Doppelhorn Fasch FPH-106

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Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon dirk » Do 26. Feb 2009, 21:33

Hallo zusammen,

Könne mir jemand der dieses Horn schon mal angespielt hat seine Bewertung / Einschätzung mitteilen?
Vielen Dank
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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon Martin2 » Fr 27. Feb 2009, 17:44

Ein Hornhersteller mit Namen Fasch ist mir nicht bekannt. Wie alt ist das Horn denn?
Man hat ja schon öfter erlebt, daß asiatische Firmen irgendwelche Namen benutzen, um hierzulande ins Geschäft zu kommen. Muß nicht so sein, könnte ja auch ein einheimischer Meister (gewesen) sein, der nur mal sporadisch Instrumente selbst gebaut hat. Bei uns in der Gegend gibts auch so einen Tüftler. Allerdings erfinden diese Leute meist keine Namen wie FPH-106. Wo wurde Dir das Horn denn angeboten?
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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon Kap_Hoorn » Fr 27. Feb 2009, 18:11

Diese Fasch Hörner und Roy Benson und Konsorten gibt es auf Ebay schon seit langem zuhauf. An den Preisen kann man erkennen, dass es sich jedenfalls nicht um Markenware handelt. Ich vermute dahinter irgendwelche billigen Importe aus Fernost und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes um Schrott handelt.
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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon Thomas » Fr 27. Feb 2009, 19:16

Zu Fasch kann ich nichts sagen, aber Roy Benson Hörner gibts in einer gewaltigen Qualitäts Streuung. Die gibts von absolut schrottig bis wirklich brauchbar. Die Brauchbaren sind aber nicht die ganz billig verkauften. Letztere sind wirklich Ausschuss.
(Wahrscheinlich das, was die anderen Händler retour geschickt haben.)
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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon Martin2 » Fr 27. Feb 2009, 20:50

Na bitte, da hat sich meine Vermutung ja bestätigt! Eher würde ich mein Geld verbrennen, als "sowas" dafür zu kaufen, denn würde es wenigstens noch heizen. :D
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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon Beate_Pokorny » Sa 28. Feb 2009, 01:05

Hallo dirk! :)

Schau mal unter diesem Link: Dort beschreibt der sog. Geschäftsführer die Produktion "u.a. in Asien..."

Also, wenn ich mich den Vorrednern (vor allem Martin2) hiermit anschließen dürfte, so sei mir net bös!

Aber nichts desto trotz: auf dem chinesischen Lizenzprodukt eines hiesigen Blechblasinstrumentenmachermeisters, es war ein einfaches B-Horn mit Kugelmechanik und auch noch wahnsinnig schwer, hab ich im Laden unter anspielen des Konzertrondos KV 371 wahre Begeisterung unter dem Publikum und somit ein neues Engagement mit einem Laien-Kammerorchester ausgelöst. Ich darf dann aber trotzdem auch mit meinem eigenen Instrument an die Front. Was ich damit sagen möchte: wenn Du einigermaßen spielst, wird Dir das Asia-Horn nichts ausmachen, aber ein Horn fürs Leben wird's sicher nicht!

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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon hubcia » So 1. Mär 2009, 10:02

Hallo,
danke für den Link, Beate. Es zeigt einmal mehr, wie serienmäßig Billigware auf den Markt gebracht wird. Leider hat der Schrott auch seinen Preis, nicht nur in der Anschaffung sondern meist noch hinterher. Mein Mann arbeitet an einer Musikschule u. a. im Bereich Klassenmusizieren. Aus Kostengründen wurden derartige Billiginstrumente angeschafft, die in der Handhabung einige Probleme bereiten. In den ersten Wochen war sein wichtigstes Werkzeug eine Tube Pattex, weil sich die Korken an den Klarinetten der Reihe nach verabschiedeten. Hinzukommt, dass diese Instrumente in optisch schönen Gigbags verpackt sind, die mehr Schein als Sein sind. So ist erst letzthin ein Saxophon demoliert worden, weil der Reissverschluss des Gigbags nicht mehr ineinander gegriffen hatte und der Inhalt ohne Vorwarnung zu Boden krachte. Von den geschockten Kindern einmal abgesehen, fragt sich dann natürlich auch, wer übernimmt den Schaden und ist die Reparatur nicht teurer als eine Neuanschaffung eines derartigen Blechdingens.
Wer jemals in den Genuss gekommen ist, Geige unterrichten zu dürfen, weiß, was für furchtbare Geräte es im Billigsektor gibt. Die Optik ist meistens stimmig- geformtes Holzteil mit Saiten und Stange mit Haaren-, aber Klang und Mensur! lassen zu wünschen übrig. Man spricht dabei in Händlerkreisen gerne von "Garnituren",.. sagen wir besser Komplettsets. Bei Aldi und Lidl gibt es so etwas mittlerweile auch. Man sollte so etwas aber nur zu Dekozwecken benutzen...
Es heisst zwar oft, man will erst einmal ausprobieren, ob einem das Instrument auch liegt und hinterher ein (richtiges)Instrument kaufen. Wenn das Material aber so schlecht ist, dass man eher die Lust am Spielen verliert als sie gewinnt, war jeder Cent zu viel. Es gibt zahlreiche Musikgeschäfte, die Markeninstrumente im Mietkaufsystem anbieten. Das ist womöglich eine erfolgversprechendere Alternative.
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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon Altcorno » So 1. Mär 2009, 11:37

