Enge vs. Weite Bohrung

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Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon Teetrinker » Fr 23. Nov 2018, 13:11

Hallo, welche Erfahrungen habt ihr mit den Mundstückbohrungen gemacht?

Ich komme von der Trompete und bin Mundstücke mit einer 3.7'er Bohrung gewöhnt und habe die auch für das Waldhorn. Ich habe jetzt aber auch ein Mundstück mit einer 4.2 Bohrung und stelle folgendes fest: Vorteil: Der Ton ist schöner, etwas dunkler würde ich sagen und voller.Nachteil: Der Ton kommt manchmal etwas flattrig und nicht so zentriert auch in der Höhe muss ich sozusagen mehr arbeiten bzw. mich anstrengen.
Ist das normal oder gewöhnt man sich auch an einer weiteren Bohrung? Welche Bohrung habt ihr bzw. Erfahrung gemacht?
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon Alfons Vernooy » Fr 23. Nov 2018, 14:42

Lieber Teetrinker,

Das hat alles im Bereich einer 4.2 Bohrung nichts mit Lochweite zu tun.
Das Horn braucht einfach mehr Luft als eine Trompete.
Daran muss der Trompeter sich gewöhnen.
Nehme zwei Jahre und einen kompetenter Hornlehrer.
Umfragen ist gut, aber bietet keine Lösungen beim umstellen.

Liebe Grüße,

Alfons
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon Teetrinker » Fr 23. Nov 2018, 16:32

Danke Alfons, das ist richtig. Mich interessiert bei den Fragen die ich habe bzw. stelle immer die Erfahrung anderer Mitmusiker sozusagen. Da ich neu bin auf dem Horn bin ich da neugierig was andere spielen bzw. für Erfahrungen gemacht haben. Das eine Antwort keine Lösung ist weiß ich aber den Anspruch habe ich auch nicht. Ich weiß das jeder z.B. mit einen unterschiedlichen Randdurchmesser beim Mundstück spielt und das muss man für sich rausfinden. So ist es letzendlich mit der Bohrung auch. Bei Tilz werden sämtliche Bohrungsgrößen angezeigt. Aber wiegesagt mich interessiert halt was andere Hornspieler für Erfahrungen gemacht haben. Und mit der Luft zu arbeiten übe ich gerade :-) und das ist noch sehr ungewohnt, daher hatte ich erstmal ein Mundstück gewählt was meinem Trompetenmundstück ähnelt bzw. teste auch ähnliche mit eben größerer Bohrung. So, genug geschrieben und erklärt. ;-)
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon triangle » Fr 23. Nov 2018, 17:57

Teetrinker hat geschrieben:... Aber wiegesagt mich interessiert halt was andere Hornspieler für Erfahrungen gemacht haben...

Ich habe z.B. die Mundstück-Empfehlung meines Hornlehrers übernommen.
Es ist schon richtig was Alfons sagt.

Viele Grüße
Andreas
mein Blog tiefeshorn.de
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon a.r.cor » Fr 23. Nov 2018, 20:58

Hallo Teetrinker,

das Gros der Doppelhornbläser verwendet meines Wissens Mundstücke mit Bohrungen zwischen 4,0 und 4,5 mm; für hohe Passagen (Diskanthorn) empfiehlt sich eher ein flaches Mundstück mit engerer Bohrung, z.B. 3,8 bis 4,2 mm.
Die Wienerhorn-Mundstücke haben oft große Bohrungen - um 4,5 mm.

Sehr schade, daß es noch immer keine einheitlichen Mundstück-Schäfte gibt - die Unterschiede zwischen den verschiedenen Mundstück-Herstellern (Länge, Konus) sind enorm. Wenn es einen "Norm-Schaft" gäbe, könnten die Hornbauer endlich perfekt passende Mundrohre dafür fertigen. Aber das war ja nicht das Thema.

Viele Grüße
Achim
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon Peter » Mo 26. Nov 2018, 00:09

In B-Hornländer spielt man gerne größere mit mindestens 18mm Durchmesser, kesselförmige Mundstücke mit einer durchschnittlichen Bohrung von 4,3 mm. Der Klang ist kräftig, aber häufig etwas posaunig.

In manchen Ländern spielt man - zumindest in der Mittellage - noch F-Horn. Hier wählen die Hornisten meist mit ca. 17mm Durchmesser etwas kleinere trichterförmige Mundstücke mit großer Bohrung (5,00mm).
Der Klang ist weicher und flexibeler.

Ich bevorzuge aus klanglichen Gründen diesen zweiten Mundstücktyp.

äußererDm. Innerer Dm. Kesseltiefe. Bohrung. Außenlänge
3 25.400 mm. 17.910 mm. 25.200 mm. 5.410 mm. 63.500 mm.
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon silber93 » Mo 26. Nov 2018, 00:50

Jetzt muss ich mich auch einmal mit einer Frage ans Forum wenden. Ich habe ein Pizka-Mundstück. Das liefert mir zwar den idealen Klang, aber der Außenrand ist mir zu klein. Es geht sich gerade aus, dass ich nicht in die Oberlippe einsetze. Das hat für mich Nachteile speziell in der Tiefe. Alternativ verwende ich ein Josef Klier WH 2C. Damit komme ich gut zurecht, aber ich hätte gerne eine größere Bohrung als 4,5. Gibt es ein Standardmundstück, das meiner Anforderung entspricht? Irgendwann fahre ich zu Breslmair und lass mir das nach Maß machen. Bin für Hinweise dankbar
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon Teetrinker » Mo 26. Nov 2018, 06:37

Apropo Breslmair, da sollen ja bald neue Horn Mundstücke erscheinen. Die Info bekam ich im Oktober, nur wann konnte mir nicht gesagt werden nur sowas wie demnächst. :-) Jedenfalls bin ich da auch gespannt drauf.
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon Sebastian » Mo 26. Nov 2018, 08:46

Ich spiele seit einiger Zeit sowohl auf dem Wienerhorn als auch auf dem Doppelhorn das Modell W/SL von Windhager.
Lt Auskunft Windhager lagen diesem Modell die Mundstücke von Stiegler und Freiberg zu Grunde, es wurde in Zusammenarbeit mit Lars Stransky leicht modifiziert.
Das Mundstück hat eine Bohrung von 5,1mm, die Höhe geht damit erstaunlich gut.
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Re: Enge vs. Weite Bohrung

Beitragvon Peter » Mo 26. Nov 2018, 10:32

silber93 hat geschrieben:Jetzt muss ich mich auch einmal mit einer Frage ans Forum wenden. Ich habe ein Pizka-Mundstück. Das liefert mir zwar den idealen Klang, aber der Außenrand ist mir zu klein. Es geht sich gerade aus, dass ich nicht in die Oberlippe einsetze. Das hat für mich Nachteile speziell in der Tiefe. Alternativ verwende ich ein Josef Klier WH 2C. Damit komme ich gut zurecht, aber ich hätte gerne eine größere Bohrung als 4,5. Gibt es ein Standardmundstück, das meiner Anforderung entspricht? Irgendwann fahre ich zu Breslmair und lass mir das nach Maß machen. Bin für Hinweise dankbar

1. in die Unterlippe einsetzen; das machen die meisten Hornisten
2.vielleicht ist ja ein. http://www.marcinkiewicz.com/mouthpieces/ die Lösung?
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