Zurück zur Übersicht
Autor
Thema: Weihnachtsoratorium Gardiner


Auf Classica läuft derzeit des Öfteren das Weihnachtsoratorium unter Gardiner.
Hat das jemand von Euch gesehen?
Welche Hörner benutzen die Hornisten? Barockhörner mit Löchern am Schall um wie bei Barocktrompeten greifen zu können?
Mir ist klar, dass zu Bachs Zeiten noch nicht gestopft wurde und die Hand deshalb auch nicht im Schallstück lag.
Ich verstehe nur nicht wie man die Tonhöhe durch öffnen und schliessen einiger kleiner Löcher in der Stürze verändern kann.

Vielleicht lacht sich jetzt jemand ins Fäustchen, dass ein Profi so eine profane Frage stellt....
Man kann nicht alles wissen....

Gruss
Konstantin


Werbung
Versenden Sie Ihre eigenen Newsletter als Text oder HTML Version.
Komplett mit An-/Abmeldefunktion, Robinson-Liste, Statistiken.
Starten Sie der WebMart Newsletter Software in 5 Minuten.


Lieber Konstantin ! Löcher in der Stürze bewirken eigentlich gar nichts; Grifflöcher in der Mitte der gesamten Luftsäule verkürzt auf die Hälfte; Löcher an anderen Teilabschnitten wirken entsprechend. Ich verweise auf die kleinen F-Posthörnchen der napoleonischen Zeit (Biedermeier), bei denen ein Griffloch z.B. erlaubt, das Solo aus der 1.Brahms, in F, rein zu spielen. Das (dann zu notierende) g-h-c - d.- h - c.- g - g-- (original in E; Du kennst die Stelle im ersten Satz) wird dann als c-e-f-g-- e-f.- c - c notiert und klingt dann als F-Horn. Das f2 ist stimmrein, sobald das Stimmloch entweder offen ist. Muß es erst bei einem Besuch im Museum, wo das Posthörnchen jetzt ist, nochmals ausprobieren (lassen). - Der Michael hat das Horn zufällig im Museum gerade katalogisiert und mich gleich angerufen. Das Griffloch wird natürlich für das notierte f aufgemacht. Damit ist es ein extrem kurzes B-Horn. Aber es funktioniert ausgezeichnet und stimmt.


Zuletzt bearbeitet: 18.12.08 22:14 von Prof


Ist der "Classica"-Kanal über Satellit zu empfangen?
Über Satellit ist auf jeden Fall der ZDFTheater-Kanal zu empfangen, auf dem diesen Monat die Kantate 4-6 des Weihnachtsoratoriums läuft:http://www.theaterkanal.de/fernsehen/monat/200812/johann-sebastian-bach-das-weihnachtsoratoriumbwv-248-kantaten-4-6-mit-peter-schreier-robert-holl-u.a.
Viel Spaß, Hödlmoser



Hoedlmoser:
Ist der "Classica"-Kanal über Satellit zu empfangen?
Über Satellit ist auf jeden Fall der ZDFTheater-Kanal zu empfangen, auf dem diesen Monat die Kantate 4-6 des Weihnachtsoratoriums läuft:http://www.theaterkanal.de/fernsehen/monat/200812/johann-sebastian-bach-das-weihnachtsoratoriumbwv-248-kantaten-4-6-mit-peter-schreier-robert-holl-u.a.
Viel Spaß, Hödlmoser


Ja, lieber Hödlmoser.... ich empfange den deutschen Classica Kanal über Satellit. Es gibt auch einen italienischen Classica Kanal... ich schau aber grundsätzlich kein italienisches Fernsehen...

Gruss
Konstantin




Liebe Freunde,
der von mir angegebene "ZDFtheaterkanal" ist ein freier Kanal auf Satellit Astra1 anders als Classica.
Weiß jemand wer die beiden Hornisten sind?
Concentus Musicus Wien 1982.
Nochmal der Link:
http://www.theaterkanal.de/fernsehen/monat/200812/johann-sebastian-bach-das-weihnachtsoratoriumbwv-248-kantaten-4-6-mit-peter-schreier-robert-holl-u.a.
LG Hoedlmoser



Werbung


KonstantinBecker:
Welche Hörner benutzen die Hornisten? Barockhörner mit Löchern am Schall um wie bei Barocktrompeten greifen zu können?
Mir ist klar, dass zu Bachs Zeiten noch nicht gestopft wurde und die Hand deshalb auch nicht im Schallstück lag.
Ich verstehe nur nicht wie man die Tonhöhe durch öffnen und schliessen einiger kleiner Löcher in der Stürze verändern kann.


