Neue E.Schmid Mundstücke

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Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon alexpansa » Sa 8. Aug 2009, 10:01

Glück auf,
hat jemand schon Erfahrungen mit den neuen digitalen E.Schmid-Mundstücken gesammelt? Wenn ja, wie ist der Rand im Vergleich zum alten 11er-Schmid? Dies war ja immer der Knack-Punkt zu den neueren 11er.
Vielen Dank im voraus.
Alex
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon www_corno_de » Sa 8. Aug 2009, 20:23

Hallo Alex,

also ich blase jetzt ein 1/2 Jahr ein neues Mundstück und bin damit sehr zufrieden. Der Rand gefällt mir sogar etwas besser, aber das kann auch subjektiv sein. Mein altes Mundstück war ein Schmid 11, allerdings bei Tilz etwas aufgebohrt. Eine normale 11 und 12 habe ich auch hier.
Beim neuen Schmid muss man aber eine 11.5 bestellen um ungefähr an die alte 11 ranzukommen. Zusätzlich habe ich noch eine 1.5 mit 18er Rand, klingt auch sehr schön, hat einen etwas tieferen Kessel.
Also, mir gefallen die neuen Mundstücke!

Den Mundstücklink kennst du bestimmt: http://www.corno.de/schmid/deu-eng/mundstueck.htm

Grüße
Robert
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon alexpansa » Sa 8. Aug 2009, 20:50

@Robert,
ist mir beknnt habe schon das 11,5 bestellt. Ist der Rand dünner oder dicker geworden?
Alex
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon www_corno_de » Sa 8. Aug 2009, 21:12

Weder noch - die Aussenränder sind etwas besser gerundet, so meine Meinung. Die Umstellung ist eigentlich nicht sehr schwierig. Wenn Du es hast, schreib doch auch mal deine Meinung.
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon DieDreiWeisen » So 9. Aug 2009, 13:22

Ich rate dringend von den neuen, digitalisierten Schmid-Mundstücken ab!!

Die haben rein gar nichts mehr mit den alten, von so vielen gespielten, geschätzten und geliebten Schmid-Mundstücken (vor dem Jahre 2008) zu tun!

Die Kesselform wurde einfach verändert und das Gewicht ist nahezu lächerlich leicht, wodurch sich der Klang komplett verändert hat, nicht mehr wiederzuerkennen ist.

Den Schritt, den Engelbert wagte, als er den Schaft und die Bohrungen änderte, missfiel nicht nur mir schon (v.a. der neue Schaft) und galt schon als "gewagt", aber diese neuen digitalisierten Mundstücke sind absolut abzulehnen!


Es entspricht leider Schmids Philosophie:
immer möglichst geringes Gewicht, sei es beim Horn oder nun beim Mundstück...nun ja, das Resultat hört man ja...ohne Energieaufwand kann logischerweise auch keine Klang-Energie den Zuhörer erreichen...


Böse Zungen sprechen ja bereits von Engelbert Schmids "Rache an Deutschland".
Fakt ist, dass nicht sehr viele HornistInnen in Deutschland (oder auch Österreich) Schmids Hörner blasen, aber die Mehrheit seine Mundstücke spielt. Da sein Geschäft nun mehr der Export ist und z.B. die Amerikaner mit seinen klein-gebohrten Mundstücken kaum zurecht kamen, wurde im ersten Schritt dieses Manko verändert. Der zweite Schritt waren die digitalisierten Trichter- und Kesselmundstücke, die wohl kaum einer ernsthaft spielen wird können auf seinem/ihrem 103er Alexander.
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon www_corno_de » So 9. Aug 2009, 15:52

Entschuldigung, aber wer so was schreibt:

Engelbert Schmids "Rache an Deutschland"
muss dringend zum Arzt.

Es gibt immer noch die alten Mundstücke, wer also ein solches haben will, kann es jederzeit erwerben. Es gibt kein muss!

