joykey

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Re: joykey

Beitragvon Günther » Di 22. Jun 2010, 22:34

Wenn du mit einem kalten Instrument zu spielen beginnst, bist du anfangs wahrscheinlich zu tief (oder später zu hoch). Wir haben uns einmal fürs Quartettspielen aufgewärmt und gestimmt. Die beiden Raucher gingen knapp vor der Aufführung samt Instrument bei niedrigen Außentemperaturen noch kurz in Freie. Während der ersten Takte war die Stimmung katastrophal. :oops:
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Re: joykey

Beitragvon George » Di 22. Jun 2010, 22:56

Wenn du mit einem kalten Instrument zu spielen beginnst, bist du anfangs wahrscheinlich zu tief (oder später zu hoch).


Das ist aber letztlich keine Frage der Temperatur des Instrumentes, sondern der Temperatur der Luft im Instrument - eine warme Luftsäule schwingt schneller (klingt also höher), eine kühlere Luftsäule dagegen schwingt langsamer (klingt also tiefer).
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Re: joykey

Beitragvon Günther » Mi 23. Jun 2010, 07:40

George hat geschrieben:Das ist aber letztlich keine Frage der Temperatur des Instrumentes, sondern der Temperatur der Luft im Instrument - eine warme Luftsäule schwingt schneller (klingt also höher), eine kühlere Luftsäule dagegen schwingt langsamer (klingt also tiefer).


Du hast vergessen den Einfluss des Luftdrucks und der Zusammensetzung des Gasgemisches zu erwähnen. Aber im Ernst: Es ist sehr wohl eine Frage der Temperatur des Instrumentes. Du kannst davon ausgehen, dass die Temperatur der Luftsäule im wesentlichen der des Instrumentes entspricht, wenn du nicht schon vorher (mit oder ohne Ton) hinein geblasen hast.

Wir wollen aber hier nicht beckmessern, sondern Martin2 gings ums notwendige Aufwärmen des Instrumentes. Praktische Beispiele:

1. Du spielt dich nicht warm, gehst gleich zum kurzem Einstimmen über. Bist du sicher, dass das mit einem kalten Instrument funktioniert?
2. Du spielt eine "Open Air". Nach einigem Spiel hast hast du längere Pausen, die Kälte kommt, die Streicher werden kontinuierlich höher, die Luftsäule in deinem Horn kühlt aus und wird tiefer. Auf die Intonation beim nächsten Einsatz darf man gespannt sein.
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Re: joykey

Beitragvon Hödlmoser » Mi 23. Jun 2010, 15:10

Martin2:
Während des Spielens sammelt sich vielleicht noch etwas Wasser im Mundrohr. Das kann man ruckzuck rausgießen, indem das Horn mal kurz nach links gedreht wird. Die Südde läuft dann durchs Mundstück raus. Fertig.

:evil: Pfui Teifi eini :twisted:
Soviel Zeit, das Mundstück wegzutun sollte schon sein!
Nix fia unguat. Hödlmoser
;) Ganz, ganz, ganz selten tu ichs aber auch :roll:
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Re: joykey

Beitragvon Martin2 » Mi 23. Jun 2010, 16:45

Tach Hödlmoser,

ist Dein Horn innendrin so dreckig, daß das "Pfui Teufel" ist?
Meins nicht. Und Dreck spucke ich auch keinen rein...
Klar, wenn die Kanne voller Grünspan ist, schmeckts nicht sonderlich lecker. Aber: Kein Grünspan, kein fader Geschmack. Uns man wischt das Mundstück ja auch mit der Hand nochmals ab.

Zurück zum "Schnüffelstück" (in Fachkreisen auch "selbsttätiger Entlüfter" genannt):
Beim Wiener Horn oder anderen Hörnern mit Aufsteckbogen sieht das am Bogen bestimmt lustig aus, mit den vielen Pickeln dran.. :mrgreen:
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Re: joykey

Beitragvon Prof » Do 24. Jun 2010, 06:25

Naja, jetzt rutschen wir wieder einmal auf Facebook Niveau ab.

Im Ernst, durchs Mundstück das Wasser auskippen ist nicht die feine Art. Da ist die Wasserklappe unten am Mundrohr schon von Vorteil. Es geht blitzartig schnell. Kaum jemand bemerkt es. Aus dem Stimmzug der F-Seite Wasser auszukippen, das geht auch schnell, so der Zug gefettet ist. Bei den beiden Zügen des dritten Ventils sollte es ebenso schnell funktionieren. Es sollte echt die Zeit bleiben, das Mundstück abzunehmen, wenn man vorne ausgießt.

