von Prof » Do 3. Feb 2011, 20:43
Und, lieber Till, wer hat das denn am 2.Feb.2011 um 09:46 geschrieben ?
"Oder ist Ihre Abneigung aller Neuerungen womöglich ein Resultat der eigenen Hardwareversuche?"
Vonwegen "Verwahre mich" ? Warum denn so empfindlich. Wer jemanden ans Bein zu pinkeln versucht,
braucht sich nicht zu wundern, wenn der Betroffene dann Stinkbomben schmeißt oder den großen
(Thor) Hammer sausen läßt.
Wie willst Du in einer meist aus Hysterikern bestehenden Horngruppe (mehr oder weniger sind wir Musiker alle
Hysteriker !) überhaupt überleben ???? Wenn beim kleinsten Kratzer der Nebenmann/Nebenfrau (weniger) ein
winziges Hüsterchen losläßt ? Da bekommst dann bald Nervensausen. Wir am ersten Horn haben da ganz böse Tricks drauf.
z.B. vor dem schönen Tritonus in der No.2 des Holländers (2.Horn). Kurz vorher rübergeschaut und ppffft-pffft .... oder
ähnlich. Ich weiß, das ist sehr gemein, - aber wirkungsvoll !!
Wissenschaftliche Untersuchung der Mundstücke ? Kannst Du Dir die Untersuchungsergebnisse ans Horn hängen und
als Ausrede für eine verpatzte Stelle angeben (....aber Herr.Prof.XYZ hat aufgrund seiner Untersuchungen
nur dieses Mundstück empfohlen .....) ? Mach Dich doch nicht lächerlich. Es geht hier um Zehntelmillimeter und nicht mehr.
Da drehen viele Hornisten durch (meist die schlechteren und unsicheren), wenn das Mundstück verloren oder vergessen wurde und auf irgendeinem Ersatz gespielt werden muß. Andererseits wechseln sie je nach Horn zu den unterschiedlichsten Mundstücken und
blasen sogar neben dem Horn Posaune, die ein völlig anderes Mundstücksystem verlangt. (Es gibt Spitzenleute, die das können !)
Außerdem gibt es zu diesem Thema sicher genügend Arbeiten, vor allem im anglo-amerikanischen Sprachraum.
Mach Dich also auf die Suche ! Vielleicht lohnt es sich für Dich.
Ich habe es jedoch vorgezogen, mit Ausnahme der vierjährigen Eskapade zum Selmer-Mundstück, lieber mit dem
Mundstücktypus zu arbeiten, an den sich meine "Goschn" vom Anbeginn meiner Hornblaserei gewöhnt hat, d.h. meine Goschn
ist mit dem Mundstück gewachsen (die Muskulatur natürlich). Dann kommt es natürlich auf die bläserische Disziplin an
(Haltung, Luftführung, Ansatzplazierung, rechte Hand, Anstoß, Artikulation, usw.), die man z.B. in den angeführten Bereichen immer
verbessern kann. Wer das nicht will, ist schon bald das Opfer der vielen marktschreierisch angepriesenen Mundstücke. Damit wird
er von der Hardware direkt abhängig. Disziplin scheint den Wettstreit mit Anzweifelei (alles in Zweifel zu ziehen, nur das EGO ganz groß zu pflegen !) heute verloren zu haben.
Es gibt jedoch immer wieder junge Leute, die dem Trend nicht folgen, sondern die mitgebrachten (angeborenen) Fähigkeiten mit althergebrachter Disziplin und Methode verfeinern und zu Höchstleistungen vervollkommnen. Diese Leute sitzen dann an den verdienten guten Stellen. Basta !
Was diese jungen Leute leisten können, zeigen und Jöbstl & Co. in jedem Konzert.