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Thema: Hornanfänger auf F Horn oder auf B Horn ?


danke konstantin, der beste beitrag zu diesem thema, den ich je gelesen habe. noch dazu von einem weltklasse-hornisten, DANKE!!

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Danke Konstantin Becker für die offene Antwort.

Im konkreten Fall meiner Tochter (wird im März 9 Jahre alt) war es so:

Ende letzten Jahres / Anfang dieses Jahres wollte sie unbedingt in mein Horn blasen. Inzwischen bekommt sie Horn-Unterricht.

Bei den ersten Handhabungsversuchen war mein Horn wirklich zu groß für sie. Besonders mit dem Winkel zwischen Mundrohr und Stürze kam sie nicht zurecht, Also habe ich für sie ein Kinder B-Horn gemietet. Das brauchten wir gerade mal zwei Monate, dann hat sie wiederum ein großes Horn in die Hand genommen und siehe da: Sie war in diesen wenigen Monaten so gewachen, dass das auf einmal gut ging! Mit 8 Jahren!
Seither spielt sie mein altes Yamaha 321 (ca. 20 Jahre alt). Ihr Lehrer meinte das sei auch ein ganz gutes Instrument für den Anfang.... So ergibt sich das eben manchmal einfach.

Jetzt habe ich mich gefragt, wenn sie so weiterübt und weiterwächst und ich ihr dann ihr erstes eigenes Horn kaufe, dann könnte das doch gleich ein Doppel sein.
Bei den neueren Doppelhörnern ist mir aufgefallen, dass die (gefühlt) nicht mehr so schwer sind wie früher. Allerdings muss ich sagen, dass mir mein damaliges Doppel mit 18-19 Jahren manchmal noch unangenehm schwer erschien, wenn ich länger als eine Stunde im Stehen gespielt hatte.





Dirk:
Danke Konstantin Becker für die offene Antwort.

Im konkreten Fall meiner Tochter (wird im März 9 Jahre alt) war es so:

Ende letzten Jahres / Anfang dieses Jahres wollte sie unbedingt in mein Horn blasen. Inzwischen bekommt sie Horn-Unterricht.

Bei den ersten Handhabungsversuchen war mein Horn wirklich zu groß für sie. Besonders mit dem Winkel zwischen Mundrohr und Stürze kam sie nicht zurecht, Also habe ich für sie ein Kinder B-Horn gemietet. Das brauchten wir gerade mal zwei Monate, dann hat sie wiederum ein großes Horn in die Hand genommen und siehe da: Sie war in diesen wenigen Monaten so gewachen, dass das auf einmal gut ging! Mit 8 Jahren!
Seither spielt sie mein altes Yamaha 321 (ca. 20 Jahre alt). Ihr Lehrer meinte das sei auch ein ganz gutes Instrument für den Anfang.... So ergibt sich das eben manchmal einfach.

Jetzt habe ich mich gefragt, wenn sie so weiterübt und weiterwächst und ich ihr dann ihr erstes eigenes Horn kaufe, dann könnte das doch gleich ein Doppel sein.
Bei den neueren Doppelhörnern ist mir aufgefallen, dass die (gefühlt) nicht mehr so schwer sind wie früher. Allerdings muss ich sagen, dass mir mein damaliges Doppel mit 18-19 Jahren manchmal noch unangenehm schwer erschien, wenn ich länger als eine Stunde im Stehen gespielt hatte.



Hallo Dirk,
mir ist es mit meiner Tochter ähnlich ergangen.... sie wollte unbedingt Horn spielen. Mittlerweile ist Sie 14 und möchte nur beim Papa unterricht haben. Das ist manchmal eine Belastung , denn durch das Tochter Vater Verhältnis, läuft der Unterrricht nicht immer so, wie es sein sollte. Das ist aber auch natürlich, denke ich. Die eigenen Kinder zu unterrichten ist immer schwer.
Was solls... sie macht riesen Schritte, das ist die Hauptsache!
Anouck hat mit einem einfachen B-Horn Kinderhorn angefangen, danche spielte sie ein kompensiertes Hoyer Horn und seit 2 Monaten bläst sie ein 103.

