Werte Experten,
es ist immer wieder zu hören und zu lesen, daß die Amerikaner anscheinend einer Umbauwut erlegen sind und ihre Hörner mit anderen Mundrohren ausstatten. Bei Hörner wie dem 8D mag man das ja noch nachvollziehen, damit beide Hornseiten annähernd gleich intonieren und das Doppelhorn sinnvoll nutzbar wird, anstatt die B- Seite nur im hohen Register einsetzen zu können. Aber auch bei Hörner, die von Hause aus gut gelungen sind (etwa Hoyer), ist der Anbau eines anderen Mundrohreres weit verbreitet.
Als Grund könnte ich mir vorstellen, daß ihnen der Klang zu europäisch ist oder die Hörner mit den amerikanischen Mundstücken nicht harmonieren, die ja eher dem Wiener Zuschnitt ähnlich sind, als dem deutschen Fasson. Aber auch mit einem Wiener Mundstück lassen sich viele "deutsche" Hörner ja ohne Probleme spielen. Oder ist es gar ein "Kollektivzwang"? Wird umgerüstet, weil der Händler / Instrumentenbauer es für sinnvoll hält und der Kunde aus evt. Unwissendheit dem zustimmt? Ist es die Idee, Fehler erst mal bei der "Hardware" anstatt bei der "Software" zu suchen (eine auch hierzulande weit verbreitete Eigenschaft)?
Eigene Experimente mit amerikanischen Mundstücken (Holton, Stork, Giradinelli, Schilke, Bach) an deutschen Hörner führten jedenfalls nicht zu gravierenden negativen Eigenschaften. Eine schlechtere Intonation war höchstens ganz "unten" / "oben" feststellbar. Der Klang dagegen war teils sogar deutlich edler!
Hoyer z.B. verbaut eine universal passende Mundstückaufnahme, so daß sowohl der deutsche Standardschaft (Klier / Yamaha) als auch der Morseschaft hineinpassen (der dickere "Bruno Tilz"- Schaft paßt natürlich nicht). Knopf hat sowieso Morseschaft und auch beim Kühn- Horn paßt dieser hinein, wenn man einen Papierstreifen um den Schaft wickelt.
Direkte Anfagen bei am. Hornisten führten zu Aussagen von "It's a must." bis hin zu "I don't know, the dealer told me...", jedoch ohne weitere Erklärungen.
Was könnte der Grund sein?