Mundstück 2.0

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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon Till » Do 3. Feb 2011, 20:05

Guten Abend allerseits!

Und nun der Reihe nach:

1. Auf der verlinkten Website wird das Mundstück auch für das "French Horn" suggeriert.
2. Anscheinend wurde bis jetzt aber noch keines produziert. Das Web ist offensichtlich dem Papier ebenbürtig, was die Geduld betrifft.
3. Mir ging es bei diesem Beitrag um die Diskussion um mögliche Verbesserungen des Mundstückes.
4. Niemand schiebt hier irgend etwas auf die Hardware und um die Verbesserung der Software sind wir ohnehin bemüht.

@Prof
Prof hat geschrieben:Till,
schreibe nicht so einen Blödsinn, wenn Du mich gar kennst.

Ich verwahre mich dagegen einen Blödsinn geschrieben zu haben. Ich habe lediglich eine Frage gestellt.

Prof hat geschrieben:Und noch etwas: Peter und ich sind und waren sehr tief im Internationalen Bereich tätig und kennen so fast alles, was da so läuft. Deshalb ist es besser, sich mit uns, auch in aller Form, nicht anzulegen.

Womit denn bitte schön hätte ich mich denn mit Ihnen beiden "angelegt"? Ein Forum ist zum diskutieren da und ist kein kein Gottesdienst.

Schlussendlich möchte ich festhalten, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt das eigentlich Thema aus wissenschaftlicher Sicht überhaupt nicht besprochen wurde, was ich bedauerlich finde!

:cry:
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Beitragvon Prof » Do 3. Feb 2011, 20:43

Und, lieber Till, wer hat das denn am 2.Feb.2011 um 09:46 geschrieben ?

"Oder ist Ihre Abneigung aller Neuerungen womöglich ein Resultat der eigenen Hardwareversuche?"

Vonwegen "Verwahre mich" ? Warum denn so empfindlich. Wer jemanden ans Bein zu pinkeln versucht,
braucht sich nicht zu wundern, wenn der Betroffene dann Stinkbomben schmeißt oder den großen
(Thor) Hammer sausen läßt.

Wie willst Du in einer meist aus Hysterikern bestehenden Horngruppe (mehr oder weniger sind wir Musiker alle
Hysteriker !) überhaupt überleben ???? Wenn beim kleinsten Kratzer der Nebenmann/Nebenfrau (weniger) ein
winziges Hüsterchen losläßt ? Da bekommst dann bald Nervensausen. Wir am ersten Horn haben da ganz böse Tricks drauf.
z.B. vor dem schönen Tritonus in der No.2 des Holländers (2.Horn). Kurz vorher rübergeschaut und ppffft-pffft .... oder
ähnlich. Ich weiß, das ist sehr gemein, - aber wirkungsvoll !!

Wissenschaftliche Untersuchung der Mundstücke ? Kannst Du Dir die Untersuchungsergebnisse ans Horn hängen und
als Ausrede für eine verpatzte Stelle angeben (....aber Herr.Prof.XYZ hat aufgrund seiner Untersuchungen
nur dieses Mundstück empfohlen .....) ? Mach Dich doch nicht lächerlich. Es geht hier um Zehntelmillimeter und nicht mehr.
Da drehen viele Hornisten durch (meist die schlechteren und unsicheren), wenn das Mundstück verloren oder vergessen wurde und auf irgendeinem Ersatz gespielt werden muß. Andererseits wechseln sie je nach Horn zu den unterschiedlichsten Mundstücken und
blasen sogar neben dem Horn Posaune, die ein völlig anderes Mundstücksystem verlangt. (Es gibt Spitzenleute, die das können !)

Außerdem gibt es zu diesem Thema sicher genügend Arbeiten, vor allem im anglo-amerikanischen Sprachraum.

Mach Dich also auf die Suche ! Vielleicht lohnt es sich für Dich.

