Das Ende der Musiker

[Thomas]

Bei all dem Rieu Bashing sollte man vielleicht erwähnen, daß das Rieu Orchester nicht nur mimt.
Abgesehen davon bezahlt er seine Musiker sehr anständig. Das ist bei freien Orchestern weis Gott keine Selbstverständlichkeit.

Symptomatisch für die heutige Zeit ist vielleicht folgende kleine Episode:
Ich habe mal für die Musik in einer ZDF Show sämtliche Hornstimmen aufgenommen und dann noch das Glück gehabt eben diese Aufnahme in der Show in einem kleinen Orchester am Horn zu mimen.
(Beide Gigs hatten organisatorisch nichts miteinander zu tun.)
Der Witz bei der Sache: Fürs Mimen gabs mehr Geld, als für die Aufnahme aller Horn Stimmen.

[Prof]

Liebe Freunde !

Die Geschichte mit der Stellenausschreibung im BR "2.Horn mit Verpfl. zur 2.Klarinette" gibt es nicht. Da ist in der Redaktion Mist gebaut worden. Wenn das wahr wäre, könnte man gleich eine Dirigentenstelle mit Verpflichtung zum Kontrabaß ausschreiben - ooops, das ginge mit Zubin - oder mit Verpflichtung zum Horn - wäre mal mit Hager, Szell, Keilberth - gegangen; aber WIE ? - Umgekehrt geht es auch, z.B. erstes Horn mit Dirigiervertrag. Funktioniert von dieser Seite eigentlich ganz gut. Hatte einmal ein Fernsehkonzert in Belgrad (Gliere), bei dem, als der Dirigent abgesagen mußte, Konstantin Becker kurzfristig auf meine Empfehlung eingesprungen ist. Hat ein excellentes Konzert dirigiert.

Aber 2.Horn mit 2.Klarinette, das war ein Versehen - und wäre nicht möglich. Man darf nicht alles glauben, was da so aus den Schreibstuben des öffentlichen Bereiches kommt.

[George]

Ich habe mal für die Musik in einer ZDF Show sämtliche Hornstimmen aufgenommen und dann noch das Glück gehabt eben diese Aufnahme in der Show in einem kleinen Orchester am Horn zu mimen.
Der Witz bei der Sache: Fürs Mimen gabs mehr Geld, als für die Aufnahme aller Horn Stimmen.

Es ist für weite Teile der heutigen Fernsehlandschaft (aber auch der Gesellschaft) nicht untypisch, daß die Optik höher bewertet wird als der Inhalt. Leider.

[Günther]

Aber dafür wollen sie uns den ganzen Schrott auch noch in HDTV mit Quadrophonie, Dolby Surround und Bass-Booster usw. aufdrängen. Ich habe im Sommer bei einer Abendveranstaltung mit Musik aus der Konserve erlebt, wie es schmerzen kann, wenn ein offensichtlich gehörloser Tonmeister meint, viel Bass ist immer gut - auch bei klassischer Musik und Walzermusik. Was über die Entfernung rüber kam, war nur Schrumm, Schrumm. Wenn das dann so Schei... klingt, wird sich niemand für die Musik interessieren.

Kampf dem Bassismus!