Nun aber zu Deiner Tochter!
Ich denke man sollte nicht zu früh an ein Doppelhorn für sie denken. Das Horn sollte (wie bei den Geigern) mit dem Kind mitwachsen. Nehmt Euch also noch ein bisschen Zeit für das Grosse Horn. Soetwas muss man sich auch verdienen...
Es ist bestimmt ein einmaliger Moment im Leben eines heranwachsenden Hornisten sein erstes Doppelhorn zu bekommen. Natürlich gibt es körperlich grosse Unterschiede zwischen 8/9 jährigen...aber man sollte den Wechsel auf das Doppelhorn nicht überstürzen.
Ich spreche immer nur aus meiner eigenen Erfahrung, ohne Absolutheitsanspruch!

Welche Hornschule benutzt Deine Tochter?
Ich kann "Rapp, Hornlernen mit Spass" in zwei Bänden wärmstens empfehlen. Diese Schule macht wirklich Spass. Ausserdem sollte man so früh wie möglich mit der Fritz Huth Hornschule vertraut gemacht werden. Ein fantastisches und hilfreiches Werk!

Herzliche Grüsse auch an Deine Tochter... vielleicht darf ich sie ja eines Tages mal persönlich hören....

Konstantin






Lieber Konstantin, lieber Alberich,

ihr sprecht mir aus der Seele! Meine Erfahrung als Hornlehrer zeigt deutlich, daß in den ersten Jahren die Klangfarbe überhaupt nicht interessiert, da sich das Gespür dafür erst später entwickelt. Doppelhörner an kleine Kinder zu vergeben erachte ich als unnötige Belastung, die die Freude am Instrument schnell zerstören kann. Es ist den Kinder auch völlig wurscht, was "das" für ein Horn ist (also F od. B) oder wie das "Teil" heißt. Auch technischer Firlefanz interessiert die Kinder nicht. Viel wichtiger als die leidige Diskussion um F oder B Horn ist doch, überhaupt jemanden für das Instrument zu begeistern, vorhandene Schüler zu halten und mit allen Mitteln zu fördern. Wenn das Kind mit 15 immer noch "nur" B-Horn spielt ist das auch egal, so lange das Ergebnis stimmt. Gilt umgekehrt auch fürs einfach F- Horn. Nicht alle Eltern wollen oder können ein Doppelhorn kaufen! Es ist einfach zu teuer. Viele Schüler kommen nicht aus gut situierten Verhältnissen und sind u.U. ein Leben lang dazu "verdammt", vereinseigene Instrumente zu benutzen. Sie sind aber auch froh, überhaupt eines gestellt zu bekommen. Diese Leute stellen auch keine Forderungen, die völlig abwegig sind, wenn man die Situation "am Markt" reell betrachtet. Das "Optimum" ist in den meisten Fällen in der Laienmusik nicht erreichbar. Dazu fehlen einfach die finanziellen Voraussetzungen. Welcher normale Arbeiter, der vier Mäuler zu stopfen hat, kann sich denn professionellen Musikunterricht leisten und dann auch noch tausende von Märkern für ein Doppelhorn ausgeben, daß weder im Musikverein noch im Posaunenchor wirklich von Nöten ist? Wichtig ist, daß der Schüler auf einem guten Horn lernt, das ihn unterstützt! Ein sorgfältig ausgewähltes Mundstück versteht sich von selbst. Mit einer billig zusammengeklebten Reistüte wird das nix! Hier stehen Hornlehrer und Verein in besonderer Verantwortung.