Ich habe es jedoch vorgezogen, mit Ausnahme der vierjährigen Eskapade zum Selmer-Mundstück, lieber mit dem
Mundstücktypus zu arbeiten, an den sich meine "Goschn" vom Anbeginn meiner Hornblaserei gewöhnt hat, d.h. meine Goschn
ist mit dem Mundstück gewachsen (die Muskulatur natürlich). Dann kommt es natürlich auf die bläserische Disziplin an
(Haltung, Luftführung, Ansatzplazierung, rechte Hand, Anstoß, Artikulation, usw.), die man z.B. in den angeführten Bereichen immer
verbessern kann. Wer das nicht will, ist schon bald das Opfer der vielen marktschreierisch angepriesenen Mundstücke. Damit wird
er von der Hardware direkt abhängig. Disziplin scheint den Wettstreit mit Anzweifelei (alles in Zweifel zu ziehen, nur das EGO ganz groß zu pflegen !) heute verloren zu haben.

Es gibt jedoch immer wieder junge Leute, die dem Trend nicht folgen, sondern die mitgebrachten (angeborenen) Fähigkeiten mit althergebrachter Disziplin und Methode verfeinern und zu Höchstleistungen vervollkommnen. Diese Leute sitzen dann an den verdienten guten Stellen. Basta !

Was diese jungen Leute leisten können, zeigen und Jöbstl & Co. in jedem Konzert.
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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon Till » Do 3. Feb 2011, 21:39

Lieber Prof.!

Ich sehe ein, dass wir offensichtlich aneinander vorbeireden. Ich bin weder beleidigt, noch fehlt es mir an Selbstvertrauen und mein Nervenkostüm ist ausgezeichnet.
Das allerdings eine ein wenig schelmisch formulierte Frage Sie zu so emotionalem Schreiben motiviert finde ich erstaunlich. Sie bringen oft im Kern interessante Aussagen leider oft umhüllt von unnötigen Attacken. Peter hingegen versteht es sehr sachlich zu bleiben, was ich und andere sehr an seinen Beiträgen schätze.

Ihr Till, :lol:

P.S.: Man muss auch nicht zu allem Stellung nehmen. Ich werde mich auch daran halten und mich erst wieder zu Wort melden wenn es sachliche Beiträge gibt.
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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon Beate_Pokorny » Do 3. Feb 2011, 22:39

Ihr Lieben :!: :D :D

Ich glaube ich habe ein Déjà-vu... :roll: Bitte jetzt nicht wieder anfangen zu maulen und beleidigt zu sein, es bringt doch nichts. Vielleicht hat ja doch jemand Erfahrung mit so einem "Keil-Mundstück" und läßt uns daran teilhaben. Die Vorurteile gegenüber dieser fragwürdigen Neuerung (o.k. ich zähle mich hier gerne auch zu den Voreingenommenen) lassen wir einfach mal stehn. Es scheint, als ob heute zutage aus vielen semi-inovativen Ideen nur Geld geschöpft werden wolle?!

Und Till, bitte bleib dabei, schmolle nicht; Deine Beiträge sind es echt wert! :mrgreen: :mrgreen:
Überleg Dir einfach, was Du schreibst, manchmal kommt die eine oder andere Formulierung ungewollt heftig oder überspitzt bei anderen an. So ist es halt mit der deutschen Sprache. Wenn ich ich denke, zu Martin Luthers Zeiten war allein schon eine von Mißverständnissen freie Komunikation zwischen Nord- und Süddeutschland eine diplomatische Meisterleistung. Mir selber ginge es nicht anders, aber ich lese meine Beiträge mehrmals vor dem "Absenden" nochmal durch.

