Fragen und Antworten zu Übungsmaterial, Literatur und Aufführungspraxis,..
Diskussionen rund ums Horn,...
...
Mi 18. Feb 2015, 17:41
Es gibt alte Aufnahmen des Schubert-Oktetts und eines Oktetts von Ludwig Spohr mit Musikern der Wiener Philharmoniker aus dem Jahr 1958. Diese Aufnahmen wurden vor einiger Zeit von Decca "remastered" und irgendjemand hat sie jetzt bei Youtube eingestellt. Bei beiden Stücken spielt Josef Veleba das 1. Horn, und zwar auf dem Hoch-F-Horn:
Schubert:
https://www.youtube.com/watch?v=XLD5NC0ooxESpohr:
https://www.youtube.com/watch?v=vQRe23BiKDM
Do 19. Feb 2015, 12:34
Josef Veleba spielte bei dieser Aufnahme ein kompensiertes F - hochF Doppelhorn (ähnlich wie es Gottfried von Freiberg in seinen letzten Jahren spielte).
Ich finde diese Aufnahme ausgesprochen schön - sowohl vom Klanglichen als auch vom Musikalischen.
Man merkt deutlich: Wenn man normalerweise ein WienerHorn spielt/übt, dann ist man quasi wie eine Batterie derart mit Wiener Hornklang angefüllt, dass das hohe Horn(die Wiener nennen's den Kuckuck) immer noch rund und schön klingt. Aber wehe! wenn die "Batterie" mal leer ist
- Dateianhänge
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- Josef Veleba
- img012_2 2.jpg (34.91 KiB) 10273-mal betrachtet
Do 19. Feb 2015, 13:57
Wirklich sehr schöne Aufnahmen,
Die Verwendung eines Diskantdoppelhorns für diese Stücke ist aber
doch eher ungewöhnlich, oder?
Ist denn eine hoch F Seite klanglich nicht suboptimaler, als die B-Seite
eines normalen Doppelhorns?
Da kommt mir die Vermeidung des Doppelhorns doch etwas zwanghaft vor.
Das soll wirklich keine Kritik an diesen wunderbaren Aufnahmen sein, diese Frage hab ich
mir aber schon öfters gestellt, warum die Wiener eher auf F-hoch F gehen, als auf F/B Doppel.
Do 19. Feb 2015, 16:10
"F- hoch F statt F/B Doppel!"
Vielleicht weil das F-Horn mehr dem Vokal U ähnelt und das B-Horn nicht?
So ist dann das hoch F-Horn eine hohes U ?
Liebe Grüße vom Hudulmusur!

eine Oktav höher: hudulmusur
Do 19. Feb 2015, 17:39
Das Interwiev mit Wolfgang Vladar zeigt doch sehr genau, wie die Wiener Hornisten "ticken"
Das B-Horn ist des Teufels, dann lieber gleich hoch F.
Wolfgang Vladar muss wohl als Wiener Hornist so denken und hat somit aus seiner Sicht recht. Für mich klingen bei allem Respekt seine Aussagen aber doch etwas ideologisch.
In Frankreich und in England wurde bis in die 50ziger Jahre d.l.Jhrhdts. auch auf engmenstruierten F-Hörner gespielt und zwar mit großartigen Leistungen . Man denke an Edouard Vuillermoz oder an die Brain-Familie. Mozarts Hornquintett-Aufnahme mit Dennis Brain von 1944 auf einem französischen F-Horn gespielt, ist für mich nicht überbietbar.
So 22. Feb 2015, 19:55
Peter hat geschrieben:Josef Veleba spielte bei dieser Aufnahme ein kompensiertes F - hochF Doppelhorn (ähnlich wie es Gottfried von Freiberg in seinen letzten Jahren spielte).
Ich finde diese Aufnahme ausgesprochen schön - sowohl vom Klanglichen als auch vom Musikalischen.
Man merkt deutlich: Wenn man normalerweise ein WienerHorn spielt/übt, dann ist man quasi wie eine Batterie derart mit Wiener Hornklang angefüllt, dass das hohe Horn(die Wiener nennen's den Kuckuck) immer noch rund und schön klingt. Aber wehe! wenn die "Batterie" mal leer ist
Er scheint beim Spohr ab dem g2 das hoch F-Horn einzusetzen.
Gruss,
Altcorno
So 8. Mär 2015, 23:17
Nein, Altcorno, er spielt fast alles auf dem hoch-F horn, zumindest ab dem g1. Bitte genau hinhören!
Di 10. Mär 2015, 16:06
Peter hat geschrieben:Nein, Altcorno, er spielt fast alles auf dem hoch-F horn, zumindest ab dem g1. Bitte genau hinhören!
Das höre ich genauso. Und ich muss sagen: Selbst wenn das alles recht gediegen und kultiviert gespielt ist, entspricht es doch nicht meiner Vorstellung von einem typischen Waldhornklang. Wenn ich mir da beispielsweise die Aufnahme vom Schubert-Oktett mit Anthony Halstead anhöre - das ist doch ganz etwas anderes. Und ich gebe auch Thomas Recht, wenn er sagt, dass für Stücke, die nicht gerade "ins ewige Eis hinauf" gehen, das Doppelhorn in der Regel wohl die bessere Wahl ist. Und das Schubert-Oktett ließe sich ja ohne weiteres auch auf dem einfachen (tiefen) F-Horn spielen. Soweit ich weiß geht es nicht über das g" (klingend c) hinaus...
Di 10. Mär 2015, 18:42
Das ist eben Ansichtssache.
Ich gehe nicht nur vom Klang, sondern vor allem von der Musikalität aus und da finde ich die Aufnahmen mit Veleba eben sehr gut
Mi 14. Dez 2016, 10:55
Peter hat geschrieben:In Frankreich und in England wurde bis in die 50ziger Jahre d.l.Jhrhdts. auch auf engmenstruierten F-Hörner gespielt und zwar mit großartigen Leistungen . Man denke an Edouard Vuillermoz oder an die Brain-Familie.
Vom Schubert-Oktett gibt es übrigens auch eine bemerkenswerte Aufnahme mit Aubrey Brain:
https://www.youtube.com/watch?v=D71iBrvO0DY
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