Im neuen digital Mundstück hat Engelbert Schmid sein Idee verwirklicht (so hat er es mir gesagt) ein Mundstück zu haben, wie er es in den 1980er Jahren wollte. Da bei Tilz nicht digital gefertigt wurde und der Mundstückmeister wohl ebenfalls eine gute Portion Ego hatte kam nicht "das" vorgestellte Mundstück heraus und veränderte sich auch leicht im Laufe der Jahrzehnte.
So und nun rate ich dringend solchen "gut gemeinten Ratschlägen" nicht zu folgen, sondern sich selber ein Bild zu machen. Ich finde für mich den neuen Rand gelungener, ermündungsfreier und Bindungen gehen bei mir etwas weicher, aber das ist subjektiv!
Wie vermutet, gehöre ich zur minimalen Gruppe der Schmid-Horn-Bläser, mein Sohn bläst jedoch ein älteres Alex 103 mit einem neuen Schmid Mundstück und es klingt sehr schön.
Und Energie wird auch hier in Klang umgesetzt.
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon DieDreiWeisen » So 9. Aug 2009, 18:12

Lieber Herr Musikeditor,

nun, man muss ja nicht gleich persönlich werden...
und wer genau liest kann auch das "böse Zungen sprechen" nicht überlesen.

Im Austausch mit vielen Kollegen fielen eben diese Worte, dass Herr Schmid seinem untreuen Abnehmern in Deutschland quasi "eines auswischen" möchte. Tja, meine Meinung auch oder nicht, einerlei. Die Realität sieht so (zum Teil) aus, die Hornistenschaft nimmt das so auf, das muss man wohl akzeptieren.

Und meine Ratschläge sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern auch ich habe die Mundstücke, sei es die digitalen oder die neueren traditionellen probiert, und nicht nur eines, das kannst Du mir glauben! Und nebenbei bin ich damit nicht alleine (dass ich interessiert die neuen Serien getestet habe) und auch nicht im Alleingang zum selben Ergebnis gekommen.
Auch ein nicht unbekannter, hier im Forum auch sehr geschätzter Mundstückbauer durfte die neue digitale Mundstück-Serie auch schon kennen lernen und gab mir in allen Punkten recht.

Was man zugeben muss: Der Rand der digitalen "Light"-Mundstücke ist gelungen, keine Frage!
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon www_corno_de » So 9. Aug 2009, 22:22

Lieber Herr Neunmalklug,

naturlich dürfen Sie mich auch beim Namen nennen, ein Vorteil, den Sie mir gegenüber haben.
Wenn Ihnen die Mundstücke nicht gefallen - es sei Ihnen zugesprochen.
Nur kann ich nicht verstehen, wie Sie den Mut haben, für die Hornistengemeinschaft zu sprechen. Rein objetiv sind die Mundstücke erst seit April/Mai draussen, die allermeisten werden noch gar nicht getestet haben.
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon Prof » Mo 10. Aug 2009, 06:55

Nun mal eine ganz dumme Frage: was sind denn digitale Mundstücke ???

Mein Mundstück (einziges Modell, einzige Weite, einzige Bohrung, einziger Rand, - die Außenform wurde aus Gründen der besseren Befestigung im Drehautomaten ein einziges Mal verändert, über 1300 Stück wurden verkauft) wird seit vielen Jahren von einem Zulieferer der Flugindustrie auf einem digital gesteuerten Vollautomaten hergestellt.z.B.

Natürlich habe ich auch versucht, superleichte Mundstücke aus Titan machen zu lassen. Diese superleichten Mundstücke (17 Gramm) erlauben einen wunderschönen weichen Klang, sind aber nur für die Kammermusik oder den Gebrauch im Kammerorchester geeignet, da (wahrscheinlich wegen des geringen Gewichtes) die Amplituden nicht stark genug entwickelt werden können. Die Ansprache ist wegen der Resonanzqualität des Materiales überragend schnell. Auch Silber wurde versucht. Silbermundstücke erlauben wie Titan einen sehr weichen Klang, dazu ein enormes Forte, das nicht weg bricht. Das Silbermundstück reagiert jedoch auf den Anstoß ziemlich verspätet, was dazu führt, daß man den Anstoß im selben Maß vorzieht. Im Endeffekt führt das dazu, daß man dann mit "normalen" Mundstücken immer minimal voraus ist

Und neue Rückbohrungen ? Dieser durch Unterdruck erzeugte Sog ist ja auch ein "alter Hut".

