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Thema: New Yorker Philharmoniker mit Maazel in Nordkorea


Was soll das schon wieder mit dem "handgehämmert" ??? Wie funktioniert denn das ? Wird das "Werkstück" dann jedesmal ein wenig weitergedreht und behämmert ? Auf dem Dorn ?? Wie denn sonst ??

Ein Schallstück wird traditionell quasi in Pilzform zugeschnitten, zu einem einem halben Längsschnitt entsprechenden Teil längs zusammengebogen, etwas übereinander geschoben, wenn hart gelötet wird (oder verschweisst, da muss nicht übereinandergeschoben werden). Dann wird die Naht verwalzt und es kommt der formende Teil der Arbeit. Der Schallteil wird "aufgerieben", d.h. er wird in eine in der Längsachse runde Form gebracht. Dazu schiebt man das gesamte Stück immer weiter auf den Dorn. Zwischendurch muss immer wieder das Schallstück zum Entspannen geglüh´t werden. Wenn die Formung weiter fortschreitet, kommt der Holz- oder Kunststoffhammer in Aktion. Man formt roh etwas weiter, bis der Schallteil echt auf den Dorn passt. Dann kommt die Aktion mit dem Drückeisen, d.h. man drückt den Schallbecher unter ziemlichem Krafteinsatz mit dem Drückeisen fest auf den gefetteten (auch Graphit hilft) rotierenden Dorn, bis der Schallteil voll ausgeformt ist. Dabei wird der Becherteil ebenfalls mit ausgeformt.

Wenn Ihr Euch diese Arbeit vorstellt, werdet Ihr merken, dass dies die Formung per Hand darstellt. Vertikaler Druck auf das Blech (Hammer oder Drückeisen) und Rotation des Werkstücks (Zentimeter um Zentimeter per Hand - und ungenau - oder in dauernder gleichmässiger Rotation). Der Unterschied besteht darin, dass bei der Rotation eine Gleichmässigkeit der Verformung erreicht wird, während bei der Einzeldrehung immer Ungenauigkeiten auftreten. Ausserdem habe ich das immer wieder als "handgehämmert" bezeichnete Verformen nirgendwo gesehen. Ihr stellt Euch das vielleicht so vor, wie man Kupferkessel im Orient hämmert ?????

Und an Markus:
Ein Mensch kann einen "Anspruch" haben, ein Horn aber nicht. Das Horn hat eine gute "Ansprache" - oder auch nicht. Oder, es "spricht gut an". Aber nicht "ANSPRUCH", bitte. Oder bist Du etwa "Schwyzer", da würde man das etwa so bezeichnen.

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Moin, Moin, heute habt ihr mich Mal wieder in der Mangel. Also Schmid beschreibt das "handgehämmert" so: "Handgehämmerte Schallstücke werden aus 1 Stück Blech zugeschnitten, zusammengebogen, bei Engelbert Schmid mit 1 Längsnaht (ohne Zwickel) verlötet und durch Handhämmern (!!!) in die symmetrische Form gebracht. Erst beim letzten Arbeitsgang werden sie auf der Drückbank durch Drehen und Drücken genau auf die Schallstückform gepaßt. Durch das notwendige "Herausholen", das Dehnen der Becherschweifung, wird das Material zum Bördelrand hin sehr dünn. In der Nähe des Schraubringes bleibt es dicker als beim gedrehten Becher und damit langlebiger gegen Handschweiß." Ich habe vor ein paar Tagen im NdR gesehen, wie man das mit Naturtrompeten macht, da schien das Verfahren ähnlich. Die Trompete stsnd da auf dem Dorn und es wurde mit einer Stahlstange von oben nach unten das Material herausgezogen. Mag das nun fachlich korrekt formuliert sein oder nicht, diese Stürzen meinte ich, die klingen meiner Meinung nach sehr gut und passen gut zu diesen Instrumenten, besser, als die "gedrehten" Becher. Wenn kein Kranz drauf ist - wie bei meinem B-Horn - ist der Rand wirklich sehr dünn (man kann daran nichtmal das leichte B-Horn hochheben), was für die charakteristische einem Naturhorn ähnliche Tongebung verantwortlich sein dürfte. Wenn ein Kranz drauf ist scheint das zwar ein Widerspruch, ist es aber nicht, denn der Schmid-Kranz ist recht schmal wodurch bekannter Maßen ein stärkeres ff möglich wird. Subjektiv fühlt sich auch das besser an, als die herkömmlichen Stürzen.
@Zeitzeuge hat Recht es heißt "dunkler", danke für diesen wirklich wichtigen Hinweis! Wenn ich Mal ein bisschen weniger Dienst habe, werde ich Germanistik studieren.