Wenn man das Wasser beim Wienerhorn ausgießt, geht das problemlos und schnell mit dem Bogen. So das Horn gepflegt ist, kann man das auch vom Zapfen aus machen, ohne das Mundstück draufzustecken. "Man sollte nur nicht daran lutschen !" Das einfache nach vorne Auskippen funktioniert auch gut. Man sollte nur darauf achten, daß der Bogen nicht gleich runterfällt.

Eine Anmerkung:
Wenn man nicht so viel Luft ins Horn hineinpustet, dann sammelt sich auch nicht so viel Kondensat an den wesentlich kühleren Innenwänden des Instruments. Laßt doch die Luft einfach strömen !!! Es muß nicht immer PRESSLUFT sein.
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Re: joykey

Beitragvon Mr.Masterbrass » Do 22. Jul 2010, 13:23

Schade, fast alle Beiträge sind total am Thema vorbei gegangen.
Ich teste gerade diese neuartige Wasserklappe und finde sie prinzipiell sehr gut.
Man muss sich auch nicht bekleckern , es gibt ja Tropfenfänger. Bis zur nächsten längeren Pause sollte es reichen.
Die Frage für mich ist nur wie lange es anstandslos funktioniert.
Großer Vorteil keine Beeinträchtigungen während des Spielens durch etwaiges Wasser.
Es erhöht definitiv die Sicherheit beim spielen.
Es entsteht eine minimale Undichtigkeit, die aber in keiner Weise das Spielen, oder den KLang beeinflusst.

Falls ihr eine Wasserklappe an der richtigen Stelle habt, probiert es einfach mal aus.
Rückgängig machen ist ja kein Problem.
Schade das die Meisten nicht etwas aufgeschlossener gegenüber neuen Anregungen sind.


Aber es gilt wohl auch hier was der Bauer nicht kennt, isst er nicht:)

LG Mr Masterbrass
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Re: joykey

Beitragvon Günther » Di 5. Apr 2011, 12:28

Hallo Masterbrass!

Ich wollte mal nachstoßen, wie denn deine Erfahrungen mit dem Joykey sind. Ich überlege mir nämlich, eines meiner Hörner mit Wasserklappen nachrüsten zu lassen, da das ständig notwendige Entleeren (Mundstück und zwei Stimmzüge abziehen) ziemlich lästig sein kann.

LG Günther
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Re: joykey

Beitragvon Anderl » Di 5. Apr 2011, 15:01

Günther hat geschrieben:Hallo Masterbrass!

Ich wollte mal nachstoßen, wie denn deine Erfahrungen mit dem Joykey sind. Ich überlege mir nämlich, eines meiner Hörner mit Wasserklappen nachrüsten zu lassen, da das ständig notwendige Entleeren (Mundstück und zwei Stimmzüge abziehen) ziemlich lästig sein kann.

LG Günther


Hallo Günther,

also ich finde, dass das Entleeren der Züge und über die Wasserklappen - neben der damit verbundenen "Reviermarkierung" - einen ganz wichtigen Bestandteil des Hornspielens an sich darstellt und würde nicht darauf verzichten wollen!

Mit wässrigem Gruß!
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Re: joykey

Beitragvon Mr.Masterbrass » Fr 8. Apr 2011, 00:06

Hallo Günther, ich habe in meinem Horn ein joykey Wassersystem eingebaut (Hauptstimmzug C28). Bis jetzt (fast 1 Jahr) funktioniert es noch tadellos. Habe auch noch keinen Filter tauschen müssen.
Gerade heute war ich auf der Musikmesse und habe Andrew meine positiven Erfahrungen berichtet.
Ich kann nur empfehlen es einmal auszuprobieren . Idealerweise an einer schon vorhandenen, am Tiefpunkt sitzenden Wasserklappe. Aber bitte nur von einem Fachmann einbauen lassen. Am besten erst mal bei Otto erkundigen was beachtet werden muss.




LG Mr Masterbrass
Zuletzt geändert von Mr.Masterbrass am Fr 8. Apr 2011, 00:21, insgesamt 1-mal geändert.
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