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Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
Fr 1. Jan 2010, 18:06
von RobLeicht
Ihr lieben Forumsleute,
ein Freudn brachte mir neulich ein Alexander K-Modell mit ins Haus, das ich nun mit meinem 103er vergleiche, freilich, indem ich Schwierigkeiten habe, Klangunterschiede auf den Begriff zu bringen. Hat jemand von Euch Erfahrungen, Einschätzungen und Ansichten zu diesem Thema, bitte?
Und natürlich allen ein gutes Neues Jahr zuvor!!
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
So 3. Jan 2010, 09:56
von Peter
Zum Unterschied : 103 versus K-Modell
Der Unterschied besteht weniger in der Weitenmensur (die ist die Gleiche), sondern hauptsächlich in der Plaziering der "Maschine" Das K-Modell hat einen kürzeren Anstoß und eine längere Mundröhre. (Beides mit dem entsprchenden, abgestimmten Konus. Das 103 hat einen längeren Anstoß und eine kürzere Mundröhre.
Die Unterschiede sind entfernt mit den Drehventil-Trompeten (= 103) und den franz\ amer. Trompeten (K-Modell) zu vergleichen.Das K-Modell spricht in den tieferen Lagen leichter an. Das 103 hat den viel schöneren Ton, Es hat aber mehr Widerstand. Manche tun sich schwer damit, weil sie glauben, dieser Widerstand müsse gebrochen werden, statt ihn als Stütze zum Anlehnen zu benutzen.Tiefe Hornisten greifen gerne zum K(Knopf)-Modell.
Ich haber seinerzeit mit dem Alexander Modell 403S einen Kompromis gesucht. Die Maschine ist in die Mitte verlegt. Als Ergebnis haben wir in etwa gleich langen Anstoß und Mundröhre. Darüber hinaus kommt die Luft bei diesem Modell immer von der gleichen Seite und die Ventile drehen sich so, dass es kein "Switsch-Geräusche" mehr gibt. Das war beispielsweise bei den von mir vor etwa 30 Jahren entwickelten Modell 200 sehr stark und (für mich) sehr störend.
Das gleiche Prinzip wie beim 403S findet man auch beim Cornford Modell 28 und bei dem neuen Triplehorn Modell 3S
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
So 3. Jan 2010, 11:32
von Raphael
Na ja, der Klang hängt wohl mehr vom Individuum ab. Es gibt auch einige hohe Hornisten, die das K-Modell blasen (z.B. Michael Höltzel), und auch ich habe schon 1103er geblasen, die ich besser als viele 103er fand. Wenn ein Horn klingt, gut intoniert und zu einem passt, sollte man nicht auf die Bauform und die Marke achten (manche empfehlen deshalb auch, Hörner mit verbundenen Augen probezuspielen, aber das geht wohl etwas weit).
Wer ein Alexander-Horn sucht und im Süden Deutschlands wohnt, dem lege ich im Übrigen das Musikhaus Grimm in Winterthur ans Herz. Dort hat man immer mehrere zur Auswahl, es ist kaum teurer als die deutschen Listenpreise und vor allem darf man gleich mitnehmen, was einem gefällt.
Noch ein frohes neues Jahr
Raphael
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
Mo 4. Jan 2010, 09:40
von Peter
1. Es ging um den Unterschied! Wer welches Modell bevorzugt ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Raphael: z.B. Michael Hölzel hat in seinem Leben viele Hörner gespielt; z.B. Holton, Alex Modell 107 usw..
Noch etwas: Wenn man in Deutschland oder sogar Mittel-Europa ein Alexander-Horn kaufen will, dann fährt man nach Main (also zur "Quelle") . Bei allem Respekt, hier zu Lande ist es überflüssig zu einem Zwischenhändler zu gehen!
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
Mi 6. Jan 2010, 00:48
von Anderl
Hallo RobLeicht,
nachdem ich als ambitionierter Laie (tiefes Horn) jahrzehntelang auf einem Yamaha K-Modell gespielt haben (Nr. 861 Custom), wollte ich mich mal neu motivieren und bin auf Empfehlung meines Lehrers ("gut für tiefe Hornisten und schon lange Gewöhnung") auf das 1103 umgestiegen. Das ging nach einiger Umstellungszeit (braucht ja doch mehr Luft etc..) ganz gut, aber irgendetwas gefiel mir nicht so richtig. Dazu gehörten der etwas primitive Daumenhebel mit Schnurmechanik, der laut Alexander nicht anders zu konstruieren ist und die Tatsache, dass trotz verstellbarem Fingerhaken bei intensivem Spiel leichte Verspannungen in meinem Schulter-Nackenbereich auftraten.
Ausserdem störte mich - aber das mag individuellem Unvermögen geschuldet sein - dass es sehr schwierig war, sehr leise Töne ohne Abriss zu spielen.
Dann kam der Tag, an dem ich ein 103 probierte und der Unterschied war ein Schlüsselerlebnis: dieses Horn lag plötzlich ganz natürlich in der Hand (ohne verstellbare Haken) und machte auch einen insgesamt handlicheren Eindruck, wobei es durch den Schwerpunkt ohne jegliche Verkrampfung zu halten war.
Nachdem ich ein eigenes erworben hatte, bestätigten sich nicht nur die bereits beim Probieren gemachten Eindrücke, sondern es kam auch noch weitere, positive hinzu (alles individuell empfunden und sicherlich nicht zu verallgemeinern): das 103 hatte einen helleren, strahlenderen Ton, es war leichter damit laut im Orchester "durchzukommen" und andererseits kann man ja so schweineleise (wenns die Tagesform hergibt) spielen ohne dass der Ton abreißt!
