr kleinen Händen aber im Vorteil. Im neuen Katalog (jetzt ja wieder unter "B&S" firmierend) sind endlich auch mal Hinweise auf die Optionen bei den "einfachen" Modellen abgedruckt! Das hatte bisher gefehlt. So gibt es das einfach B- und F- Horn jetzt auch offiziell in GM, mit Schraubschall und das B- Horn ebenfalls mit Wechselbögen für Stopf- / Quartventil. Allerdings kann man preislich gesehen dann auch gleich ein Kühn kaufen! Leider sind die Bilder immer noch sehr klein und eine Ansicht der Rückseite der Hörner fehlt, wie übrigens bei den meisten Herstellern. Das Kruspe- Modell 7801 ist seinen amerikanischen Kollegen um Welten voraus, was Intonation, Ansprache und Verarbeitung angeht.
Ebenfalls als "saugut" würde ich die Custom- Modelle von Kühn bezeichnen! Zudem hat er mit seiner
B- Trp. den Musikinstrumentenpreis abgeräumt (was auch mehr als berechtigt ist.) Auch Kühn hatte einen Prototyp dabei: Eine original Reißmann- Kopie von 1910, auf denen alle seine (und vorher Börners) Hörner aufbauen. Kühns Triplehörner sind vom Gewicht her nicht schwerer, als ein Doppel von Paxman.
Haagston hatte ein Wiener mit Drehventile am Stand. Sehr schönes Horn! Egal, mit welchen Ventilkombinationen, sind superweiche Bindungen gar kein Problem, was lt. Aussage des Herstellers an einem optimierten Querschnitt der selbstgefertigten Ventile liegt. Leider hatte das Ausstellungsstück einen Schraubschall und eine gedrückte Stürze ohne Kranz. Aber es wird natürlich auch traditionell angeboten, was dem Klang sicherlich zugute käme.
Besonders innovativ sind die "Tübchen" von Bernd Jestädt, die es in F- oder Bb- Stimmung gibt. Endlich können auch 10- Jährige von Anfang an Tuba lernen, ohne mit Ersatzware wie Tenorhorn oder Euphonium starten zu müssen. Und teuer sind diese Tuben auch nicht, wenn man bedenkt, daß es reine Handarbeit ist. Besonders für kleine Musikvereine oder Posaunenchöre sind diese Tuben interssant, denn sie können selbstverständlich auch von Erwachsenen bedient werden, denn Daumenringe usw. sind individuell und ohne Werkzeug binnen Sekunden verstellbar und somit sind keine "Verrenkungen" zu befürchten. Alle Optionen, die bei normalen Tuben üblich sind (Trigger, Zusatzventile usw.) sind auch am "Tübchen" machbar! Der Klang kann mit einer "normalen" Tube locker mithalten. Zudem ist Jestädt der einzige Hersteller, der noch ein traditionelles Kuhloflügelhorn anbietet, das auch tatsächlich intoniert (!) und klanglich an die Modelle von Reisser / Ulm aus den 60ern erinnert.
Das Angebot an "Eßbarem" war so mieserabel, wie nie zuvor! Mit einer Familienkarte für 25,- € kam ich mit zwei Kindern (unter 12 Jahren) allerdings recht kostengünstig rein.