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Thema: Ignaz Leitgeb


Nochmals zum Gleichen:

Diese Schreiberlinge, wie Wendy Thomson, haben ihre Hausaufgaben nicht enmal in Ansätzen gemacht.

Erstens: es sind nicht vier Hornkonzerte sondern nur drei; alles andere sind nur Fragmente, also nicht fertiggestellte Sätze von Konzertstücken. Im 6/8 Allegrosatz in D-Dur macht sich Mozart offensichtlich über die Stopftechnik etwas lustig, wenn er in drei Takten mit neunzehn Noten, von denen zehn "manipuliert" werden müßten, schreibt "ma intoni al meno una, cazzo !" (Intoniere doch mindestens eine Note richtig, Zipfel !). Das hat doch mit Leutgeb nichts zu tun. Das war genau die gleiche Anspielung auf die Komponistenkollegen wie im musikalischen Spaß K.522.

Man muß von der Materie etwas mehr verstehen (z.B. vom Horn) und die Originale gesehen haben, um darüber schreiben zu können.

Wäre Leutgeb ein so schlechter Musiker gewesen, wie er von verschiedenen Schreibtischtätern dargestellt wird, hätte das Genie Mozart für ihn dann die drei Konzerte, das unfertige Konzert von 1781 (K371 & K370b), das Quintett K407 (das Leitgebische Quintett) und das Klavierquintett geschrieben ? Wohl niemals.

Die Geschichte mit der Intonation kann man leicht beweisen. Wie oft hat Mozart welchen (manipulierten) Ton in seinen Symphonien , Opern und Kammermusikwerken eingesetzt ? Wie steht es bei den Hornkonzerten ? Wie sind diese Töne eingesetzt ? Wie wurden sie von anderen Instrumenten verdoppelt ?

Im Don Giovanni (in der ganzen Oper) gibt es 47 oder 48 manipulierte Töne im ersten Horn. Meistens ist es nur das notierte f2, das leicht stimmend gespielt werden kann. Beim zweiten Horn sind es nur dreizehn Töne - in der ganzen Oper. Im Figaro sind es ein paar mehr. Wenn man allerdings die Partituren nicht unter diesem Gesichtspunkt anschaut, versteht man das nicht. Heutige - meist B-Hornisten - haben davon auch keine Ahnung.

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Über das gute Verhältnis von Komponist und Solist sowie Leutgebs Qualitäten und Mozarts Dialekt sind wir uns sicher sicher einig.

Eigenartig ist, daß Mozart sein 3. Konzert Es-Dur (KV 447) „Concerto per il Corno Solo“ nicht in sein eigenes Werk-Verzeichnis aufgenommen hat - und soweit mir bekannt eben keine Widmung an Leutgeb enthält. Aber letztlich ist das Erbsenzählerei.

Was nun Alfred Einstein und seine Mozart-Forschung angeht, darf man nicht vergessen, daß Einstein 1939 vor den Nazis nach Amerika flüchtete und seitdem nie wieder in Europa war. Ergo dürften ihm für seine späteren Publikationen die Original-Quellen nicht vorgelegen haben und er hat sich evtl. auf Sekundär-Zitate verlassen. Sicher kein glücklicher Weg, aber unter den Umständen ein verzeihlicher. Und so schlecht kann seine Arbeit nicht gewesen sein, wurde ihm doch 1949 von der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg die Goldene Mozart Medaille verliehen - eine Ehrung, die er allerdings ausgeschlagen hat.


Zuletzt bearbeitet: 03.09.08 13:16 von George


George, das ist gar nicht so eigenartig. Mozart begann sein eigenhändiges Verzeichnis erst am 9. Februar 1784, als das K.447 längst geschrieben war (1782 oder 1783). Auf der Originalpartitur des K447 gibt es keine Widmung, beim K495 weiß man das nicht, da der erste Satz und die Anfänge der beiden anderen Sätze verschwunden sind. K.495 ist im Verzeichnis enthalten. K.447 trägt jedoch im dritten Satz zweimal über der Solostimme eutlich den Vermerk "Leitgeb".

Ns, na, die Überarbeitung des Köchelverzeichnisses wurde jedoch nicht nach der Emigration, sondern bereit 1937 gedruckt !!!! - Die Autographe waren damals noch alle in Deutschland !!!!





Mozarts „Verzeichnüß aller meiner werke vom Monath Febraria 1784 bis ... 1...“ führt für das Jahr 1786 das chronologisch 2te Hornkonzert „den 26ten Juny: Ein Waldhornkonzert für den Leitgeb...“ auf (KV 495). Die Datierung des chronologisch nachfolgenden 3tten Hornkonzertes (KV 447) ist wohl strittig, wird aber (Dank Wasserzeichen im Autograph und Satzart) auf Ende der 1780er Jahre geschätzt - steht aber eben nicht im Verzeichnis.

Das von Einstein überarbeitete und erstmals chronologisch sortierte Köchelverzeichnis wurde 1937 (mit Sondergenehmigung der damaligen Reichsmusikkammer) veröffentlicht. Aber Einstein hatte Deutschland bereits 1933 in Richtung Großbritannien, später Italien und Schweiz, verlassen.

