Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

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Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Peter » Mi 18. Apr 2012, 18:25

Dieses neue Doppelhorn von Cornford nennt sich Modell 25L. Das L steht für den Hamburger Instrumentenmacher Carl Lehmann, der sich 1925 diese Bauart patentieren ließ.
In der Nachfolge wurde dieses Instrument von Knopf, Hüttl und Lidl nachgebaut.
Da man das 2. Ventil nicht stimmen kann, muss es ausserordentlich genau gebaut werden; das gelang den genannten Herstellern nur mäßig. Auch gab es immer wieder Probleme mit der langen Querwalze.
Diese Probleme sind bei dem Cornford 25L gelöst!
Das Doppelhorn wiegt nur 2000Gramm und bläst sich wunderbar leicht über den ganzen Tonumfang.
Dateianhänge
IMG_1969.JPG
Cornford 25L Innenseite
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IMG_1970.JPG
Cornford 25L Aussenseite
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Günther » Do 19. Apr 2012, 00:48

Hallo Peter!
Vorerst mal Danke für die Vorstellung Deiner Hörner.
Sieht sehr interessant und ein wenig eleganter als mein Knopf-"Siegfried" aus. Ein dirketer Vergleich wäre sehr interessant.
Wen will Cornford mit diesem Modell ansprechen? Gibt es eigentlich aktuell Profis, welche mit einem "semi-double" unterwegs sind?
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Hödlmoser » Do 19. Apr 2012, 08:39

Günther:
Gibt es eigentlich aktuell Profis, welche mit einem "semi-double" unterwegs sind?

Soweit ich mich erinnere, daher nicht mehr "aktuell": Ib Lanzky-Otto mit dem Alexander 102 und 102 ST.
Und Signore "Kalison" Benicchio erzählte mir daß Ib Lanzky-Otto auch sein Kompensationsmodell liebte.
Liebe Grüße vom Hödlmoser
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Peter » Do 19. Apr 2012, 16:27

hallo Günther,
der Begriff "semi-Doppelhörner" gefällt mir nicht. Die Kompensationsmodelle sind vollwertige Doppelhörner, die sich genau so gut, wenn nicht sogar besser spielen lassen, wie die "Vollausgebauten". Es ist eine heutige Modeerscheinung, das alle sog. "richtige Doppelhörner" spielen. Die Kompensationsmodelle sind wesentlich leichter und gerade für die in Mitteleuropa vorherschende B-Hornblaserei ideal. Das Zuschalten von Rohrlängen ist wesentlich schmiegsamer als das "Entweder oder" spielen. Es ist eben die technisch wesentlich elegantere Bauweise.
Leider haben viele Billigkomps.Hr. in schlampiger Bauweise mit falschen/ungenauen Längenmaßen bei den Verlängerungen diesem Horntypus ein schlechtes Image beschert.
Weil das Cornford'sche Horn 25L rellativ billig ist (ca 4300 €), werden sich dafür besonder Schüler und Studenten interessieren. Aber auch Profis sind damit bestens bedient.
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Günther » Fr 20. Apr 2012, 08:29

Hallo Peter,

die Wortschöpfung "semi-double" stammt aus einer in Englisch geführten Diskussion mit Japanern. Ich finde beide derzeit verwendeten Begriffe negativ besetzt, denn kompensiert wird in der Regel etwas, das eine Abweichung (=Fehler) aufweist. Vielleicht sollte man daher von seriellem oder parallelem Doppelhorn sprechen. Als Alternative zum einfachen B-Horn ist es sicher zu empfehlen. Das geringere Gewichts gereicht sicher vor allem sehr jungen Studierenden zum Vorteil.
Ich persönlich habe mit meinem Knopf bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Selbst mit der Walze gab es nie Probleme.
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Martin2 » Fr 27. Apr 2012, 21:55

Eigentlich die logische Konsequenz, nach dem doppelt kompensierten Triple nun auch ein Doppelhorn nach dem System Lehman / Chemnitzer zu bauen! Gratulation!

Einziger Kritikpunkt: Das nicht stimmbare zweite Ventil.
Für den Orchesterbetrieb, wo meist in a' = 443 Hz gestimmt ist, sicherlich praktikabel. Wer aber in verschiedenen Vereinen gleichzeitig spielt oder sich mit dem ganzen Posaunenchor der Stimmung der örtlichen oder nachbarörtlichen Kirchenorgel anpassen muß, weniger empfehlenswert.
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Peter » Sa 28. Apr 2012, 08:27

Martin2
Martin2 hat geschrieben:Das nicht stimmbare zweite Ventil.


