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Convertgebouw und Knopf Hörner

Mo 28. Mär 2016, 23:32

Hallo,

Adriaan van Woudenberg hat ja seinerzeit im Convertgebouw Orchestra auf Knopf Nr. 6 und auch 8 (F-Ventil) geblasen. Weiss jemand auf welchen Hörnern die tiefen Hornisten spielten ? In der Aufnahme https://m.youtube.com/watch?v=tUYAZkkD-58 ist der 2., Iman Soeteman, auf einem Knopf Nr. 14 zu sehen. Falls dies das damalige Standardinstrument für die tiefen Hornisten in Amsterdam war, warum wurde ein Nr. 14 (kompensiert) anstelle eine z.B. Nr. 16 verwendet ?

lg

christoph

Re: Convertgebouw und Knopf Hörner

Di 29. Mär 2016, 09:13

Die Hornisten des Concertgebouw-Orchester haben früher meistens Knopfhörner gespielt und zwar besonders gerne mit einem Stopfventil welches freilich oft für andere Zwecke gebraucht wurde. Das möchte ich gerne erklären: Knopf-Hörner hatten sehr oft ein "krankes" a2. Man kann diesen Ton aber sehr gut statt1/2 oder 0 mit einem entsprechend ausgezogenen Stopfventil blasen, auch übrigens auch das cis2 und mit 2 plus ST das gis2.
Natürlich haben die holländischen Hornisten meistens die B-Hornseite gespielt. Da ist das Modell 14 bestens geeignet, nicht zuletzt, weil es leichtgewichtiger als das Modell 16 ist.
Ich möchte hier - wie schon so oft - darauf hinweisen, dass ein "Compensating" auch ein vollwertiges Doppelhorn ist. Das ein "getrennt" gebautes Doppelhorn von vornherein ein besseres Doppelhorn ist, erscheint mir ein altes nicht zu zerstörendes Vorurteil zu sein.

Re: Convertgebouw und Knopf Hörner

Di 29. Mär 2016, 10:19

Peter,

vielen Dank für deine Erklärungen. Eigentlich schade, dass diese regionalen Klänge nicht mehr zu hören sind (z.b. Haitink Mahler und Bruckner Aufnahmen). Wurde bereits vielfach besprochen.

Deine Anmerkungen zum Thema Kompensationshörner auch in amerikanischen Foren habe ich auch immer gerne und nicht uneigennützig ;) zur Kenntnis genommen. Ich besitze selbst 2 solcher Hörner, ein Alexander 102ST und ein Knopf 14 und kann deine Aussagen zur Vollwertigkeit und Vergleichbarkeit getrennt gebauter Doppelhörnern nur unterschreiben. Die auch von dir schon vor einiger Zeit gemachten Äußerungen zur Verwendung des Stopfventils kann ich nur bestätigen. Alle mit dem Stopfventil gegriffenen Kombination für die Töne einschließlich und über dem gis" sprechen besser an und klingen auch klarer sowohl auf dem Knopf 14 als auch und vor allem bei dem Knopf Nr. 6. Beim Alexander 102 ist dieser Effekt nicht zu beobachten.

lg

Christoph

Re: Convertgebouw und Knopf Hörner

Di 29. Mär 2016, 13:06

Das beste "Knopf"-Horn Nr.14 war das Doppelhorn (komp.) von Anton Dehmals Nachf. ca. 1960.
Es war exakt so gebaut wie das Knopf 14, hatte aber einen anderen Mensurverlauf und klang "göttlich".
Fast wie, oder besser als ein Wienerhorn. Nur die Ventile wurden sehr schnell undicht, weshalb ich die letzten Jahrzehnte keines mehr in Gebrauch sah. Der ehemalige Solohornist der Wiener Symphoniker Ernst Mühlbacher, genannt da Wödmasta, spielte auch so ein Modell.
Der jüngste Sohn unseres Prof. Erich Pizka (der Vater unseres Prof), Helmut spielte ein versilbertes Knopf-Horn.
Liebe Grüße vom Hödlmoser
p.s. Hier sieht man Ernst Mühlbacher mit einem Diskanthorn:
https://www.youtube.com/watch?v=LdI4hFXlgHk

Re: Convertgebouw und Knopf Hörner

Di 29. Mär 2016, 21:23

Der angesprochene Anton Dehmal Knopf Nr. 14 Nachbau findet sich zB momentan bei Tony Halstead (http://www.halsteadmusic.co.uk/shop/com ... ary-valves) zum Verkauf.
Dateianhänge
image.jpeg
Anton Dehmal komp. Doppelhorn
image.jpeg (153.06 KiB) 8478-mal betrachtet

Re: Convertgebouw und Knopf Hörner

Mi 30. Mär 2016, 08:42

Alex103 hat geschrieben:
Weiss jemand auf welchen Hörnern die tiefen Hornisten spielten ? In der Aufnahme https://m.youtube.com/watch?v=tUYAZkkD-58 ist der 2., Iman Soeteman, auf einem Knopf Nr. 14 zu sehen. Falls dies das damalige Standardinstrument für die tiefen Hornisten in Amsterdam war, warum wurde ein Nr. 14 (kompensiert) anstelle eine z.B. Nr. 16 verwendet ?


Ich hatte lange Zeit ein Knopf 14 (sogar das mit der seltenen extra engen Mensur) ... Das lies sich ganz wunderbar in der Tiefe spielen, keine Beanstandung.
Erst jetzt - nachdem ich es nicht mehr habe und einige Hörner durchprobiert habe - merke ich es richtig zu schätzen. auch die Intonation (was kompensierten ja oftmals vorgeworfen wird) ist besser, wie auf vielen Vollausgebauten.

Re: Convertgebouw und Knopf Hörner

Fr 1. Apr 2016, 10:25

P.S.: und das alles obwohl (weil?) ich zu mind. 80% die F-Horn Seite nutze!

Re: Concertgebouw und Knopf Hörner

Mo 6. Jun 2016, 22:18

Hi all,
Apologies for not being capable to express myself in German. Reading is no problem though.
I was at the Concertgebouw this weekend, going to a recital of Laurens Woudenberg (current solo horn). It was great.
I also noticed the recently renovated painting of the Concertgebouw Sextett just outside the Kleine Zaal. I made a pic (attached), cause I was wondering what kind of horn Mr. Tak is holding there. Any suggestions?
Thanks,
Lukas

Tak CG.jpg
Tak
Tak CG.jpg (52.03 KiB) 8082-mal betrachtet
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