Frage zu unbekanntem Horn

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Frage zu unbekanntem Horn

Beitragvon Stefan » Do 1. Jan 2015, 17:30

Hallo,

als erstes möchte ich allen ein frohes neues Jahr wünschen und hoffe, ihr seit alle gut reingekommen.
Ich habe hier ein Horn, über das ich leider sehr wenig weiß. Angeblich soll es auf einem Foto von 1930
zu sehen sein. Ob es sich hier tatsächlich um genau dieses handelt lässt sich natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Es hat Ähnlichkeiten mit einem Cerveny CHR-345H, allerdings ist es unlackiert.
Vielleicht hat jemand eine Idee um was es sich hier handeln könnte.

Vielen dank und Gruß,

Stefan
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Re: Frage zu unbekanntem Horn

Beitragvon Peter » Do 1. Jan 2015, 22:18

Solche Modelle baute die Firma Otto
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Re: Frage zu unbekanntem Horn

Beitragvon Marc » Mo 5. Jan 2015, 19:16

Die Urform, bzw. der erste Hersteller dieser Bauweise war wohl die Firma Bohland & Fuchs (1870-1949) aus Graslitz.
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Re: Frage zu unbekanntem Horn

Beitragvon Stefan » Di 6. Jan 2015, 16:22

Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Nachricht.
sollte allerdings die Angabe stimmen, dass das Horn aus den 30er Jahren stammt, wäre Otto ein bisschen spät.
Nun ist aber die Altersangabe auch keine gesicherte Erkenntnis.


Hallo Marc,

auch Dir herzlichen Dank,
Bohland und Fuchs scheint ein interessanter Ansatz zu sein. Zum einen stammt das Horn näherungsweise aus dieser
Gegend, zum Anderen ist ja auch Bohland und Fuchs in der Amati Gruppe aufgegangen. Mal sehen was sich noch ergibt.
Von den Spieleigenschaften bin übrigens rech angetan. Es spricht in allen Lagen gut an und hat einen schönen und vor
allem gut zu variierenden Ton.

Gruß Stefan
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Re: Frage zu unbekanntem Horn

Beitragvon Marc » Di 6. Jan 2015, 19:09

Hallo Stefan,

Peter meinte das Mod. 166 von Dieter Otto, welcher selber bei einem Instrumentenmacher Mönnig in Markneukirchen
gelernt hat. Markneukirchen ist ja in der Nachbarschaft von Graslice. Das Instrument von Dir hat mit Sicherheit die gleiche Qualität wie Alexander, Knopf, oder Kruspe, welche zu der Zeit gebaut worden sind. Ein Instrument aus dieser Zeit kann noch sehr gut spielen, wenn die Ventile und das übrige Material noch o.k. sind. Ich habe gerade selber ein Horn aus den 30ern erworben und es wird gerade überholt.
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Re: Frage zu unbekanntem Horn

Beitragvon Stefan » Di 6. Jan 2015, 20:50

Hallo Marc,
da wünsche ich Dir bei Deinem neuen Horn-Projekt viel Erfolg.
Ein guter Instrumentenbauer wirkt hier oft Wunder, glücklicherweise wohne ich
nur 10km von Cornford entfernt, der mir schon ein Voigt- Horn und ein Riedl-Horn, beide aus den
frühen 30er Jahren hevorragend restauriert hat. Beide sind noch täglich im Einsatz.
Es ist immer wieder schön, zu sehen, dass alte Handwerkskunst geschätzt und erhalten wird.

in diesem Sinne viel Freude mit Deinem neuen, alten Instrument.

Gruß Stefan
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Re: Frage zu unbekanntem Horn

Beitragvon Alex103 » Mo 21. Mär 2016, 00:37

Hallo,
nach Durchsicht des Forums bin ich auf dieses ältere Thema gestossen. Ich fand es bemerkenswert, dass die gezeigte Bauform auch so bei Yamaha (664), Cerneny (645) und Lidl eingesetzt wurde. Darüber hinaus auch von der Firma Melchior aus Kaiserslautern (siehe https://m.youtube.com/watch?v=e3wK5Fmei20 ab 1:05, wo Stefan de Laval Jezierski offensichtlich, wie auch Gerd Seifert in https://m.youtube.com/watch?v=7ki0uNJQClI ab 1:03 auf einem Melchior Horn gleicher Bauart spielt). Bis auf Cerveny und Otto (166) ist diese Bauart heute nicht mehr erhältlich.

Was sind die Hintergründe, warum diese Bauart nur noch vereinzelt angeboten wird (Vor- und Nachteile) ?
Ist diese Bauart eigentlich eher Knopf (Ventile in Linie) oder Kruspe (obenliegendes Umschaltventil) zuzuordnen, oder gar eigenständig ?

Vielen Dank und liebe Grüße

Christoph
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Re: Frage zu unbekanntem Horn

Beitragvon Marc » Mo 21. Mär 2016, 21:36

Ich würde sagen, daß diese Bauweise als eigenständig zu sehen ist. Wie gesagt, Bohland & Fuchs Bauweise!
Neben Knopf, Kruspe und Alexander gab es halt auch andere Instrumentenmacher, welche eigene Ideen verwirklicht haben.
Im Laufe der Jahre wurde nun so gut wie alles probiert und umgesetzt. Sobald ein Instrumentenmacher heute irgendeine dagewesene Kleinigkeit umsetzt, kombiniert mit neuen Ideen, wird es gleich als Kopie betitelt. Egal, ob vielleicht ein anderer Mensurverlauf oder andere Neuerungen umgesetzt wurde.
Diese B&F Bauweise, welche ja von Cerveny, Otto, Haagston ect. verwendet wird, ist ein sehr interessantes Instrument. Ein gut gebautes Instrument davon hat eine gute Intonation und kompakten Klang. Das Otto ist von den modernen noch das Beste. Eine Variation! Und nicht Kopie! Ist vielleicht das in den USA beliebte Lawson. Das finde ich richtig gut, aber unverhältmäßig teuer.
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