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Thema: Stärkung der Oberlippenmuskulatur


Gibt es spezielle Übungen, mit denen sich gezielt die Oberlippenmuskulatur aufbauen und trainieren läßt? Und zwar wirklich nur die Oberlippenmuskulatur, denn die Unterlippenmuskulatur ist in diesem Fall (wohl durch einen Ansatz- bzw. Haltungsfehler) überproportional ausgebildet, die Muskulatur der Oberlippe jedoch vergleichsweise nicht vorhanden - was wiederum zu hohem Anpressdurck am Mundstück führt, von dem ich den Schüler kurzfristig gerne befreien möchte.

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Man kann Daumen und Zeigefinger (Haltung wie beim pfeifen auf zwei Fingern) einen halben Zentimeter in die Mundwinkel einführen und (wie beim Fitnesstraining) mehrere "Sessions" (also 5 Sekunden spannen und wieder entspannen) durchführen.

Die Spannung sollte nur etwa 1 bis 2 Zentimeter vom Mundwinkel aus aufgebaut werden und auf keinen Fall zum "beissen" der ganzen Lippe führen.

Diese Übung ist natürlich mit Vorsicht zu geniessen. Man darf nicht vergessen, dass der Ton (bei einem normalen Ansatz) zu 99% durch Schwingen der Oberlippe entsteht, das heisst, nur der Teil der Oberlippe, der sich im Mundstück befindet schwingt und erzeugt dadurch den Ton. Verspannungen in diesem Bereich führen zwangsläufig zu Anspracheproblemen und im schlimmsten Falle zu einer verstärkten Bruchlage, Zungenstop usw.

Es gibt leider sogar Ansatztrainer( bei Ebay zu kaufen und meines Wissens nach aus Amerika), die mit Minigewichten gerade dort arbeiten, wo die Lippe schwingen und butterweich sein sollte! Einen Kommentar meinerseits dazu möchte ich Euch ersparen!

Also, ich empfehle Dir den Schüler vorsichtig aufbauen und auf der Luft blasen lassen, zu schauen ob Lippenöffnung im Mundstück stimmt (es ist möglich sowohl zu weit als auch zu eng zu blasen) und nicht zu viel auf einmal von ihm zu verlangen. Ich würde Ihm an Deiner Stelle auch einen relativ schmalen Mundstückrand empfehlen, dann wird sich das mit dem "drücken" irgendwann von selber erledigen.

Ferndiagnosen sind immer schwierig...

Gruss
Konstantin



Zuletzt bearbeitet: 19.11.08 01:10 von KonstantinBecker


Peter Arnold hat da ein Patent: Er befestigt eine Schnur (ca. 5 cm lang) an einem Knopf (vom Kopfkissen o. ä., ca. 1,5 cm DU). In den Mund damit, an der Schnur ziehen und Knopf mit den Lippen festhalten. Je nach Andruck kann man Ober- und Unterlippe trainieren. Im Auto .... vor dem Fernseher ... patent eben.

Sofern man nicht dazu in der Lage ist, die Schnur am Knopf zu befestigen, kann man das "Gerät" auch direkt bei Peter Arnold bestellen.

Äh, übrigens, man sollte die Dinger ab und zu mal auskochen, zumindest waschen, weil sie nach kurzem Gebrauch einen Eigengeruch entwickeln.



und dann gabs ja auch noch die übung mit dem bleistift...
da gibts auch ein Youtube Video....

regelmäßiges und richtiges üben soll vereinzelt auch schon zu erfolg geführt haben...




MenschMarkus:
und dann gabs ja auch noch die übung mit dem bleistift...
da gibts auch ein Youtube Video....

regelmäßiges und richtiges üben soll vereinzelt auch schon zu erfolg geführt haben...


Gerade davon rate ich ab (Bleistift)!!
Die Gründe habe ich schon oben beschrieben.
Gruss
Konstantin


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...also das mit dem (gezielt) Üben scheint mir immer noch das Beste . Was auch wichtig ist: den Druck nicht zu stark auf die Oberlippe legen sondern ganz bewußt Druck auch auf die Unterlippe "verteilen", dadurch kann die Oberlippe eben besser schwingen und die Sache wird lockerer. Das mit dem schmalen Rand scheint mir nicht ganz ungefährlich, den halten nicht alle Lippen aus (siehe Tomböck jun.) Ich selbst bin auch (nach einem ersten Jahr der Plagerei bei dem meine Oberlippe wund war), von einem für mich zu schmalen Rand auf einen breiteren umgestiegen was mit einem riesen Sprung nach vorne innerhalb weniger Monate verbunden war. Aber derartige Ferndiagnosen sind - wie hier schon erwähnt - kaum brauchbar. LG MM.



@Konstantin
mein posting war auch eher ironisch gemeint sein...



@MarkusM:
Was verstehst du unter einem schmalen bzw. breiten Rand (mm)?



Franz Straus hat mit einem Rand unter 2mm in einem Monat jeden Tag Meistersingerproben, einige Vorstellungen dazu und dHaupt- , Generalprobe und Premiere durchgeblasen, war aber dann nicht durchgeblasen !!!! Daß er Wagner dann gehaßt hat, ist kein Wunder !!!

Ohne Spaß:
Der Ansatz und damit die Lippenstärkung wird nict mit Tricks erkauft, sondern mit sorgfältiger und LANGSAMER, SCHRITTWEISER Entwicklung, d.h. Töneaushalten, in den ersten sechs bis 12 Monaten höchstens bis g2 und runter ohne Grenze. Im Forte, im Piano, mit sfz und nachfolgendem p, mit an- und Abschwellen, mit Ab- und wieder Anschwellen, mit Fortepiano und gehaltenem Piano. Alles jeweils vier Takte im gemächlichen Tempo. eine Halbton höher und wieder einen Halbton tiefer und analog weiter, d.h. bis zum c2 und runter bis c. Man beginnt also bei c1. Nach zehn Minuten lockert man mit Tonleitern (rhythmisch ausgeführt, auch als Triolen, gestoßen, gebunden) auf oder man nutzt Arpeggien (Dreiklänge dazu). Aber immer rhythmisch. Keinerlei Gequetsche wenn man nach 1/2 Jahr g2 erreicht. Höher hinauf geht es erst nach 12 Monaten. So wächst der Ansatz schrittweise.

Man muß auch beachten, daß zahlreiche kurze Pausen (1 - 3 Minuten) der Erholung der Muskulatur dienen und deshalb sein müssen.

Alles andere, besonders das gehudelte lernen, bringt nichts und ist von Übel. Dafür geht es nach einem mühevollen und langweiligen Jahr umso schneller vorwärts.



Statt des Knopfes kann man übrigens auch einen handelsüblichen Schnuller an einer Schnullerkette benutzen (z.B. von Hipp). Eignet sich auch gut für unterwegs (in Bus, Bahn oder Cabrio)oder zur Beruhigung vor einem wichtigen Vorspiel :-)

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