Ja, was ist das denn für ein Unfug?!
Da kann man ja gleich 20 Wasserklappen ans Horn löten, alle mit Drähte verbinden und 'ne zentrale Klospülkette (wie früher) dranmachen!
Es kann nicht wirklich sinnvoll sein, ein neuartiges Konzept von vorneherein als "Unfug" zu bezeichnen, wenn man sich (noch) nicht mit dessen grundsätzlicher Funktion auseinandergesetzt hat.
Zunächst mal ist das System der altherkömmlichen Wasserklappen auch nicht perfekt. Bekannterweise ist für eine Wasserklappe ein Loch im Rohr notwendig, was etwa - entsprechend dem Aufbau der Wasserklappe - einen halben cm tief ist und somit (theoretisch) für Verwirbelungen sorgt.
Wenn ich das System des Joykeys richtig verstanden habe, ist hier das gleiche Loch wie für die Montage einer Wasserklappe notwendig. Durch den Filtereinsatz wird dieses Loch aber zur Rohrinnenseite hin mehr oder weniger gerade abgeschlossen, es kann also nicht zu den Verwirbelungen wie bei der Wasserklappe (s.o.) kommen. Die Joykeys (der Name ist schon kurios) werden an den typischen (tiefen) Wassersammelstellen montiert - eigentlich dort, wo man auch sinnvoller Weise eine Wasserklappe anbringen würde. Das den Filtereinsatz benetztende Wasser wird dann durch den Kapillareffekt (!) nach Außen abtransportiert und tropft ab. Den von einigen Forumsteilnehmern angesprochenen "Luftverlust" halte ich für vernachlässigbar, schließlich sind Blasinstrumente drucktechnisch offene Systeme - außerdem dürfte der Luft-Widerstand des extrem fein gearbeiteten Filters viel zu groß sein, als das sich der Luftstrom von der gewohnten (und relativ widerstandsfreien) Bahn ablenken lassen würde. Die Feinheit des Filters zeigt sich ja auch darin, dass er offenbar alle paar Monate gewechselt werden muß, weil er sich durch Sedimente des ablaufenden Kondensates zusetzt.
Für Instrumente, bei denen das Kondensat beim Spielen auf den Fußboden tropfen kann (z.B. eingebaut im Zug der Posaune), erscheint mir das System genial. Wenn aber das Kondensat stattdessen auf die Hose tropft (wie z.B. bei uns sitzenden Hornisten), halte ich das Konzept nicht für sinnvoll. Es gibt zwar Wasserauffangkappen - aber wenn ich mir ansehe, wieviel Wasser ich bei einem Konzert so "verliere", müssten das schon eher kleine Eimerchen sein.
Fazit: fürs richtige Instrument eine geniale Lösung!