Darf man das?

Fragen und Antworten zu Übungsmaterial, Literatur und Aufführungspraxis,..
Diskussionen rund ums Horn,...
...

Moderatoren: Günther, sysadmins

Darf man das?

Beitragvon www_corno_de » Mi 9. Jun 2010, 07:05

********************
Zuletzt geändert von www_corno_de am Sa 21. Aug 2010, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
Robert Ostermeyer Musikedition
Noten mit Horn
www.corno.de
Benutzeravatar
www_corno_de
 
Beiträge: 190
Registriert: Do 15. Jan 2009, 22:00

Re: Darf man das?

Beitragvon Peter » Mi 9. Jun 2010, 10:03

Natürlich darf man das nicht - jedenfalls nicht so in den genannten Fällen.
Es hat allerdings immer Arrangements von Opern, Oratorien, Sinfonien usw. gegeben. Stichwort: Harmoniemusik. Ich behaupte aber, dass eine gute Harmoniemusik die Kompositionen besser wiedergeben kann als die genannte Entführung. Heinz Tietjen (* 24. Juli 1881 in Tanger, Marokko; † 30. November 1967 in Baden-Baden) war ein deutscher Regisseur, Dirigent und Intendant. Er soll Anfang des 20.Jahrhunderts in Trier Wagners Ring mit einem 24 Personen-Orchester aufgeführt haben!! Mich schüttelt es bei diesem Gedanken.

Es geht ja hier nicht um _ vieleicht interessante - Bearbeitungen, sondern um Einsparmaßsnahmen bzw. um Kulturabbau.

Es ist eine Schande für Deutschland! Ich unterrichte hier in China und bin mit vielen neugierigen und fleissigen Studenten konfrontiert, die alle am liebsten in Deutschland studieren möchten. Mir kommen immer mehr Zweifel, ob man dieses angesichts des kulturellen Desintresses der Deutschen Bevölkerung und dem daraus resultierenden Kulturabbaues noch empfehlen kann.
Benutzeravatar
Peter
 
Beiträge: 824
Registriert: So 3. Mai 2009, 23:26

Re: Darf man das?

Beitragvon www_corno_de » Do 10. Jun 2010, 09:11

*****************************
Zuletzt geändert von www_corno_de am Sa 21. Aug 2010, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Robert Ostermeyer Musikedition
Noten mit Horn
www.corno.de
Benutzeravatar
www_corno_de
 
Beiträge: 190
Registriert: Do 15. Jan 2009, 22:00

Re: Darf man das?

Beitragvon George » Do 10. Jun 2010, 09:56

ich bekam 60 Euro für 2 Proben insgesamt


Und wenn man sich dann überlegt, dass im öffentlich-rechtlichen Kulturbetrieb eine Tutti-Geige als Aushilfe für eine Probe wenigstens 80 EUR und für ein Konzert wenigstens 120 EUR bekommt - natürlich zzgl. Fahrtkosten... ;-)
George
 
Beiträge: 126
Registriert: Fr 16. Jan 2009, 12:55

Re: Darf man das?

Beitragvon Peter » Mi 16. Jun 2010, 04:00

George,
was wolltest Du mit Deinem Beitrag sagen?
Meinst Du wirklich, der Aushilfsmusiker ist im öffentlich-rechtlichen Kulturbetrieb überbezahlt?
Ich meine nicht! Denke an die Handwerkerstunden-Tarife!
Die Studenten oder "freelancer" sind dagegen - wie im Beitrag von www_corno_de
geschildert, a b s o l u t unterbezahlt.

Jetzt wird der Veranstalter sagen, ok, aber das kann ich mir nicht leisten.
Hierin liegt die eigentliche Problematik. Der Durchschnittsbürger hat nicht begiffen, das Kultur seinen Preis hat.
Er wird sagen: Der Friseur hat sein Geld erarbeitet, aber die Musiker spielen ja nur, eigentlich müssten die sogar etwas bezahlen, wenn sie spielen wollen.
Benutzeravatar
Peter
 
Beiträge: 824
Registriert: So 3. Mai 2009, 23:26

Re: Darf man das?

Beitragvon Prof » Mi 16. Jun 2010, 07:26

Hallo Robert !

Waren die 60 EURO etwa nur als Benzingeld gedacht ? Man muß sich über die Vorstellungen der Veranstalter nur noch wundern. Bei jedem anderen Beruf wird mit den Honoraren auch die im Studium erworbene Qualifizierung bezahlt. Warum sollte das bei uns Musikern nicht der Fall sein ? Wenn ein armer, aber guter "Haufen" unbedingt eine Aushilfe braucht, na gut, dann spielen wir auch für das Benzingeld oder eine Abschreibequittung, klar. Es muß jedoch nicht dazu dienen, daß dirigiergeile Typen ihr EGO auf unsere Kosten polieren können.

Bei uns Hornisten ist es in der Regel nicht nötig, daß wir unsere Stimmen in vielen Stunden einüben. Bei den Streichern, besonders den ersten Geigen, und bei den Holzbläsern muß jedoch fast jede Stimme richtig geübt werden, um erstmal in den Proben ein annehmbares Ergebnis zu erzielen. Das sollte entsprechend honoriert sein oder zumindest vom Dirigenten und den Veranstaltern gewürdigt werden. Es gibt aber nicht einmal den berühmten "feuchten Händedruck", sondern höchstens den zum "feuchten Hundedreck" verkommenen beiläufigen Händedruck, wenn überhaupt.

Hast schon recht mit Deinen Bemerkungen, Robert !!!
Prof
 
Beiträge: 1273
Registriert: Do 15. Jan 2009, 20:04


Zurück zu WIENERHORN FORUM

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 35 Gäste