Seiten: 1 2 Zurück zur Übersicht
Autor
Thema: Horn?


Lid'l und auch andere Hersteller haben solche Hörner nach dem Prinzip Carl Lehmann / Erdmann Chemnitzer gebaut (Hamburg, 1925). August Knopf baute 1929 eine vereinfachte und deutlich bessere Variante diesen Typs. (Das Cornford folgt dem gleichen Prinzip, dürfte aber wohl deutlich ausgreifeter sein.) Die allgemein schlechte Intonation bei diesen (alten) Konstruktionen ist dadurch bedingt, daß die Ventilschleifen der höheren Hornseite sich nicht einstimmen lassen! Die nach außen weisenden Züge an der Walze (Umschaltventil) sind ja nur die Verlängerungen für die tiefe Hornseite. Es ist also ein Kompensations- Modell. Früher war man diesbezüglich wohl nicht so zimperlich; ein Horn hatte nun mal Intonationsprobleme - fertig - damit mußte man leben. Es gab auch Modelle, bei denen sich die Walze oder eine Zusatzmaschine mit normalen Ventilen samt Verlängerungszügen abziehen ließ. Man konnte das Horn dann als einfach B oder mit entsprechend längerem Hauptstimmzug und anderen Ventilbögen als einfach F benutzen. Der Denkansatz war also gar nicht so übel. Man hätte quasi ein 3 in 1 Horn (System August Dummuscheidt (Frankfurt / Main 1930).
Ein ähnliches Prinzip mit in den Ventilschleifen liegendem achtstöckigen Umschaltventil ersann Otto Tiedt aus Hagen. Sein Horn war allerdings ein Volldoppel. Abgesehen vom imensen Gewicht der "Walze" war der rasche Verschleiß ebenfalls ein Grund dafür, daß sich diese Systeme nicht durchsetzen konnten. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren solche Hörner aber weit verbreitet. Eine "Beschränkung" auf Knopf- oder Kruspe- Modelle erfolgte eigentlich erst nach dem Krieg. Das Alex 103 mit seinem typischen Umschaltventil stellt eine Besonderheit dar, hatte aber in den 20er und 30er Jahren nicht die Bedeutung, die es heute erlangt hat. Ebenfalls interessant sind die Triplehörner von Alex mit ihren Wendler- Ventilen. Erst in letzter Zeit sieht man wieder vermehrt Hörner, die sich an die Anfänge der Doppelhornära anlehen und Umschaltsysteme nach Butti oder Ähnlichem aufweisen. Ich bin gespannt, ob irgendwann wieder jemand ein "Schmidt- Horn" mit Perinetumschaltung anbietet.

Blech blasen statt Blech reden!
Werbung
Das große Verzeichnis für Musiker und Künstler.


Yamaha hat vor 25 Jahren eine Kopie des Schmidt gebaut. Dieses Daumen-Piston-Ventil ist aber äußerst unpraktisch. Hab einmal ein altes Schmidt in dieser Bauweise (übrigens mit Wiener Mensur - mein Stimmzug hat perfekt gepasst) angeblasen (in Yamagata 1995): hervorragend im Ton und in der Intonation, superbe Ansprache.



Ihr Lieben, ds ist jedenfalls nie und nimmer ein Cornford-Tripel - so eines spiele ich nämlich selber. Salue!



Um nochmal auf das Ebay-Horn zurückzukommen:

Ihr seid also anscheinend alle der Meinung, dass der Anbieter nicht bis vier zählen kann oder was?



Ja, farbenblind ist der gute Mann ja auch. Das ist lackiertes Messing und nicht Gold!
Vielleicht hält er den Daumenhebel für einen Griff.
Man kann den Umlenkhebel oben an zwei Stellen ansatzweise erkennen.
Besitze selber ein Horn in dieser Bauweise, allerdings noch ein Knopf, klingt gut und auch die Mechanik ist da immer noch Top. Angenehm leicht ist es auch.

Werbung
Leistungsfähige Forum Software für Homepage und Intranet.
Seiten: 1 2 Zurück zur Übersicht

WebMart Homepage Tools: Eigenes Forum kostenlos einrichten

Kostenlose Webkataloge: Gesundheit - Musiker & Künstler - Urlaub, Reise, Wellness - Homepage-Verzeichnis - Tag-A-Site