@Prof. Pizka: nee n Schwyzr bin ich keener, wie ich auf "Anspruch" komme weiß ich nicht, ich bin aber nicht der Einzige, der das (umgangssprachlich) verwendet.



Herr Pizka, was sie beschreiben nennt man technisch "ziehen". Heutige Schallstücke werden fast allesamt gezogen, bei einigen Herstellern passiert das sogar maschinell.

Wie ich von einem alten Kollegen in Wien erfahren habe, wurden die Wiener-Hörner früher oft mit diesen "Handgehämmerten" Schallstücken versehen, besagter Kollege bedaurte auch, daß heute nur mehr gezogen wird.

Und noch was Markus, Martins etc.: beim Hämmern wird das Material nicht gestresst, es wird verdichtet!!
Dadurch können sich durchaus Resonanzeigenschaften verändern. Auf jedenfall mehr als durch vergolden...



Herr Professor, der Markus ist ein "Schwitzer", das hat er ja selbst des öfteren gesagt



@MenschMarkus: auch den Ausdruck "gestresst" habe ich von Schmid. Wie auch immer er seine Stürzen baut, die "handgehämmerten" sind wirklich phantastisch, der Unterschied zu den "normalen" ist beachtlich, mir war zuvor nicht bewusst, dass die Stürze so große Unterschiede ergeben kann. Aber die Varianten bei Schmid unterscheiden seine Instrumente letztlich vom "Einheitsbrei" der Alexander 103. Was erfreulich ist: in unserer Gruppe weicht sich das ungeschriebene 103 - Gesetzt immer mehr auf. Ein 1. bläst schon fast alles auf einem Schmid Tripel, ein 3. Verwendet häufig ein Finke Tripel und ein 2. hat ein altes aber sehr gut erhaltenes Mönning zum Spottpreis von 3.500,--EUR aufgetrieben, das er am liebesten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte; klingen tut das wirklich schön....

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@Leatherman: keine Angst, die Zeit des "Schwitzens" ist bereits zu einem großen Teil Geschichte, das war am Anfang ehrlich schlimm, aber mit der Zeit stellt sich eine gewisse Routine ein, jetzt macht es hauptsächlich nur noch Spaß, und eine gewisse Anspannung ab und an schdet nicht. Den Kollegen bin ich für ihre Unterstützung gerade zu Beginn ehrlich dankbar, sie hätten mich am Anfang leicht verheizen können und haben genau das zum Glück nicht getan.



Hallo George und die anderen!
Wollte mir wieder mal das Konzert der NYPhils anhören, was aber nur bis zur Ansage gelang. Funktioniert es bei euch auch nicht mehr? Siehe George vom 27.02.08 11:06
LG Hödlmoser



Die Wiedergabe bei arte.tv war von vorneherein zeitlich begrenzt, die Ausstrahlung auf medici.tv ebenfalls. Es gibt ein paar kleine Ausschnitte auf Youtube zu sehen (Stichwort New Philharmonic North Korea), aber das ist natürlich nichts im Vergleich zum Komplettprogramm.

Aber: die Aufnahme gibts mittlerweile als DVD zu kaufen unter http://www.shopthirteen.org/product/show/31881.

Frohes Shoppen!



Nur mal so nebenbei:

Wer ist der, der beim Dvorak rechts neben Phil Myers sitzt? Ist das der Ersatz für den leider verstorbenen Jerome Ashby?

Außerdem: Ist nicht Myers der Principal, sollte also ganz außen sitzen?



Der Mann heißt David Smith und wird im Programmheft als ``Replacement/Extra'' geführt. Er ist also kein festes Ensemblemitglied, sondern nur für die aktuelle Spielzeit (oder gar nur die Tournee) verpflichtet worden. Während des Konzerts spielte er als Assistant und saß dabei wie üblich rechts vom ersten Horn.

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