Blech blasen statt Blech reden!


lieber martin 2, lieber konstantin: stimme zu 100 % zu. habe meine beiden söhne (9 und 10) auch am f-kinderhorn selbst unterrichtet, ging voll in die hose, da ich andereseits zu streng und auf der anderen seite zu verständnisvoll war. mein grösseres problem war, dass die beiden jungs das hornspiel ganz plötzlich nicht mehr "cool" fanden. beide spiele auch noch klavier (seit 5 jahren) und schlagzeug. speziell das schlagzeug animiert die beiden zu stundemlangen üben, während ich bei klavier und speziell beim horn schon ein wenig nachhelfen muss ). beide haben jetzt eine recht jungen, "coolen" lehrer, und siehe da, es funktioniert fast wie von selbst. hätten die beiden nicht sei eine tolle anlage (ansatz und gehör) hätte ich sicherlich schon aufgegeben, aber wir sollten uns einmal überlegen, wie wir aus unserem instrument ein cooles machen könnten. wenn ich mir im vergleich zu den den schlagzeugschulen unsere hornschulen ansehe (konkret zu horst rapp), dann gibts gewaltige unterschiede. fazit: auch ich habe mit 8 jahren begonnen, aber so richtig der knopf ist mir auch erst mit 13 aufgegangen - da saß ich mit meiner mutter bei einer lohengrin aufführung und habe mir beinahe in die hose gesch....

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Ich möchte die verehrten Teilnehmers dieses Threads nur auf eine potentielle logische Falle aufmerksam machen. Es kann sehr wohl sein, dass Anfänger (erst recht Kinde runter ihnen) sich nichts aus dem Klangunterschied zwischen einem F-Horn und und einem B-Horn machen. Es wäre sogar höchst verwunderlich, wenn es anders wäre. Wie sollte auch jemand, der noch gar nichts davon weiß und kann, ein differenziertes Urteil haben - am Anfang eines Lernprozesses? Aber dies alles ist noch keine Entscheidungshilfe oder gar ein Unterscheidungskriterium. Entscheidend ist nicht, woher der Novize kommt, sondern wohin man ihn führen will oder soll. Und je früher er verstehen kann und hören kann, was ein F-Horn (und ein F-Horn-Klang)ist und je kürzer die Umwege dazu, umso besser. Und das hieße dann praktisch - und ganz ohne weitere Ideologie: Sobald die Körpergröße (und die Kassenlage) es erlauben - F-Horn; wenn unter diesen Gesichtspunkten möglich - gleich am Anfang. Wenn nicht, dann halt anders.
Was nun das Doppelhorn betrifft, läge es mir nahe, dass man - so man auf dem F-Horn angefangen hat - möglichst lange beim reinen F-Horn bleibt und das Doppelhorn eher später einspannt; dass man aber umgekehrt, so man auf dem B-Horn angefangen hat, möglichst bald auf das Doppelhorn umsteigt, um doch noch beizeiten das F-Horn wenigstens kennenzulernen, vielleicht auch klanglich verstehen und meistern zu können.
Ich habe gerade ein paar Wochen reines F-Horn (Wiener Horn) hinter mir (Mozart KV 452, Beethoven op. 20)- meine Güte, welch eine klangliche Freude...



KonstantinBecker:


Hallo Dirk,
mir ist es mit meiner Tochter ähnlich ergangen.... sie wollte unbedingt Horn spielen. Mittlerweile ist Sie 14 und möchte nur beim Papa unterricht haben. Das ist manchmal eine Belastung , denn durch das Tochter Vater Verhältnis, läuft der Unterrricht nicht immer so, wie es sein sollte. Das ist aber auch natürlich, denke ich. Die eigenen Kinder zu unterrichten ist immer schwer.
Was solls... sie macht riesen Schritte, das ist die Hauptsache!
Anouck hat mit einem einfachen B-Horn Kinderhorn angefangen, danche spielte sie ein kompensiertes Hoyer Horn und seit 2 Monaten bläst sie ein 103.

Nun aber zu Deiner Tochter!
Ich denke man sollte nicht zu früh an ein Doppelhorn für sie denken. Das Horn sollte (wie bei den Geigern) mit dem Kind mitwachsen. Nehmt Euch also noch ein bisschen Zeit für das Grosse Horn. Soetwas muss man sich auch verdienen...
Es ist bestimmt ein einmaliger Moment im Leben eines heranwachsenden Hornisten sein erstes Doppelhorn zu bekommen. Natürlich gibt es körperlich grosse Unterschiede zwischen 8/9 jährigen...aber man sollte den Wechsel auf das Doppelhorn nicht überstürzen.
Ich spreche immer nur aus meiner eigenen Erfahrung, ohne Absolutheitsanspruch!

