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Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Di 27. Dez 2022, 17:02
von derheizer
Hallo zusammen,

ich konnte hier im Forum schon viele gute Ratschläge finden. Ich hoffe auf ein wenig Licht im Dunkel.
Also: Ich spiele seit 1998 ein Hoyer 801 F/B. Mein Mundstück (seit ca. 4 Jahren, nach eine Ratschlag hier im Forum) ein MY9. Da ich immer Probleme mit dem "Einrasten" der Töne hatte, habe ich zwischen dem 1. und 2. Venitl ein TSR aus Neusilber. UND ES KLAPPT. Egal wie jemand darüber denkt. Ich habe verschiedenen Schulen, aus denen ich gemischt, mindestens alle 2 Tage, für 60 Minuten übe. Schulen z.B. von Neuling, Chr. Es, Koprasch. Und die Lektüre von McAfee. Mit Ton und Technik bin ich einigermaßen zufrieden (100% bekommt man ja nie ;) ).
Nun mein Problem: Bis zum hohen G läuft alles reibungslos. Aber dann. Beim Gis wird es schon kritisch. Durch 2/3 auf dem B- Horn klingt es dumpf. A geht nur manchmal, und darüber quasi nix oder nur mit Gewalt. Wenn allerdings das Gis mit dem 1. nehme und A mit dem 2 (also eigentlich B und H), dann kommen zumindest diese beiden Töne. In der modernen Literatur für sinfonisches Blasorchester werden diese Töne immer mehr verlangt. Außerdem hat man ja einen gewissen Ehrgeiz.
Nun die Preisfrage: Schlechter Ansatz? Falsches Mundstück? Grenzen des Intrumentes? Ein Problem der Stütze? Oder (wie ich fast vermute) ein Gemisch aus Allem.

Für Tipps wäre ich dankbar.
Und bitte daran denken: Ich bin Amateurmusiker.

Danke und eine gute Zeit

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Mi 28. Dez 2022, 00:19
von Waldviertel
Hallo Heizer,
hast Du Dir das schon angeschaut?
viewtopic.php?f=4&t=1799
Tipps zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe
Beste Grüße
Thomas

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Mi 28. Dez 2022, 11:14
von Waldviertel
Hallo Heizer,
zur Problemeingrenzung:
+) Wie funktioniert as´´ und a´´ auf der F-Seite?
+) Besteht das Problem nur bei schnellen Passagen (-> "träges Ventil"?) oder auch, wenn Du chromatisch Ton für Ton raufgehst?
+) Ist bei g´´ grundsätzlich Schluss, oder geht c´´´?
+) Wie ist die Geschmeidigkeit in der eingestrichenen Oktave?
LG

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Do 29. Dez 2022, 16:12
von Antoon
Ich habe einmal einen alten Hoyer 706 probiert. Das hohe Gis war fast unspielbar. Vor zwei Monate habe ich auch einen neuen 706 probieren können. Alle Noten waren darauf; das hohe Gis so gut wie alle andere. Es kann also an dem Instrument liegen. Versuch mal ein anderes Horn, zum Beispiel einen neuen 801.

Meiner Erfahrung nach sind kranke Töne auf einem Horn nicht zu heilen mit einem Mundstück.

Viele Grüße,
Antoon (auch Amateur).

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Do 29. Dez 2022, 16:53
von derheizer
Waldviertel hat geschrieben:Hallo Heizer,
zur Problemeingrenzung:
+) Wie funktioniert as´´ und a´´ auf der F-Seite?
+) Besteht das Problem nur bei schnellen Passagen (-> "träges Ventil"?) oder auch, wenn Du chromatisch Ton für Ton raufgehst?
+) Ist bei g´´ grundsätzlich Schluss, oder geht c´´´?
+) Wie ist die Geschmeidigkeit in der eingestrichenen Oktave?
LG


Hallo,
also auf der F- Seite gehen die gar nicht. Wenn, dann nur mit Gewalt und gequetscht.
Das Problem besteht immer. Egal ob schnell oder langsam
Bei g´´ ist grundsätzlich Schluss mit den "schönen" Tönen
Die eingestr. Oktave läuft gut. Auch in der Tiefe habe ich keine Probleme.

Danke auch für den Tipp auf den anderen Beitrag.

Gruß

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Do 29. Dez 2022, 16:54
von derheizer
Antoon hat geschrieben:Ich habe einmal einen alten Hoyer 706 probiert. Das hohe Gis war fast unspielbar. Vor zwei Monate habe ich auch einen neuen 706 probieren können. Alle Noten waren darauf; das hohe Gis so gut wie alle andere. Es kann also an dem Instrument liegen. Versuch mal ein anderes Horn, zum Beispiel einen neuen 801.

