ebay link

[dszy]

Ich habe grad ein interessantes Wienerhorn bei ebay USA entdeckt... Link:
http://cgi.ebay.com/1850-Vienna-Horn-Fr ... 3a53774fd5

[Günther]

...sieht aus, wie jenes Horn, daß Ende der 70er-Jahre jahrelang in einem Schaufenster in der Sechhauserstrasse in Wien hing. Als damals noch junger Mann hatte ich keine "Zeit" ( ) mir das zu leisten. Bin mir fast sicher, daß es sich hier um ein Unikat handelt. Ich habe jedenfalls noch nie jemanden so ein Horn spielen sehen. Selbst als Wienerhorn-Fan würde ich aber mir das Horn nicht kaufen ohne es ausprobiert zu haben. Seltenheitswert hat es sicher, aber ob es brauchbar ist bezweifle ich eher.

[Hödlmoser]

Das ist ein wunderschönes Diskanthorn mit Wiener Ventilen.
Die Straße müßte aber Laxenburger Str. heißen.
Und 1850 kann nicht stimmen.
Produktivgenossenschaft Laxenburgerstraße war erste Hälfte des 20. Jhdts.
LG Hödlmoser

ps. Lieber Prof weißt Du was mit der Horn Info Page http://music2.memphis.edu/mailman/listinfo/horn los ist? Funktioniert bei mir nimmer

[Günther]

Lieber Hödlmoser,

vielleicht gab es auch so ein Horn in der Laxenburgerstrasse. Ich habe jedoch lange Zeit eines in Wien XV, Sechshauserstrasse gesehen. Damals hat man sowas in Wien als Bachhorn bezeichnet. Wahrscheinlich wegen des 1. Brandenburger Konzertes, für welches das Horn eine gewisse Erleichterung darstellt. Ich weiß allerdings nicht, ob diese Instrumente wirklich Verwendung fanden.

[Hödlmoser]

Lieber Günther, ich wollte nicht Dich ausbessern, sondern den eBay-Schreiber, der Luxenburger Str. schrieb.
LG Hödlmoser

[dszy]

Ein neuer link aus dem Hause ebay:

http://cgi.ebay.de/Naturhorn-5-Boegen-E ... 518db1519b

Könnte dieses Instrument Naturhornanfängertauglich sein? Wäre es das wert es zu testen (es gibt ja 30 Tage Rückgabe zeit)???

Vielen Dank
dszy

[RobLeicht]

Dazu müsste man den Hersteller wissen und einschätzen können - manche Hörner sehen schön aus und taugen dann nichts. DXer vergleichseise - für Qualitäts-Naturhörner - niedrige Preis sieht verführerisch, aber eben auch verdächtig aus. Und fünf Bögen? Da fehlen dann auf die Dauer einige - aber ohne zu wissen, nach welcher historischen Vorlage das Horn gebaut ist und von wem, weiß man auch nicht, ob man (auch intonatorisch) wirklich die passenden noch fehlenden Bögen nachordnern kann. Also: Mindestens von einem relativ verlässlichen Kenner prüfen lassen - und ohne gesichertes Rückgaberecht keinesfalls kaufen. So billig ist es dann auch wieder nicht, dass man es zur Not als Schirmständer benutzen kann, falls es klanglich und handwerklich nichts taugt.
Salue!
R.L.

[herbstgetönter Hain]

Mei, die Chinesen!
Jetzt bauen's auch noch ein Naturhorn!! Und das zu einem Set-Preis für den man doch auch immerhin schon anderthalb Stimmbögen vom Jungwirth bekommt. Besonders drollig die Mundstückaufnahme mit "Original-Satzl-Look" (oder sind das gar echte Setzstücke?)
Das Schallstück scheint eher modern zu sein, und die Bögen sehen auch recht fett aus, den Lack und die überaus geschmackvolle "Firmen"gravur hätte man sich jedenfalls sparen können! Klanglich hat das Horn wohl nicht viel mit Hörnen des 18.-19. Jahrhunderts zu tun, aber bei dem Preis sollte man mal ein Ohr zudrücken können... (ein ordentliches Raoux oder Courtois kann locker das 20-30fache kosten, selbst gute Kopien mehr als das 10-fache)
Also jetzt lässt Du dir's halt schicken und dann berichtest du bald mal ausführlich!

[Prof]

Liebe Forumsteilnehmer !

Wer von Euch kennt überhaupt die Herstellungsweise in China, war schon jemand vor Ort ? Sicher nicht. Ich kenne aber nicht nur eine dieser Fabriken in China, sondern die in Tenjin (Tianjin) & Shanghai von mehreren Besuchen im Zeitraum von 25 Jahren. Die Ventilgeschichte habe ich nicht in bester Erinnerung, das Klangliche ist aber echt nicht übel, war doch Xiao Ming Han´s Vater maßgeblich daran beteiligt. Mein Beitrag zur Verbesseriung war sicher auch nicht ohne.

Deshalb meine ich, daß bei einem in traditioneller Bauweise (die Chinesen bauen die Instrumente ganz in klassischer Manier) hergestellten Naturhorn, das bekanntlich keine anfälligen Ventile braucht, kaum etwas schiefgehen kann. Von selbst bläst es ja genauso wenig wie die teureren Instrumente. Vielleicht ist der Eine oder Andere sogar angenehm überrascht.

Eines kann ich Euch jedoch verraten, Naturhorn erst nach dem Ventilhorn zu lernen, womöglich als fast fixierte B-Horn-Nutzer, ist wesentlich komplizierter, als wenn man wie ich mit dem Naturhorn als erstem Horn aufgewachsen ist.

Bei dem Preis würde ich zugreifen. Ich brauchs nicht, habe ich doch genug davon (gehabt - sind jetzt bis auf eines im Museum).

[Martin2]

Das im Link gezeigte Inventionshorn kam mir gleich bekannt vor:
www.wassermansons.fr In rechter Spalte auf "Les cuivre" klicken, dann links auf "Les cors"
Hier werden drei verschiedene Versionen angeboten, aber alle Details stimmen exakt mit dem "China"- Teil überein:
Die "Satzel- Optik".
Die Rohrstützen.
Der gestürzte Stimmzug.
Ineinandergesteckte Rohre (also ohne Zwinge) am Bogen.
Nur eine Zwinge (am Anstoß / Schallstück Übergang).

(Angeblich sitzt die Firma Wasserrman in Warschau und produziert auch dort. Bei den Ventilhörnern sind Amati- Maschinen verbaut.)
Die auf der Wasserman Seite angegebenen Preise sind ja schon günstig. Über einen Bekannten im Elsaß habe ich mir mal ein solches Horn besorgt und zwei Wochen lang getestet. Das Ergebnis aber war niederschmetternd! Die Blechstärke ist extrem dick, die Ansprache für ein Handhorn inakzeptabel und der Klang entsprechen fett. Die Mensur gleicht eher einem modernen Horn.
Wer ein günstiges Naturhorn sucht, sollte zu Jiracek greifen. www.jiracek.eu