Bitte um Korrektur, falls ich mich irren sollte.



Wieder nur Vermutungen: Warum sollte Mozart ein so wichtiges Werk - das angeblich wegen der Wasserzeichen erst 1786/7 zu datieren sei - nicht in seinen penibel angelegtes Verzeichnis aufgenommen haben ? Gerade dieses Werk ???? Es trägt doch eine Jahreszahl 1782 wohl auf 1783 ausgebessert. Vor mir liegen das handschgriftliche Verzeichnis (ich habe eben keine Schwierigkeit, Mozarts "Calligraphie" zu lesen !) und die autographe Partitur jeweils als Facsimile.

Seine Fassung des Köchel Verzeichnisses wird er wohl nicht so aus dem Hut von GB oder der Schweiz aus geschrieben und an den Verlag eingereicht haben, sondern schon vor seiner Emigration, also vor der Machtergreifung durch die Nazis. Er hatte ja dann dort überhaupt keine Quellen zur Verfügung. Somit hatte er, der gewissenhafte Wissenschaftler, vor der Emigration auch Zugang zu den Autographen. Sicher hatte er auch Kontakt zu Stefan Zweig, in dessen Besitz sich K447 befand. Und so eine Überarbeitung braucht sehr lange Zeit.


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Sorry, die vom mir zitierte Verfasserin heißt Wendy Thompson (nicht Thomson) Tippfehler von mir.
zu Wendy Thompson (UK) muss ich fairerweise noch anmerken, dass ich das englische Original nicht kenne und dass es in Fachbüchern, hach meiner Erfahrung, auch hin und wieder vorkommt, dass die Übersetzer der sprachlichen Schönheit wegen sehr frei agieren und dabei (mangels Sachkunde) den Sinn verändern oder verzerren.



Danke Kap_Hoorn, viele kennen nur das, was so allgemein bei ALDI oder LIDL oder auch Nordlichter-Konditoreien als "Linzer Torte" verkauft wird. Ich bin ca. 100 m entfernt von der Original-Konditorei, in der die Linzer Torte in Linz erfunden wurde (Linz a.d. Donau - für die Nichtösterreicher), aufgewachsen und kenne deshalb die Linzer Torte genau. Du hast aber vergessen, uns zu erzählen, was denn die Linzer Torte denn ist:

Eine Mürbteig-Torte, das Rezept ist auch nicht korrekt. Es sind zu wenig Mandeln

Dein Rezept Richtig

280 g Mehl 150g
280 g Butter 150g
280 g geriebene Mandeln 200g ungehäutet & gerieben
200 g Staubzucker 100g
2 Dotter 2 Eigelb (f.d.Nordlichter)
1 Ei
1 P Vanillezucker 1 Eßlöffel Puderzucker (s.o.)
2 TL Backpulver
2 TL Zimt 1 TL gemahlener Zimt
je 1 MSP Nelkenpulver, Piment 1 Messerspitze gemahl.
Gewürznelken
50g gehobelte Mandeln
1 Prise Salz
abgeriebene Schale einer
halben Zitrone

Ribiselmarmelade 200g Johannisbeermarmelade
(s.o.)

Zwei Drittel des Teigs werden für den Tortenboden verwendet, der muldenartig in die mit Butter ausgestrichene Springform geben. Aus dem Rest bleistiftstarke Rollen formen. Den Teig so mit der Marmelade bestreichen, daß ein fingerbreiter Rand frei bleibt. Dann legt man die dünnen Teigrollen sich schräg überkreuzend auf die Torte und streut die Mandelsplitter (gehobelten Mandeln) darüber und gestreicht das ganze noch mit dem restlichen Eigelb.

Die Linzer Torte ist eine Mürbteigtorte mit Marmelade. Die Linzer Torte ist nur etwas höher als der Daumen breit ist.

Ein guter kultivierter Kaffee (Kaf-fee´) dazu (nicht ein Ka´ffe) oder ein feiner Oulong Tee .....

Mein obiges Rezept reicht für etwa zwölf Stück Torte. Vorsicht: kalorienstark.




Keine Sorge, zumindest im "nichtpreußischen" Süden der Bunten Republik Deutschland wird das Törtchen schon gelegentlich in der richtigen Zusammensetzung zubereitet und sehr geschätzt.
Und jetzt habt ihr mich hungrig gemacht.....

Ich hab die ganze Zeit die Quelle gesucht die Linz als Geburtsort von Leutgeb nennt. Leider aber nicht mehr gefunden.



Jetzt hab ich doch noch was gefunden:
Auf der website von Engelbert Schmid: www.corno.de

Dort steht bei den Naturhörnern unter:

"3. Inventionshorn nach Ignaz Lorenz in Linz:

Linz ist auch die Heimatstadt von Ignaz Leitgeb, der die Mozartkonzerte uraufgeführt hat...."

Kann es sein dass da jemand was verwechselt hat?




Leutgeb war zur Zeit der Lorenz-Hörner bereits einige Jahrzehnte tot. Und wie kommt Schmid auf Linz als Heimatstadt von Leutgeb? Der Text auf seiner WebSite ist zumindest mißverständlich formuliert.

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