Martin2 hat geschrieben:Na bitte, da hat sich meine Vermutung ja bestätigt! Eher würde ich mein Geld verbrennen, als "sowas" dafür zu kaufen, denn würde es wenigstens noch heizen. :D


Ich habe mir vor einigen Monaten mal einen Tag Zeit genommen und sämtliche Hörner bei einem großen Händler in Burgebrach ausprobiert.

Die Auswahl ist schon beeindruckend. Der Händler bietet auch eine Eigenmarke an, die vermutlich in Fernost produziert wird. Spaßeshalber auch diese sogenannten Kinderhörner ausprobiert. Möglicherweiser kann man sowas im ersten Unterrichtsjahr verwenden. Diese Instrumente sind aber eigentlich nicht brauchbar, da unpräzise und in sich nicht stimmig. Man gibt immerhin für das Doppelhorn auch schon 1.500 € aus, die schlicht weg sind.

In der nächsten Stufe: Lidl. Schon besser. Aber m. E. immer noch ziemlich schwammig. Doppelhorn in Goldmessing für 1.800. Als nächstes Einfachhörner von Hoyer mit und ohne Stopf, Messing, Goldmessing, eines mit Quartventil. Erwägenswert das vierventilige in GM. Dann die Doppelhörner. Erstaunlicherweise war, zumindest für mich, das billigste Hoyer-Horn (801 in Messing) am präzisesten und ohne Kinken. 2500 € Alternativ kam noch eines von Yamaha in Frage (der Ton liegt mir persönlich nicht so).

Erstaunlich ein sogenanntes Compact von Lidl. Laut Katalog "besonders für Kinder geeignet". 28 cm Schall. B/F-Horn kompensiert in Messing. Das Ding ging fast so gut wie das 801, mit Ausnahme der tiefen Töne auf der kompensierten F-Seite. Für einen Preis von 1200 € spottbillig. Dafür bekommt man von Hoyer noch nicht mal ein einfaches B-Horn. Vielleicht war es eine Ausnahme.

Fazit: Es lohnt sich schon, sich das mal anzutun. Es gibt schon günstige Lösungen. Günstig in jeder Beziehung heißt dann aber wohl 2,5 TEURO in die Hand nehmen. Chinesische Ware scheint heute noch nicht dabei zu sein.
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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon Raphael » So 1. Mär 2009, 14:50

Nein, chinesische Hörner sind wohl noch nicht auf der Höhe der westlichen, wobei ich Ausnahmen einzelner Exemplare nicht ausschließen will. Auf der Musikmesse in Friedrichshafen im vergangenen November war Roy Benson stark vertreten. Es war die komplette Produktpalette Horn ausgestellt. Das Kinderhorn ist ganz nett zum marschieren auf Prozessionen etc., aber als Erstinstrument war meiner Meinung nach keines dieser Hörner geeignet. Das Doppelhorn, das immerhin 1800€ kostet, war keinen Deut besser als der Rest. Das fing schon damit an, dass mein Mundstück, das normalerweise überall gut passt, nur 5mm in den Schaft des Horns ging. Keine Naturtonreihe war annehmbar intoniert. Das sind wirklich 1800€ zu viel. 700 drauf und man kann ein Hoyer 801 oder Yamaha 567 kaufen.
Das ausgestellte 801 muss ein ziemlich schlechtes Exemplar gewesen sein, das kam an meines nicht ran. Die Yamaha-Hörner (667 & 668) waren ok , aber nicht besonders. Das einzige Horn, das wirklich hervorstach war ein Yamaha 892 (Tripelhorn ausgebaut mit Stopfventil), das ungeachtet des hohen Gewichts (Minimum ein Kilo schwerer als mein 801) eine leichte Spielbarkeit an den Tag legte und trotzdem alle Töne gut zentriert hatte. Der Klang war gewaltig im ff, was wohl auch mit der hohen Masse des Horns zusammenhing. Wäre interessant zu wissen, ob die "Custom"-Modelle von Yamaha (wie besagtes Tripel) allgemein so viel besser sind als die Normalen.
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Re: Doppelhorn Fasch FPH-106

Beitragvon Martin2 » So 1. Mär 2009, 18:37

Die Custom- Modelle von Yamaha sind handgemacht.
Die Lid'l- Hörner wären um einiges besser, hätten sie ordentliche Ventile eingebaut. Gleiches gilt für Cerveny.
Meine Schüler bekommen Hoyer- oder Yamaha- Hörner.
Ein Anfängerinstrument sollte sich neutral verhalten um den Schüler zu unterstützen. Wenn es mehr Probleme bereitet als es beseitigt - wegschmeißen!
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