Wichtig ist auch nicht unbedingt die Außenschulter des Randes, sondern mehr die Innenschulter, die bei falscher Gestaltung und falscher Handhabung (starkes Drücken) schnell zu Verletzungen besonders im Bereich der Oberlippe führt. Ein "zu flacher Kessel bzw. Trichter" bewirkt zusammen mit einer engen Bohrung einen flachen Ton. Die fast einem Baßtrompetenmundstück gleichenden Riesendüsen sind aus klanglichen Gründen wohl auch nicht ideal.

Und zurück zum E.Schmid Mundstück:
Mir gefällt weder seine persönliche Haltung (z.B. sein stures Festhalten an seinen Angaben zur Biographie Leutgebs), noch seine Klangvorstellung. Ich muß aber anerkennen, daß er sein Handwerk wohl sehr gut versteht und aus seiner Herstellung Spitzenprodukte kommen. Das soll jetzt keine Werbung sein. Seine Mundstücke sind (aus seiner Sicht) wohl konstruiert, taugen aber bestens nur dazu, seine (Schmid) Klangvorstellungen durchzusetzen.

Es sollte nun jeder Hornist aller Kategorien ehrlich zu sich selbst sein und seinen eigenen Klang aus der Warte des Zuhörers beurteilen. Daran anschließend sollte an die Verbesserung gegangen werden. Es liegt nicht am Zehntel- oder Hundertstel Millimeter rauf oder runter, sondern nur am Bläser, vorausgesetzt, das Mundstück stimmt in etwa mit einem normalen Hornmundstück überein.

Viel wichtiger ist es, daß das Mundstück richtig ins Mundrohr paßt, d.h. weit genug hineingeht, u.z. so, daß der Schaft nur noch 5 - 6 mm herausragt. Es ist einfach nicht zu verstehen, warum sich die Hersteller hier in Europa nicht auf ein Einheitsmaß einigen können. Ja natürlich gibt es einen Grund dafür: jeder möchte seine eigenen Mundstücke mitverkaufen, Mundstücke, die anschließend in der Altmetallsammlung verschwinden. Wenn das Mundstück nämlich richtig tief genug im Mundrohr steckt - probiert das doch aus -, ändert sich das Intonationsverhalten dramatisch zum Besseren.
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Re: Neue E.Schmid Mundstücke

Beitragvon www_corno_de » Mo 10. Aug 2009, 09:06

Digital soll als Name nur das neue Mundstück kennzeichnen, die Daten sind digital gespeichert und werden von einem digital gesteuerten Automaten gefertigt. Das war wohl bei den alten Mundstücken nicht so.
Von der Sache her sind also Pizka-Mundstücke ebenfalls Digital und zeitlich eher nach solch einem Verfahren produziert.

Und, lieber Hans Pizka, stur ist er, aber nicht der einzige. Zu Leutgeb hatte er halt andere Quellen (die ich nicht kenne und wohl fehlerhaft sind). Das hat er sich nicht selber ausgedacht. Natürlich kann das falsch sein, aber gerade bei den Quellnennungen und eindeutigen Belegen schaut es bei Dir ebenfalls nicht immer 1a aus. Beispielhaft finde ich z.B. da den Günther Grünsteudel von der Rosetti-Gesellschaft. Er hat schon einige Sachen im neuen MGG geschrieben z.B. Pokorny. Da gibt es kein einfaches Aufschreiben nach Hörensagen. Alles mit Quellen belegt. Fein. Könnte man zu Leutgeb nicht genau so etwas schreiben um allen Mutmassungen einen fundierten Riegel vorzuschieben?

Das ein Instrumentenmacher sein Klangideal versucht zu erreichen, das sollte so sein. Und er scheint ja erfolgreich zu verkaufen, wem es nicht gefällt, der kann doch eine andere Marke wählen. Ich wurde schon häufig nach guten Hörnern gefragt und habe ebenso auf dein, bei vielen Hornisten unbekanntes, Horn verwiesen. Es ist eine spannende Entwicklung, ich habe es leider nie ausprobiert, aber auf meinen Hinweis haben sich wohl schon einige an Dich gewendet.

Noch zum Schaft, bei mir passen die neuen Mundstücke sowohl auf mein Schmid, als auch auf mein Alex 103. Einziges Mundstückschaftkummerkind ist bei mir seit ewigen Zeiten ein kombiniertes Dressel-Horn aus Markneukirchen. Das Mundrohr ist irre eng, das Mundstück passt max. nur 1 cm drauf.
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