Wenn an einer bestimmten Stelle der beherrschten Tonleiter die Position des Mundstücks bzw. die Lippenstellung verändert wird oder zum Erzielen des gewünschten Ergebnisses verändert werden muß, spricht man vom "Bruch im Ansatz".
Das kann dadurch abgestellt werden, daß man von einem mittleren Ton sowohl nach unten als auch nach oben Schritt für Schritt weiter fortschreitet. Die Reihenfolge ist "erst nach unten" , dann "nach oben". Aus der Tiefe holt man sich die Höhe. Wer kontrolliert entspannen kann, kommt auch entspannt (sprich: entkrampft) in die Höhe, aber nur Schritt für Schritt. Ich weiß, daß es für einen Hornlernenden im besten Alter nicht einfach ist, das einzusehen. Es geht aber nicht anders. Erst wenn das Eine sitzt, kann der nächste Schritt gemacht werden (wie beim Felsklettern oder im Eis). Überspringen eines Schrittes ist sinnlos. Die größeren Probleme treten dann sogar vermehrt auf.
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Naja, in der grundlegenden Musiklehre kann es schneller gehen. Es geht dabei nicht um große Musiktheorie, sondern um das einfache Verständnis der Phrasierungszeichen, der Ausdruckszeichen, die Kenntnis der rhythmischen Möglichkeiten und Varianten, der im Notentext vorkommenden Fachausdrücke, das Beherrschen der ersten drei Kreuztonarten und der ersten drei B-Tonarten, dazu die entsprechenden parallelen Moll-Tonarten, deren Dreiklänge, deren Dominant-Septakkorde. Das ist gar nicht so viel, es ist aber schon für einfaches Musizieren notwendig. Die Transposition nach "Es" wäre noch angebracht, also die Stimme um einen Ganzton nach unten zu lesen. Der Baß-Schlüssel in der alten Form und in der neuen Form (a la Klavier).
Hornveilchen, wenn der reine Hornunterricht vielleicht etwas langsam geht und sich der Erfolg auch langsam einstellt, überhole doch links mit der Musiktheorie. Die Kunst, Notenlesen zu können, ist eine höchst abstrakte Gedankenleistung, da schwarze Punke, meist auf weißem Papier innerhalb eines Zeilensystems verstreut, mittels des Gehirns in höchst komplexe akustische Ereignisse umgesetzt werden können, nein, noch viel mehr. Mithilfe unserer "schönen Geräte", die man Horn nennt, können wir diese "Aufzeichnungen akustischer Anweisungen" in Klänge umsetzen.
Wie oft muß ich denn heute Anfragen nach Aufnahmen einfachster Stücke beantworten, Stücke, die ganz einfach bei entsprechender Vorbildung umgesetzt werden "könnten". Dazu ist aber die oben erwähnte musikalische Vorbildung nötig. Ohne eine derartige Vorbildung wird ein auch für den Ausführenden befriedigendes Ergebnis NICHT zu erzielen sein. Einfaches nur NACHMACHEN ist einfach zu wenig (siehe oben).