Umfrage zu Instrumenten

[oppitz]

Bei den Wienerhorn-Spielern wäre natürlich auch noch die Frage nach dem Wohnort interessant. Alle Wienerhorn-Bläser, die ich persönlich getroffen habe, kommen aus Österreich. In Deutschland ist mir noch niemand mit einem Wienerhorn begegnet. Allerdings weiß ich, dass hier im Forum einige Vertreter dieser Minderheit mitdiskutieren.

Ich hatte mal ein Wienerhorn (Haagston), da lebte ich in D und eine zeitlang in H. Aber wenn man immer der einzige ist, ist es anstrengend -> auf 2 Arten... sich immer "erklären zu müssen" und einen guten Mischklang zu erreichen. Horn alleine macht nicht wirklich Spaß (mir zumindest) und im Zusammenspiel muss es einrasten.

Oliver

P.S.: nun hat mein altes Wienerhorn seit über 10 Jahren ein neues zuhause in Japan... wo es offensichtlich mehr Liebhaber dafür gibt, als in D.

[Sebastian]

Ich gehöre zu dieser Minderheit, die in Deutschland auf dem Wienerhorn spielt.
Ich benutze es immer im Holzbläserquintett, wo es sich meiner Meinung nach viel besser in den Klang einpasst als das Doppelhorn, zugegeben sind v.a. die Einsatztöne wesentlich gefährdeter, aber was solls, im Laienenbereich werden einem die falschen Töne leichter verziehen, jedenfalls hat sich noch keiner meiner Mitspieler beschwert.
Im Orchester spiele ich mal auf dem Wienerhorn, mal auf dem Doppelhorn, v.a. weil es mir Spaß macht zu wechseln, jedes Instrument hat seinen besonderen Reiz.
Der Klang meiner Kollegen, die alle nur auf der B-Seite des Doppelhorns spielen ist so unterschiedlich, dass von einem einheitlichen Klang eh nicht gesprochen werden kann. Insofern spiele ich auch im Orchester hauptsächich auf der F-seite des Doppelhorns und nur gefährlichere Anfangstöne oder wenn es in der Mittellage und hohen Lage mal richtig laut werden muß und Orchester-Naturhornstimmen in G, A, oder hochB auf der B-Seite.
Ich kenne Profis die mit einem wunderschönen, ans F-Horn angeglichenen Ton auf dem B-Horn spielen, im Laienbereich habe ich das noch nicht gehört.

PS: wie schön ein Wienerhorn im Blechbläserquintett klingen kann hört man auf der neuen CD "Brilliant Brass" von Wien-Berlin Brass Quintett mit Thomas Jöbstl, herrlich!

[klangwelt]

So, jetzt habe ich auch selbst mein Kreuzchen gemacht, und zwar beim Wienerhorn, das ich seit nunmehr zwei Jahren ausschließlich spiele. Ich besitze zwar auch noch mein Doppelhorn und ein altes "gewöhnliches"
F-Horn. Beide wurden seitdem aber nur noch gelegentlich zu Hause beim Üben benutzt, damit die Ventile nicht einrosten und damit ich die B-Horn-Griffe nicht völlig vergesse.

Aber wenn man immer der einzige ist, ist es anstrengend -> auf 2 Arten... sich immer "erklären zu müssen" und einen guten Mischklang zu erreichen

Erklären muss ich mich selten. In meinem Stamm-Orchester wurde meine Vorliebe für das Wienerhorn als seltsame, aber irgendwie liebenswürdige Schrulle akzeptiert. Und bei Muggen fällt es den Dirigenten in der Regel gar nicht auf. Was den Zusammenklang mit der Gruppe angeht, kann ich mich zum einen der Argumentation von Sebastian anschließen:

Der Klang meiner Kollegen, die alle nur auf der B-Seite des Doppelhorns spielen ist so unterschiedlich, dass von einem einheitlichen Klang eh nicht gesprochen werden kann.

Außerdem habe ich durch mein Beispiel den einen oder die andere auch schon dazu gebracht, wieder einmal die andere Seite ihres Instruments zu benutzen. Manche haben bei dieser Gelegenheit bemerkt, dass das Umschaltventil mal wieder geölt werden müsste...