von Prof » Mo 20. Apr 2009, 10:33
Das Wichtigste ist die Sauberkeit: Hände (ich habe damit überhaupt kein Problem, da ich kaum Handschweiß entwickle), Mund, usw.
Meine unlackierten Hörner (Gelbmessing) werden nur bei Gebrauch von Griffspuren befreit und liegen dann im offenen Kasten, bis sie ganz trocken sind. Das hat natürlich auch den Nachteil, daß man sie vor dem Gebrauch einmal durchwässern muß. Dann wischt mn eben sorgfältig ab. Klar.
Bei Goldmessinghörnern tritt das Korrosionsproblem kaum auf, bei versilberten Hörnern habe ich die "rote Pest" noch nie gesehen.
Daß versilberte Hörner heller klingen oder mehr Strahlkraft zulassen, dürfte eher daran liegen, daß man sich wegen der Schönheit des Instrumentes twas mehr als sonst bemüht, weil es denn so sein soll.
Die zusätzliche Masse beim versilbertenHorn sollte im Bereich von wenigen Gramm liegen, ist die Silberschicht doch im Bereich von unter 10 my. Ob das Silber eine erhöhte Oberflächenspannung erzeugt und dadurch eine höhere Strahlkraft erzeugt, möchte ich bezweifeln, lasse mich aber vom Metallurgiefachmann gerne belehren.
Nochmals zur Haltbarkeit:
In der Zeit von 1989 - 1996 hatte ich nur ein Doppelhorn in Verwendung, für alle Dienste und Nebentätigkeiten (Soloreisen, Reisen mit anderen Orchestern, Studio, usw.). 1996 kam ein baugleiches Instrument dazu, das allerdings Ventilzylinder aus Titan hat. Selbst bei der extremen Nutzung beider Instrumente finden sich an beiden Hörnern fast keine Spuren des Gebrauchs. Das Silber ist völlig intakt und es gibt keine Dellen. Warum ? Weil ich beide Instrumente sorgfältig gehütet habe, d.h. in den Pausen in den Schrank, bei Gang in den Graben oder auf die Bühne vor der Brust getragen und mit dem linken Arm geschützt, nie auf dem Hornhaken, usw., hie und da innen gereinigt, hie und da mit Öl versorgt, nach dem Gebrauch kurz abgewischt, usw. Das erste der beiden Hörner kommt demnächst ins Museum, da mir eines der beiden Hörner für meine wenigen Auftritte im bescheidenen Rahmen reicht.