Musikmesse Frankfurt

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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon www_corno_de » Do 18. Mär 2010, 15:17

Ich finde das Konzept und die Umsetzung der Frankfurter Musikmesse mehr als fragwürdig. Zum einen sind die für mich extrem überhöhten Eintrittspreise. Zum anderen ist es vielen kleinen Händlern, Verlagen etc. gar nicht wirtschaftlich möglich, dort teilzunehmen. Standgebühr, Strom, Standbaugebühr, Übernachtungen - da kommen 5stellige Beträge zusammen. Und immer mehr sagen auch dort ab, z.B. Klemm Music, welche seit Jahren dort waren.

Aber gerade die Kleinen bringen doch Vielfalt und benötigen eine Messe eigentlich wirklich, die Marke Alexander muss nicht vorgestellt werden, oder?

Ich sehe als Gegenentwurf z.B. die Leipziger Buchmesse, die gibt es finanzierbare Kleinststände für Kleinverlage. Mit einem Musikverlag ist man dort leider (noch) fehl besetzt, weil diese Messe auf Buch ausgelegt ist. Es fehlt also das Fachpublikum.
Vielleicht sollte man sich das einmal klar machen, wenn man nach Frankfurt möchte oder dort steht und vielleicht keine Bereicherung spürt.
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon Mr.Masterbrass » Fr 19. Mär 2010, 03:53

Peter hat geschrieben:Cornford wird mit einem kleinen Stand auch da sein

Bist du sicher Peter ? Habe Cornford nicht gefunden!
LG Mr.Masterbrass
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon Peter » Fr 19. Mär 2010, 05:55

Hallo lieber Mr.Masterbrass,
Christopher versicherte mir, er habe sich - wenn auch spät und erst auf meine Empfehlung hin - mit einem kleinen Stand (nur 2-3 Instrumente Modell 28 und 3S) angemeldet.
Zu der Messe ein paar Worte:
Man nennt diese Art von Messen Mustermessen.
Sie sind in erster Linie für Händler gedacht. Man kann dort ordern aber (zumindest nicht offiziell) n i c h t kaufen.
Man muss dabei vor allem an die Musik-Elektronik und Großfirmen wie Yamaha Steinway usw. denken.
Das das für für kleinere Firmen problematisch ist, weiss man. Sie sind aus der Sicht der Messeleitung ein kleines Anhängsel.
Ob man übrigens ein Instrument bei diesem Geräuschpegel in den Messehallen wirklich ausprobieren kann, bezweifele ich. Man sollte Gespräche mit interessanten Aussteller führen und einen Besuchstermin bei den Firmen (z.B. Cornford) ausmachen.

Ich bin früher regelmäßig hingegangen, war begeistert und abgestossen zugleich.
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon Martin2 » Fr 19. Mär 2010, 13:42

@ Raphael:

Grob testen kann man auf der Messe schon. Manche Aussteller (Hoyer oder Miraphone) haben auch eine extra Kabine, die allerdings meist nicht größer ist, als ein DIXI-Klo.
Früher war es so, daß man am Besucherttag (Samstag) fast totgetrampelt wurde. Das ist schon seit Jahren anders! Vor drei Jahren war die Halle "fast leer".
Was mich immer begeistert, sind die persönlichen Kontakte zu der Herstellern. Und die meisten Damen und Herren nehmen sich auch richtig viel Zeit, wenn man Probleme mit einem ihrer Produkte oder Fachfagen hat.
Unter der Woche kommst Du eigentlich nur rein, wenn Du eine Gewerbeschein oder einen Händlerausweis hast (z.B. als Mitarbeiter). Eine andere Möglichkeit ist der Beruf eines Musiklehrers an öffentlichen oder privaten Schulen. Aber auch das mußt Du belegen können! Kaufen darf man auf der Messe nichts mehr; nicht mal ein Fläschchen Öl! Die Sicherheitsleute kontrollieren am Ausgang!!! Entdecken sie was, muß die Ware zurückgebracht und das Geld erstattet werden, zudem gibts ein Anzeige. Wie Peter schon schrieb, handelt es sich um eine "Mustermesse".

Ich gehe dieses Jahr nur hin, weil wir mit dem Jungbläsern einen Ausflug machen wollen, der dann mit "Instrumentenkunde" verknüpft wird.
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon Mr.Masterbrass » Sa 20. Mär 2010, 02:09

Peter hat geschrieben:Hallo lieber Mr.Masterbrass,
Christopher versicherte mir, er habe sich - wenn auch spät und erst auf meine Empfehlung hin - mit einem kleinen Stand (nur 2-3 Instrumente Modell 28 und 3S) angemeldet.


