Lieber George!
Um einmal aus dem Nähkästchen zu plaudern: ich kenne das Problem nahezu vergleichbar aus meiner eigenen Entwicklung als damals 17-jährige Schülerin, mit dem Unterschied, daß ich in der Höhe trotz des hohen Anpressdrucks nicht so sehr eingeschränkt war (d.h. ein c"' war schon erreichbar), lediglich die Klangschönheit und Ausdauer waren stark in Mitleidenschaft gezogen. Ich blies damals ein Mundstück von Alexander mit relativ kleiner Innenweite (17,0 mm) und schmalem Rand.
Über Irrwege (angebl. Hornguru - ein Höltzelschüler aus Bielefeld) fand ich letztendlich zu den Mundstücken von Bruno Tilz. Mit dessen Fabrikaten schätze ich mich heuer (über 20 Jahre später) immer noch sehr, sehr glücklich. O.K. - ich blase zwar auf einem breiten Rand und einer wesentlich größeren Innenrandweite mit weiter Bohrung, dafür druckarm, klangschön und ausdauernd.
Mein Einspielpensum findet täglich ausschließlich auf der F-Seite statt, sowie die meisten Tutti-Passagen. Das dort täglich erworbene positive Klang- und Spielgefühl transferiere ich unter Beibehaltung der erworbenen Entspanntheit und Spiel- bzw. Körperhaltung an entsprechender Stelle auf die höheren Seiten meines Instrumentes (B u. hoch Es), um zu gegebener Möglichkeit wieder auf die F-Seite zurück zu wechseln.
Für so eine Ansatzumstellung empfehle ich aber neben ausreichender und verpflichtungsfreier Zeit (min. ein Jahr) mentale Ausdauer und selbstbestimmte Disziplin, sonst verfällt man zu gern und viel zu schnell wieder in den alten Trott. Außerdem sei dem Betroffenen ein gewissenhafter und gerechter Lehrer empfohlen.
Bussi, BEATE