Leider wurde der Beitrag von Konstantin Becker noch nicht so ausführlich beantwortet. Ich kenne mich bei historischen Instrumenten nicht so gut aus aber die Frage nach dem "richtigen Originalhorn" für die Musik von J.S. Bach kommt immer mal wieder hoch (z.B. bei den früheren Beiträgen zur H-Moll-Messe)und ich finde diese Frage sehr interessant. Man kann wohl zumindest behaupten, dass es doch einige Werke Bachs gibt, in denen "Hörner" besetzt sind.

Nachdem die Fragen nach dem "richtigen Horn" aus meiner Sicht nicht so ganz zufiedenstellend beantwortet wurde (Vielleicht kann diese Frage heute gar niemand mehr mit Sicherheit beantworten?), hänge ich derzeit so meiner eigene "Theorie" an:
Die Hörner der späten Bachzeit (1740er - 1750er Jahre) haben sich vielleicht gar nicht mehr so wesentlich von denen der Mozartzeit unterschieden (??? = Mutmaßung). Ich vermute, diese Hörner wurden schon mit der Hand in der Stürze gespielt. Ich erinnere an eine Fernsehaufzeichnung der Brandenburgischen Konzerte aus dem Bachjahr 1985 als Hermann Baumann auf einem solchen Naturhorn gespielt hat. Auch habe ich eine Schallplattenaufnahme der H-Moll-Messe unter der Leitung von Harnoncourt aus den 1980er Jahren. Ernst Mühlbacher hat damals ein Huschauer Horn in D gespielt (Wien 1756 - also 6 Jahre nach Bachs Tod hergestellt). Die klanglichen Ergebnisse waren immer überzeugend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bach, mit seinen hohen Ansprüchen an die Musik und angeblich auch an die Musiker, Instrumente besetzt hätte, die sich noch in der Entwicklung befunden hatten und klanglich weniger überzeugende Ergebnisse hervorgebracht hatten. Ich glaube auch nicht an Instrumente mit "eher trompetenartigen Klang". Der Einsatz solcher "rundgewickelter Trompeten" ist klanglich einfach nicht überzeugend und wird meines Erachtens der Musik Bachs in keinem mir bekannten Fall gerecht.
Zum anderen:
Gibt es überhaupt originale Konzerthörner oder Konzerttrompeten mit Löchern im Korpus? Alles was ich in dieser Richtung bisher gesehen und gehört habe waren "Nachbauten, Rekonstuktionen". Kann es sein, dass man bei solchen "(Re)konstruktionen" sehr viel auf die "Logie" zurückgreifen musste und sich "Originalinstrumente" zum Teil auch auf der Grundlage der "Phantasie" zusammengebastelt hat (etwas provokant formuliert)?

PS: Meine Tochter hatte gestern, an Heiligabend, ihren ersten "Auftritt" mit dem Horn vor Großeltern und Urgroßeltern. Sie war davor sehr aufgeregt, währenddessen sehr konzentiert und danach sehr glücklich. Musik machen ist schon etwas Schönes!



Habe eben auf Bayern TV die Kantate IV mit den Münchener Bachsolisten unter Karl-Friedrich Beringer, dem Windsbacher Knabenchor und dem noch jungen Thomas Quasthoff aus dem Münster Heilsbronn aus dem Jahre 1991 gesehen.
Schon wieder meine Frage: wer weiß, wer die Hornisten waren. Der Erste hatte eine Frisur wie der selige Zdenek Tilsar, wie damals üblich, Schneckerlfrisur.
LG Hödlmoser

Werbung
Zurück zur Übersicht

WebMart Homepage Tools: Eigenes Forum kostenlos einrichten