Prima Peter,dann werde ich ihn ja dort treffen.
Du bist noch in China oder?

LG Mr.Masterbrass
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon Peter » Sa 20. Mär 2010, 02:15

Lieber Mr.Masterbrass,
ich bin, um Deine Frage zu beantworten , für ein ganzes Jahr (Jan.2011) in China.
LGPeter
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon www_corno_de » Di 23. Mär 2010, 15:09

Das das für für kleinere Firmen problematisch ist, weiss man. Sie sind aus der Sicht der Messeleitung ein kleines Anhängsel.

Was leider nicht meine Fragen beantwortet. :cry:
Und zum Glück denken nicht alle Messeleitungen so "Tunnelblickig".
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon Raphael » Sa 27. Mär 2010, 19:45

Hier ein wenig Rückmeldung zur Musikmesse, nachdem ich gestern, Freitag, dort war. Zunächst sei gesagt, dass die Kundenfreundlichkeit ausgezeichnet war. Alle Hornaussteller waren sehr zuvorkommend und zögerten nicht, ihre Hörner zum probieren herauszugeben, und zwar so lange, wie man mochte. Bei Alexander nahm ein junger Mitarbeiter sich die Zeit, für mich die Umschaltfolge eines 103er kurz umzubauen. Bei Dürk wurde sogar ohne Nachfrage angeboten, verschiedene Mundrohre anzusetzen. Dieter Otto bot ohne Umschweife an, mir ein Horn für zwei Wochen zuzusenden.
Nun zu den Hörnern, wobei alles Nachfolgende meine individuelle Meinung darstellt. Von Paxman war ich enttäuscht. Alle drei Doppelhörner (20, 23 und 25) wirkten zugeschnürt und schwergängig, wie als ob der Rohrdurchmesser irgendwo verengt wäre. Auch die Ansprache war alles andere als gut, wobei das Modell 25 noch annehmbar war. Dieter Otto hatte einen Prototyp (noch ohne Modellnummer) dabei, der erst vor einer Woche fertig geworden war. Die Ansprache war sensationell direkt und einfach. In der Höhe war allerdings das ebenfalls neue 182 noch um einiges besser, auch wenn es sonst etwas mehr Widerstand bot. Dieses gehört für mich zu den besten Hörnern der Messe und kommt bei mir beim anstehenden Kauf auf jeden Fall in die engere Auswahl. Alexander hielt die komplette Palette an Doppelhörnern bereit, wobei das 403S mit ausgezeichneter Gewichtsverteilung und Ergonomie sowie schön gleichmäßiger Intonation und Ansprache herausstach. Es sei angemerkt, dass ich zum Klang nur schwerlich eine Aussage machen kann, denn wie immer herrschte ein sehr lautes Hintergrundgeräusch. Die Hörner von Ricco Kuehn und Cornford waren insgesamt gut, aber ich meine, einige bessere gespielt zu haben. Der Höhepunkt der Messe war für mich das Dürk D8, ein Horn in Kruspe-Horner-Bauart. Die Ansprache war perfekt, und das Spielgefühl wunderbar offen und leicht. Vor allem die untere Mittellage (kleine Oktave) begeisterte mich mit vollem Klang. Die Anstrengung und besondere Konzentration, die mir das Spielen in großer Lautstärke und Präzision in dieser Lage normalerweise abverlangt, war im wahrsten Sinne des Wortes wie weggeblasen. Jeder Ton sprach sofort und voll, dabei aber kontrolliert an. Auch die Höhe war trotz der weiten Mensur nicht besonders anstrengend. Für mich das beste Horn der Ausstellung.
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon Martin2 » So 28. Mär 2010, 10:04

