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Beitragvon Hödlmoser » Mo 26. Apr 2010, 13:45

Habe auf hornline.at gelesen, daß ein 1.Horn in der Wiener Staatsoper ausgeschrieben ist.
Weiters hörte ich, daß der beste Hornist der Philharmoniker aufs 4.Horn wechseln will.
Sind dort jetzt alle verrückt?
Ich meine nicht ihn, sondern jene, die ihn zu diesem Entschluß gebracht haben!
Verwirrte Grüße vom Hödlmoser :( :shock:
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Re: WPh

Beitragvon Prof » Di 27. Apr 2010, 00:53

Lieber Spezi !

Natürlich ist es sicher ein großer Verlust, wenn der Hornist mit dem unvergleichlich schönen lyrischen Ton Nicht mehr so zu hören sein wird. Aber, auch sein Lebensalter schreitet fort, nicht nur unseres. Er mußte dann zurückgehen, wenn es (noch) Platz gab. Aber es gab nur eine freie Stelle am vierten Horn. Alle anderen Stellen sind schon mit jüngeren Kollegen besetzt. Anscheinend gab es aber auch gewisse Reibereien mit der Gruppe, die einem (weichen) Rückzug so nach und nach anscheinend nicht zustimmen wollte. Ihm als jungem Vater mit Verantwortung war jedoch die Schonung der Gesundheit wichtiger. Bravo zu dieser Entscheidung. Er hat jahrzehntelang gezeigt, mit welcher Klasse man Wienerhorn und überhaupt Horn spielen kann ! Respekt !
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Beitragvon tobi1984 » Mi 28. Apr 2010, 08:53

Wer wird Ihrer Meinung nach diese Stelle bekommen? Da das Probespiel intern
ist kommen eigentlich nur 2 oder 3 Kandidaten in Frage oder nicht?!
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Re: WPh

Beitragvon Günther » Fr 30. Apr 2010, 14:21

Ich glaub, so einen guten 4. hatten die noch nie. :D
Da können sich die Anderen schön anstrengen, wenn sie den Level des 4. Horns mithalten wollen.
Ich danke, dass ich den Wolfgang in vielen Aufführungen live erleben konnte und wünsche ihm eine stressfreiere Dienstzeit. Gesundheit geht nun mal vor.
Die Souveränität, mit der er gespielt hat, wird wohl so schnell niemand erreichen. :(
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Re: WPh

Beitragvon Prof » Sa 1. Mai 2010, 15:44

Hallo Günther !

Die Wirklichkeit sieht für einen noch immer souveränen Solohornisten - ich kenne zur Zeit niemanden, der einen so poetischen Ton hat wie Wolfgang - etwas anders aus, als sich das so mancher vorstellt, der nicht in der gleichen Lage war oder ist. Da kommt nämlich der ganze Frust erst raus. Am ersten Horn ist man die Exposition als Solist gewohnt. Das ist tägliches Brot. Am vierten jedoch nicht. Da läppert es sich so dahin. Ganz schnell kommen dann die Problemchen in der höheren Lage und bald werden (eben wegen des nicht täglich Exponiertseins) auch kleinere ganz offene Stellen nicht so super einfach. Ganz bald schon. Von wegen weniger Stress. Es stresst sich am vierten Horn sogar sehr. Es gibt da jede Menge winziger Soli, die dann in dieser Situation "furchtbar alleine" sind. Außerdem ist man als ex-Superhornist ständig mit sich selbst unzufrieden.

Ich wünsche Wolfgang, daß er über dieses unbestritten nicht einfache Problem gut hinüberfindet. Er sollte seine Gedanken dann mehr mit seiner jungen Familie beschäftigen und seine sehr ehrgeizige Hornisten-Frau unterstützen. Deren Erfolge helfen ihm dann sich über den Frust hinweg. Es gab aber keine andere Lösung in der Gruppe. Hat er nicht auch noch ein gesundheitliches Problem ? Das würde seine Entscheidung in einem noch besseren Licht sehen lassen. Da hat dann die Vernunft über den inneren Schweinehund gesiegt. Bravo, Wolfgang !!
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Re: WPh

Beitragvon DieDreiWeisen » Mo 3. Mai 2010, 08:57

Hans, da muss ich Dir 100% recht geben! Vor allem am 4.Horn ist man kaum exponiert und wenn dann, dann wird es leicht zum Horror.
Alle anderen Stimmen außer dem Solohorn sind "verdammt" dazu "mitzuspielen", sich anzugleichen, einzufügen und den Ersten schön durchzutragen in einem Teppich von Akkorden, damit er sich gut fühlt und dann auch die Solo-Stellen frei spielen kann.
Und plötzlich ist man am 4. Horn ganz alleine - schwierige Sache!

Ich hoffe und wünsche dem lieben Wolfgang aber, dass ER damit keine Probleme kriegen wird!
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