;) Lieber Prof, vielen Dank für die Inspiration fürs Vollgummi-Mundstück, Kenner der Materie werden sicher auch auf Silikon oder Latexprodukte zurückgreifen... Profis nehmen natürlich Jute statt's Plaste! ;)

Bussi, Bussi,
Eure BEATE :lol:
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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon Hödlmoser » Do 3. Feb 2011, 22:59

Vor zehn Monaten stellte ich eine nocher tollerere Innovation vor:
http://www.wienerhorn.com/forum/viewtopic.php?f=4&t=303
:twisted: :twisted:
Recht liebe Grüße vom Hödlmoser
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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon Till » Do 3. Feb 2011, 23:25

Liebe Beate,

Dein Beitrag veranlasst mich zu einer weiteren Stellungnahme. Sei versichert, dass ich nicht schmolle, auch wenn es so interpretiert werden könnte. Ich wollte nur mein Interesse an einer sachlicheren Diskussion untermauern.
Das mit der deutschen Sprache hat sich nicht sehr seit Luther geändert. Ich, als Wiener, hatte mal einen Chef aus Hannover. Missverständnisse waren da an der Tagesordnung. :twisted: Was der eine als höflich empfand, brüskierte den anderen. :evil:
Zum Thema: Deine Voreingenommenheit zu dem Keil-Mundstück (als Erste richtig bemerkt!) finde ich schon in Ordnung. Ich bin weder pro noch kontra in dieser Hinsicht, möchte es aber einmal probiert haben oder konkrete Erfahrungsberichte. Quantensprünge sind ohnehin nicht von einer derartigen Neuerung zu erwarten. Die Fortschritte der letzten Zeit und wahrscheinlich auch der in Zukunft werden bescheidener, aber stetig sein. Aber in Summe werden sie nach geraumer Zeit doch viel bringen.
Ich werde mir jedenfalls die Zeit nehmen und eines meiner alten Mundstücke "shapen" wie das nun auf neudeutsch heißt. Wenn ich scheitere, so lasse ich es Euch wissen. Wenn nicht, dann steht meiner Solokarriere nichts mehr im Weg! :lol:

"Experĭentia est optĭma rerum magistra"
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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon wombat » Fr 4. Feb 2011, 00:06

Moin,

für Erfahrungsberichte gibts hier vielleicht wirklich zu wenig Erfahrung. Ist vielleicht im trompetenforum besser zu recherchieren:
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtopic.php?f=8&t=13177&hilit=wedgemouthpiece
Habe noch nicht alles durchgelesen aber immerhin gibts da wie üblich bei Trompetern willige Probanden <stichel> :D .


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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon George » Fr 4. Feb 2011, 12:45

Prof hat geschrieben: Naja, eine Gegenbohrung ergab dann den Bernoulli-Effekt dazu.


Und was bewirkt der Bernoulli-Effekt an dieser Stelle? Quasi die Wirkung einer noch größeren Bohrung als schon vorhanden?
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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon Peter » Fr 4. Feb 2011, 15:51

Die Frage von George ist absolut berechtigt:
Der Bernoulli-Effekt ist das Verhältnis von (in unserem Fall) von Luftdruck und Fließgeschwindigkeit Das bedeutet, das bei engeren Stellen im Horn die Luftfließgeschwindigkeit höher ist und bei weiteren Stellen dagegen der Luftdruck höher ist. Da das ganze Horn unregelmäßig konisch ist, heisst das, dass doch das Fließgeschwindigkeitanfangs größer ist , jedoch der Luftdruck mit der stätigen Erweiterung zunimmt.
Ja und - so ist es - was soll das bedeuten?
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Re: Mundstück 2.0

Beitragvon Prof » So 6. Feb 2011, 16:22

Der Bernoulli Effekt bewirkt durch den durch die Anatomie des Mundstücks
("back-bore" im Schaft des Mundstücks) an der Tonabrißstelle (engste Stelle)
erzwungenen Unterdruck eine gewisse Sogwirkung, die den Ton "quasi" ins
Instrument saugt. Der Schaft des Mundstücks wird erst von der engsten
Stelle an konisch erweitert und anschließend dann noch "ausgelöffelt".

Bitte nicht gleich wieder fragen, sondern bildhaft vorstellen. So weit
müßte denn die Phantasie reichen. Wer im Physikunterricht aufgepaßt hat,
erinnert sich vielleicht noch an das Prinzip des Staustrahl-Triebwerkes
(z.B. De Havilland Comet IV.).

Das Backbore hilft auch dazu, "aus dem Nichts" anfangen zu können (z.B. Oberon).
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