Lieber Raphael,
ich kann Dir in allen Punkten beipflichten!
Das einfach B- Horn von Dürk ist ebenfalls sensationell; und das in allen Lagen. Besonders die Option mit statt des Stopfbogens einzusetzender Quartschleife, die es auch mit ein oder zwei Stellventilen gibt, so daß auch die Tiefe kein Problem darstellt (Tonumfang, Klang). Für Kammermusik sicherlich erste Wahl! (Als ich vor einigen Jahren bei Dürk bezüglich eines solchen Horns anfragte, wollten sie davon noch nichts wissen.) Der Klang aber ist etwas "dünner" und nicht so "voll" wie bei meinem Kühn, das allerdings auch in GM gebaut und deutlich schwerer ist.
Bei Hoyer fehlt das Doppelhorn DK 121 jetzt im Katalog. Schade, denn es war definitiv das beste Doppel, daß sie je gebaut hatten. (Auf Bestellung wird es aber bestimmt auch weiterhin erhältlich sein, wie auch die Fischbach- Modelle. Nur halt nicht mehr zum letzten Listenpreis...) Etwas enttäuscht war ich vom
G 10 Doppel, daß ja angeblich eine echte Geyer- Kopie sein soll. Da kauft man dann doch lieber das 801, das ja schon vor einigen Jahren eine deutliche Überarbeitung genoß. Ergonomisch gesehen ist das G 10 bei sehr kleinen Händen aber im Vorteil. Im neuen Katalog (jetzt ja wieder unter "B&S" firmierend) sind endlich auch mal Hinweise auf die Optionen bei den "einfachen" Modellen abgedruckt! Das hatte bisher gefehlt. So gibt es das einfach B- und F- Horn jetzt auch offiziell in GM, mit Schraubschall und das B- Horn ebenfalls mit Wechselbögen für Stopf- / Quartventil. Allerdings kann man preislich gesehen dann auch gleich ein Kühn kaufen! Leider sind die Bilder immer noch sehr klein und eine Ansicht der Rückseite der Hörner fehlt, wie übrigens bei den meisten Herstellern. Das Kruspe- Modell 7801 ist seinen amerikanischen Kollegen um Welten voraus, was Intonation, Ansprache und Verarbeitung angeht.
Ebenfalls als "saugut" würde ich die Custom- Modelle von Kühn bezeichnen! Zudem hat er mit seiner
B- Trp. den Musikinstrumentenpreis abgeräumt (was auch mehr als berechtigt ist.) Auch Kühn hatte einen Prototyp dabei: Eine original Reißmann- Kopie von 1910, auf denen alle seine (und vorher Börners) Hörner aufbauen. Kühns Triplehörner sind vom Gewicht her nicht schwerer, als ein Doppel von Paxman.
Haagston hatte ein Wiener mit Drehventile am Stand. Sehr schönes Horn! Egal, mit welchen Ventilkombinationen, sind superweiche Bindungen gar kein Problem, was lt. Aussage des Herstellers an einem optimierten Querschnitt der selbstgefertigten Ventile liegt. Leider hatte das Ausstellungsstück einen Schraubschall und eine gedrückte Stürze ohne Kranz. Aber es wird natürlich auch traditionell angeboten, was dem Klang sicherlich zugute käme.
Besonders innovativ sind die "Tübchen" von Bernd Jestädt, die es in F- oder Bb- Stimmung gibt. Endlich können auch 10- Jährige von Anfang an Tuba lernen, ohne mit Ersatzware wie Tenorhorn oder Euphonium starten zu müssen. Und teuer sind diese Tuben auch nicht, wenn man bedenkt, daß es reine Handarbeit ist. Besonders für kleine Musikvereine oder Posaunenchöre sind diese Tuben interssant, denn sie können selbstverständlich auch von Erwachsenen bedient werden, denn Daumenringe usw. sind individuell und ohne Werkzeug binnen Sekunden verstellbar und somit sind keine "Verrenkungen" zu befürchten. Alle Optionen, die bei normalen Tuben üblich sind (Trigger, Zusatzventile usw.) sind auch am "Tübchen" machbar! Der Klang kann mit einer "normalen" Tube locker mithalten. Zudem ist Jestädt der einzige Hersteller, der noch ein traditionelles Kuhloflügelhorn anbietet, das auch tatsächlich intoniert (!) und klanglich an die Modelle von Reisser / Ulm aus den 60ern erinnert.
Das Angebot an "Eßbarem" war so mieserabel, wie nie zuvor! Mit einer Familienkarte für 25,- € kam ich mit zwei Kindern (unter 12 Jahren) allerdings recht kostengünstig rein.
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Re: Musikmesse Frankfurt

Beitragvon RobLeicht » So 28. Mär 2010, 11:23

Ihr lieben Leute,
ich habe hier die Hymnen auf das Dürk DB mit Interesse gelesen - aber nach Besichtigung der Photos im Net frage ich mich/Euch: Was ist der wesentlcihje Konstruktionsunterschied zum Alex 103, s.v.p.?
Dankbar für Auskünfte
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