Welche Hornschule benutzt Deine Tochter?
Ich kann "Rapp, Hornlernen mit Spass" in zwei Bänden wärmstens empfehlen. Diese Schule macht wirklich Spass. Ausserdem sollte man so früh wie möglich mit der Fritz Huth Hornschule vertraut gemacht werden. Ein fantastisches und hilfreiches Werk!

Herzliche Grüsse auch an Deine Tochter... vielleicht darf ich sie ja eines Tages mal persönlich hören....

Konstantin



Vielen Dank Konstantin für die Tipps. Ich denke dass ich das in Bezug auf das Doppelhorn für meine Tocher beherzigen werde. Ich denke es macht auch Sinn, falls sie beim Horn bleibt und Fortschritte macht, später dann gleich ein gutes Doppelhorn zu kaufen.

Die von dir genannten Hornschulen muss ich noch kaufen. Aber ich denke das werde ich auch tun, wenn sie von so einem erfahrenen Profi empfohlen werden.
Zur Zeit spielt sie aus
"Hören, lesen & spielen, Band 1, Schule für Horn in F von Petra Botma und Jaap Kastelein"
Außerdem habe ich ihr und ihrem Lehrer noch meine alten Hornschulen von Willy Scheider und Robert Freund zur Verfügung gestellt. Aber diese Beiden Werke sind vielleicht heute etwas "antik".........
Sie hat allerdings einen Lehrer der schon in der ersten Stunde ein Notenheft genutzt hat, in das er ihr fleißig mit Bleistift Übungen und kleine Lieder (aktuell Weihnachtslieder) aufschreibt. Wenn ich mal während einer ihrer Stunden zuhause bin (sie bekommt Privatunterricht bei uns zuhause) dann wundere ich mich, wieso ich sie fast die ganze Zeit spielen und den Lehrer reden höre und nach der Stunde wieder 3 neue Seiten im Notenheft stehen. Das beeindruckt mich schon igendwie.

Es wäre natürlich eine tolle Sache, wenn sie wirklich mal so gut spielen könnte, dass sie vor Konstantin Becker vorspielen darf. Aber da ist noch viel, viel Arbeit nötig. Ich hoffe sie hat das nicht nur das nötige Talent sondern auch den nötigen Willen und Biss.

Vielen Dank für die Grüße. Kayleigh (so heißt sie) wird sich sicher freuen. Grüße auch an Anouck, ich höre mir immer noch gelegentlich das WAM Nr.1 auf YouTube an.

Dirk



Dirk:
Es wäre natürlich eine tolle Sache, wenn sie wirklich mal so gut spielen könnte, dass sie vor Konstantin Becker vorspielen darf. Aber da ist noch viel, viel Arbeit nötig


Ich denke , der Sinn eines Forums ist es Erfahrungen und Meinungen auszutauschen. Ich persönlich schreibe sehr gerne in diesem Forum und versuche jedem zu helfen, soweit möglich ist. In meiner Studentenzeit (da gab es natürlich noch keine Internetforen) wurde mir auch mit Rat und Tat von berühmten Hornisten geholfen (Hans Pizka, Eric Terwilliger ect.)

Vielleicht bin ich ein bisschen naiv, aber die Horngemeinschaft sollte eine grosse Familie sein. Star-Allüren gibt es nicht. Bei mir jedenfalls, kann jeder vorspielen... ein paar nützliche Tips kann man immer geben


Gruss Konstantin




Das die Horngemeinschaft eine "Familie" ist ,ist in der Realität ein frommer Wunsch, mehr leider nicht wie die Geschichte uns immer wieder zeigt



Flo:
Das die Horngemeinschaft eine "Familie" ist ,ist in der Realität ein frommer Wunsch, mehr leider nicht wie die Geschichte uns immer wieder zeigt


Ich habe ja auch geschrieben "sollte sein" und meine Naivität sprich Wunschdenken in dieser Hinsicht hervorgehoben!

Konstantin


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