Lack löst sich

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Lack löst sich

Beitragvon Ahornberg » Sa 18. Sep 2010, 10:32

Hallo liebe Forengemeinde,
ich bin nun schon ca 5 Jahre stolzer Besitzer eines Hoyer Doppelhorns, doch bei der heutigen Reinigungsaktion hat es mich fast aus den latschen gehauen.
Da quillt doch in der badewanne der Klarlack an gewissen stellen auf, und lässt sich dann ganz leicht abrubbeln, gerade so als ob es ein wasserlöslicher Lach wäre :o Sowas kann doch nicht sein, oder?
Ist euch sowas schonmal untergekommen, oder habt ihr davon schonmal gehört?

Gruß Ahornberg
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Mr.Masterbrass » Sa 18. Sep 2010, 15:57

Hallo Ahornberg, bei einem Schüler von mir hat sich der Lack bei seinem 801 auch gelöst . Sogar ohne Badewanne nach ca. einem Jahr .
Der Lack im Schallbecher hatte sich regelrecht in großen Fetzen abgepellt.
Dies war meines Wissens ein Produktionsfehler er wurde auf Kulanz behoben.
Ob das bei dir jetzt noch geht, bin ich mir nicht so sicher.

LG Mr.masterbrass
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Ahornberg » Sa 18. Sep 2010, 17:37

Danke für die Antwort schonmal.

Also die Geschichte mit der innenseite des Schalltrichters hatte ich auch schon 2x jeweils nach einem Jahr circa, wurde auch beides auf kulanz gemacht damals. aber nun ist es am Handgriff und an der Oberseite rund um die lötstelle an der das "endrohr" ansetzt.
Naja ich werde wohl mal mit dem Instrumentenhändler meines Vertrauens in kontakt treten am Montag, und dann mal schauen was er meint.

Und falls nichts mehr geht auf Kulanz o.ä. hab ich wenigstens noch einen Grund mehr für mich persönlich, mir nun doch ein neues Horn zuzulegen ^^

Grüße aus dem Saarland
Ahornberg
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Steffen » So 19. Sep 2010, 17:40

Hallo Ahornberg,

das ist mittlerweile ein großes Problem, vor allem bei (Hoyer-)Hörnern aus Goldmessing. Die heutzutage verwendeten Lacke ("umweltfreundlich") - es gab schon diverse threads dazu - taugen nicht wirklich mehr als Lack.
Hatte exakt diese Probleme mit meinem alten 702er.

Unser Prof hier im Forum empfiehlt, nach jedem Spielen - und auch zwischendurch - die Stellen des Horns mit Hautkontakt mittels einem Microfasertuch abzuwischen. Ich hab mir auch gleich eins zugelegt. Mein 801er ist mittlerweile anderthalb Jahre alt, bislang keine Probleme.

So alle 4 Wochen reinige ich mein Instrument mit "Lacquer Polish".
Im Schalltrichter habe ich eine dünne selbstklebende Folie an den betroffenen Stellen aufgeklebt, ein Tipp meines Instrumentenbauers, auch das funktioniert (ich weiß, dass das mit der Folie nicht bei allen auf Gegenliebe stößt, auch hier gibt es den einen oder anderen thread dazu, aber es funktioniert).

Ausserdem links ein Lederhandschutz mit innerer Folie (wichtig, da Leder den Handschweiß auch speichert und in alle Richtungen abgibt), darunter halbjährlich mit Politur reinigen.

Grüße aus dem Schwabenland
Steffen
 
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Mr.Masterbrass » So 19. Sep 2010, 18:27

Das Problemhorn meines Schülers war ein Messinghorn.
Er hatte es auch nicht in der Badewanne :D .
Mir wurde gesagt es sei ein Produktionfehler einer bestimmten Reihe.
Die anderen Hoyer Hörner hatten bis jetzt keine Probleme dies bezüglich gezeigt.

LG MrMasterbrass
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Ahornberg » So 19. Sep 2010, 18:50

Nur noch als Nachtrag:
Meins ist auch Messing, und kein Goldmessing!
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Raphael » So 19. Sep 2010, 20:39

Bei meinem seit kurzem stillgelegten 801 löst sich seit dem letzten Jahr der Lack in Zeitraffer ab, und zwar ohne abwaschen (ist mittlerweile 8 Jahre alt). Aus diesem Grund habe ich bei meinem Dürk auf einen Lack verzichtet. Gibt ein bisschen grüne Hände, aber wenn man das Horn nach jedem Bespielen abwischt sowie vorher und nachher seine Hände wäscht (sollte man eh machen), ist das zu ertragen.
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Prof » Mo 20. Sep 2010, 12:56

Komisch, bei meinem ersten Ganter-Doppel, das ist intensiv, wahrscheinlich viel intensiver als alle anderen im Forum eingesetzt habe, war der Lack noch nach über zwölf Jahren intakt. Woran liegt das ? Pflege: Microfasertuch; Pflege: vor dem Anfassen des Horns Händewaschen und den aggressiven Schweiß entfernen. Manche Leute haben einen derartig aggressiven Schweiß, der alles zerfrißt incl. bestem Handschutz aus Leder, Handschutz aus Neusilber, usw. Dagegen kann man aber etwas machen, z.B. den Arzt fragen. Es geht, wenn man nur will.

Dann habe ich das Horn aber doch entlacken und versilbern bzw. teilvergolden lassen. Ein derartig schönes Instrument pflegt man gleich anders. Viele werden es nicht glauben, aber ich habe nicht eine einzige Delle im Instrument. Jetzt ist es aber im Museum. Ich selbst habe das gleiche Instrument nochmals, jedoch mit Titanmaschine (Wechsel). Das Instrument ist natürlich jetzt mehr im Koffer als in meiner Hand, da ich weder "Geschäftl" annehme, noch irgenwo aushelfe. Das hie und da Üben, um in einer für einen Rentner akzeptablen Form zu bleiben, und die kleinen solistischen Episoden mit unserer schlaraffischen Symphonie werden das Instrument auch nicht abnutzen.

Zur Empfehlung: wenn Ihr auf irgendein Podium hinausgeht oder hinaufgeht, dann haltet das Horn vor der Brust und schützt es mit beiden Unterarmen. Legt es (wenn es überhaupt sein muß - besser ist überhaupt nicht) nur mit der Schönseite auf den Stuhl.
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Thomas » Mo 20. Sep 2010, 15:58

Die alten nicht so umweltfreundlichen Lacke haben viel besser gehalten als die neuen. Das habe ich nach der letzten Generalüberholung meines Horns sehr deutlich gesehen. Die Behandlung des Instrumentes durch mich hat sich nicht verändert (Habe auch schon vorher Gebrauchsspuren mit Microfasertuch abgewischt.) und trotzdem ist der Lack schon an einigen Stellen ramponiert. Im Gegensatz zum alten Lack sogar an Stellen, die man gar nicht anlangt. Die Erfahrung mit schlechterer Haltbarkeit der Lackierung haben Kollegen ebenfalls gemacht.
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Re: Lack löst sich

Beitragvon Prof » Di 21. Sep 2010, 12:37

Vielfach liegt es daran, dass der Lack nicht mit der richtigen Temperatur und entsprechend lange eingebrannt wird. Alles muß ruck-zuck gehen, damit es nicht viel kostet ........
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