Na denn - viel Spaß beim eigenen Vergleichen!
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
Mi 6. Jan 2010, 11:08
von RobLeicht
Dank an alle Antwortenden! Nach mehreren Stunden des Probierens und Vergleichens komme ich zu ganz änhlichen Einschätzungen, dank der Hinweise - insbesondere auch von Peter (Steidle?) - begreife ich nun aber auch besser, weshalb. Übrigens: Bei meinem doppelkompensierten Conford-Triple habe ich mir durch den Meister ein alternatives Mundroihr anbauen lassen - dadurch hat das Instrument enorm hinzugewonnen an "body" und Wärme zugleich, bin also ständig hin- und hergerissen zwischen dem Cornford und dem Alex 103, wobei bei letzterem wohl auch eine Rolle spielt, dass es aus Goldmessing gefertigt ist. Um dem Prof abzuwandeln: Die hardware könnte nicht besser sein - über die software schweigt des Säügers Höflichkeit. Nochmals: Merci vielmals!
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
Mi 6. Jan 2010, 15:00
von George
Der Unterschied besteht weniger in der Weitenmensur (die ist die Gleiche), sondern hauptsächlich in der Plaziering der "Maschine" Das K-Modell hat einen kürzeren Anstoß und eine längere Mundröhre. (Beides mit dem entsprchenden, abgestimmten Konus. Das 103 hat einen längeren Anstoß und eine kürzere Mundröhre.
Die Unterschiede sind entfernt mit den Drehventil-Trompeten (= 103) und den franz\ amer. Trompeten (K-Modell) zu vergleichen.Das K-Modell spricht in den tieferen Lagen leichter an. Das 103 hat den viel schöneren Ton, Es hat aber mehr Widerstand. Manche tun sich schwer damit, weil sie glauben, dieser Widerstand müsse gebrochen werden, statt ihn als Stütze zum Anlehnen zu benutzen.Tiefe Hornisten greifen gerne zum K(Knopf)-Modell.
Kann ich das jetzt so verallgemeinern, daß Instrumente mit kürzerem Anstoß und längerer Mundröhre eher etwas für tiefe Hornisten, Instrumente mit längerem Anstoß und kürzerer Mundröhre eher etwas für hohe Hornisten sind? Oder geht das zu weit?
Ich hatte letztens die Gelegenheit, eine Probe mit einer 103er Kopie der 50er Jahre aus Markneukirchen zu spielen. Das Instrument hatte trotz seiner eher robusten Bauweise - im Vergleich mit meinem Pizka Classic - eine sensationell leichte Ansprache im hohen Register.
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
Do 7. Jan 2010, 15:38
von Martin2
@ RobLeicht:
Du kannst ja auch mal das 503 ausprobieren. Das ist auch kein schlechtes Horn. Es hat sogar gegenüber dem 1103 den Vorteil, daß das Umschaltventil nicht 120° sondern nur 90° dreht (wie die anderen Ventile auch). Dadurch hats auch kein "Ploppen" beim Umschalten von F auf B und der Weg des Daumenhebels ist kürzer. Der Nachteil: Das Umschaltventil hat bei der 120° Variante den vollen Rohrquerschnitt. Eine "Billigvariante" ist das 503er deshalb aber nicht.
@ George:
Ein langes Mundrohr hat (theoretisch) den Vorteil, daß man den Ton flexibler gestalten kann. Ein F-Horn hingegen sollte einen möglichst langen Anstoß haben. Hier steckt der Hornbauer aber in der Zwickmühle, denn beides gleichzeitig kann er nicht verwirklichen - zumals nicht am Doppelhorn, denn hier setzt die kürzere B-Seite unweigerlich Grenzen. Aber auch Hörner mit sehr kurzen Mundrohren, wie etwa das Cornford 28 oder das Hoyer C 12, lassen einen flexiblen Ton zu, der aber wesentlich zentrierter anspricht, als dies bei einem langen Mundrohr der Fall wäre. Es kommt immer auf die Gestaltung der Gesamtmensur an.
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
Do 7. Jan 2010, 18:25
von Altcorno
Martin2 hat geschrieben:Dadurch hats auch kein "Ploppen" beim Umschalten von F auf B und der Weg des Daumenhebels ist kürzer. Der Nachteil: Das Umschaltventil hat bei der 120° Variante den vollen Rohrquerschnitt. Eine "Billigvariante" ist das 503er deshalb aber nicht.
Wo wird denn eigentlich von Alexander an dem Instrument gespart? Es ist immer noch doppelt so teuer wie ein 801.
Re: Alex 103 im Vergleich Alexander K-Modell

Verfasst:
Do 7. Jan 2010, 20:31
von Martin2
Gespart wird am 503er eigentlich überhaupt nicht, außer vielleicht beim Neusilber- Handschutz.
Warum ist es doppelt so teuer wie ein 801er? Weil man in erster Linie den Namen bezahlt. Wie bei der Mode. Es gibt halt Markenfetischisten, die unbedingt "sowas" haben "müssen", obwohl es eigentlich gleiche Ware (Qualität) zu günstigeren Preisen gibt, ohne daß es aus China kommt. Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Die einfachen Modelle bei Hoyer haben z.B. keine Einsteckringe an den Ventilzügen, keine verzierten Zwingen usw. Die Kleinteile können also kostengünstiger hergestellt werden. Außerdem macht es da auch die Masse, denn es werden ja bestimmt mehr 801er als 503er gekauft. "Billig" hergestellt ist das 801er deshalb aber auch nicht.