Nun wollen wir mal die Kirche im Dorfe lassen!

Sollte der PCH. a=440 spielen, dann muss man natürlich die Ventile etwas ausziehen; aber wieviel?
Antwort: das 2. Ventil B-Horn ca. 1mm (insgesammt also2 mm).

Das ist weit unter dem Toleranzbereich!
Die Erfahrung zeigt: Keiner der mir bekannten Hornisten stimmt den 2.Ventilzug B-Horn nach einer erstmaligen/einmaligen Einstimmung jemals wieder um.
Es gibt ganz gelegentlich Situationen,bei dem das sinnvoll wäre, vorausgesetzt alle in der Gruppe ziehen da mit; und das dieses der Fall ist, glaubst Du doch selber nicht!
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Wolfgang » Do 3. Mai 2012, 08:52

Hallo Peter,

vorab mal ein großes DANKE für die Vorstellung und Erklärung zu den Hörnern, sowie für Deine professionellen Beiträge.
Meister C.C. baut nun auch ein 25 L; gut so! Gedanken in diese Richtung äußerte ich ihm gegenüber gleich nachdem ich (in Gunskirchen bei den Horntagen) sein damals neues "3S" anspielen durfte. Ansprache und Intonation sind besonders beeindruckend, da ich ein "Walzenhorn" bisher nur von Lidl kannte. Auch ein Lidl-Horn hat seine klanglichen Qualitäten für die böhmische Blasmusik, aber Ansprache und Intonation möchte ich hier nicht öffentlich bewerten. Mein damaliger Gedanke ging aber in Richtung B-f Kombinationshorn oder mehr noch nach F-f Kombinationshorn. (Ich bin ö. Wienerhornist und daher dem F-Horn-Klang zugeneigt) Gibt es aus Deiner Sicht gute Gründe die für bzw. gegen eine Entwicklung / Bau / Verwendung eines F-f Horns sprechen? Gibt es Überlegungen von Meister C.C. ein solches zu bauen?

Danke und liebe Grüße, Wolfgang
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Peter » So 6. Mai 2012, 09:23

Wolfgang hat geschrieben: Gibt es aus Deiner Sicht gute Gründe die für bzw. gegen eine Entwicklung / Bau / Verwendung eines F-f Horns sprechen? Gibt es Überlegungen von Meister C.C. ein solches zu bauen?



Hallo Wolfgang,
Ein Doppelhorn F -f kann man - im Gegensatz zu einem B-es - sehr gut und problemlos nach dem Lehmannprinzip bauen. Da die Nachfrage zu einem F-f naturgegeben sehr selten ist, können das aber nur Einzelstücke auf Extra-Bestellung mit Abnahmegarantie sein.
In Wien gibt/gab es ja diverse F-f Doppelhörner (Roland Berger, Gottfried von Freiberg, Josef Veleba usw.)

Ob ein F-f Doppelhorn allerdings eine wirklich gute Lösung ist, finde ich etwas fraglich. Die oben genannten Hornisten haben dann doch sehr schnell nur noch die hoch-f Seite benützt. Das hört man dann doch - anders wenn man für wenige Stellen den einfachen "Kuckuk" einsetzt. Da übertönt dann doch die tief F-Hornprägung den Flügelhornklang.
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Re: Peter's Hörner 10 (vorerst Schluss)

Beitragvon Einhorn » So 1. Sep 2013, 16:04

Habe noch nie auf einem "Kompensierten" Modell gespielt - die Technik erscheint mir ja ziemlich gut und logisch - aber hätte da ein paar Fragen:

Wenn man bei einem "Volldoppelhorn" einfach mal reinbläst, ohne ein Ventil zu betätigen, dann bläst man ja auf einem F - Horn, durch das
Umschaltventil erreicht man die B-Seite (B - Horn).
Wie ist das bei einem Kompensierten Modell: Ist hier aufgrund der Bauweise und dem "Zuschalten" an Rohrlänge
der Weg verkehrt - sprich standardmäßig spielt man B-Horn und erst durchs "Zuschalten" F - Horn?
Das wäre ja dann eine ziemlich Umstellung bzw. kann man das Umschaltventil auch "verkehrt verbauen" - dass es vom Prinzip her wie ein voll ausgebautes Doppelhorn funktioniert?
Bitte um eure Erklärungen, danke.
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