Meiner Erfahrung nach sind kranke Töne auf einem Horn nicht zu heilen mit einem Mundstück.

Viele Grüße,
Antoon (auch Amateur).


Hallo Antoon,

vielen Dank für den Hinweis. Das wäre natürlich übel. Die Preise für Instrumente sind ja in die Höhe geschossen. Aber ich werde mich einmal um einen "Ersatz" zum testen bemühen.
Wenn es nicht zu lange dauert, werde ich hier nochmal berichten.

Dankeschön zusammen

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: So 1. Jan 2023, 21:24
von Erich
Hallo Heizer, es stimmt, daß die fehlende Höhe mehrere Ursachen haben kann. Wenn das Hoyer 801 nicht defekt ist, schließe ich das Instrument als Ursache aus. Ich habe auf mehreren Hoyer 801 gespielt, niemals war die Höhe ein Problem. Dein Mundstück mit einer Bohrung von 5,1mm und einer Bechertiefe von 31mm ist jedenfalls kein optimales Mundstück, um als Amateuer in der hohen Lage zu spielen. Den Innendurchmesser von 17.5mm würde ich als Standard bezeichnen. Bei Fragen zum Mundstück empfehle ich Franz Windhager und Breslmair. Beide bauen sehr gute Mundstücke und schicken gerne Probeexemlare zu. Vom Ansatz herkönnte das Einsetzen in die Oberlippe oder der Versuch mit drucklosem Ansatz zu spielen der Grund sein, dann kann sich die Muskulatur nicht richtig ausbilden.
LG Erich

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Fr 20. Jan 2023, 17:40
von oppitz
1 - es gibt wirklich zickige Hörner, einfach mal probieren (nicht unbedingt sofort kaufen), z.B. vom Sitznachbarn in Deiner Blasmusikgruppe.
2 - die Übungen "für eine moderate Höhe" haben zumindest bei mir super funktioniert.
3 - Das Mundstück ist wirklich wichtig, es ist der Adapter vom Spieler zum Instrument, ein Mundstück kann mehr ausmachen, als ein neues Horn.
4 - mit einer Stunde jeden zweiten Tag bist Du vielen anderen Amateurspielern weit voraus, aber die Frage ist eben auch wie Du übst. Vielleicht mal 1-2 Stunden bei einem Lehrer buchen oder zu einem Hornfestival gehen, dort gibt es viel zu probieren, viel zu vergleichen und auch Unterricht. Ich selber kenne v.a. den Carnaval du Cor und kann das sehr empfehlen.

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Fr 20. Jan 2023, 17:41
von oppitz
P.S.: was ist ein TSR?

Re: Ich bin verwirrt in der hohen Lage

BeitragVerfasst: Do 9. Feb 2023, 10:46
von Waldviertel
Hat sich hier etwas Neues ergeben?

Eine Frage dazu ist noch: Wie schaut es mit der Innenreinigung des Instrumentes aus?
Ablagerungen aus Öl, Zugfett, Speiseresten etc. können bei hohen Frequenzen schon auch stören.

Generell muss einem schon bewusst sein, dass hohe Töne über g´´ viel Kraft in Lippen- und Wangenmuskulatur UND dem Atemdruck ("Stütze") voraussetzen.
Auch wenn es bei den Profis oft so leicht und mühelos ausschaut.
Gut trainiert lässt es immer leicht ausschauen, das kennen wir auch vom Spitzensport.
Ein guter Vergleich ist das Gummiringerl: Locker gehalten ist es leicht anzuzupfen, niedrige Frequenz, aber je stärker man es spannt umso mehr Kraft braucht man zum Spannen UND zum Anzupfen, hohe Frequenz.
Interessant ist sicher der Versuch mit einem kleineren Mundstück, das ist wie beim Wasserschlauch: Je enger die Düse, desto stärker der Druck.
Die "Düse eng machen" in der Höhe müssen bei uns die Lippen, das kann ein kleinerer Durchmesser mit geringerer Bohrung unterstützen.
ABER: Zu enges Mundstück kann auch den Ton in mittleren Lagen einengen (=weniger Wasser in gleicher Zeit).
Am besten ein paar Mundstücke ausprobieren, jeweils für mehrere Tage mit Standardprogramm, dann findet man vielleicht die Lösung.
Obwohl ein neues Instrument suchen und schließlich kaufen sehr viel Freude macht!