Hornprobespiel Kurs

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Hornprobespiel Kurs

Beitragvon French_Horn » Sa 22. Jan 2011, 12:57

Probespiel-Literatur / Orchesterstellen mit Klavier
Worum geht es ?

Sogenannte Orchesterstellen werden in einem üblichen Probespiel ab der dritten, oft schon ab der zweiten Runde vorgelegt. Nach langjähriger Probespiel-Hörerfahrung werden mir viele Kollegen sicher zustimmen, dass dieses Thema instrumentenübergreifend oft unterschätzt, bzw häufig nicht begriffen wird.
Bei Bläsern, besonders auch bei Streich-Instrumenten, gibt es oftmals ein deutliches Missverhältnis von beeindruckend dargebotenen Solokonzerten zur Orchesterstellen- Runde, in der Sätze wie "das klingt doch alles gleich" oder "der kennt die Stücke ja gar nicht" die Regel bilden.
Warum das so ist, kann ich nur vermuten: sicherlich ist eine mangelnde Orchester- Erfahrung, bzw Praxis und Unterschätzung oder Unlust auf Lehrer- sowie Schülerseite weit verbreitet; sind es oft doch nur "ein paar Töne" die nicht sonderlich schwer und ohne Zusammenhang etwas sinnlos wirken.
Die Folge ist eine nicht zu überhörende Unwissenheit bei diesem Thema.

Musik muss in der Praxis erfahren werden. Das Anhören der entsprechenden Werke ist zwar zwingend nötig (sofern dies überhaupt geschieht), das sinnliche Erleben der einzelnen Orchesterstimme im Gesamtklang und Kontext macht aber erst die "Erfahrung" aus, die im Probespiel so oft vermisst wird.
Um diese Lücke zu schließen, habe ich gemeinsam mit der Pianistin Marija Vukovic zu jeder Orchesterstelle für Horn eine Klavierbegleitung gesetzt, die den Studenten den musikalischen Kontext fühlbar machen sollen. Zusammenhänge, Harmonik, Stil und Charakter sollen sich so besser "setzen" und eine differenzierte Spielweise der einzelnen Orchesterstellen ermöglichen.

Man bedenke, dass es heutzutage schwierig genug ist , eine Stelle zu bekommen. Je mehr "Punkte" man machen kann, gerade gegenüber der Konkurrenz in einer Endrunde, desto besser und erfolgversprechender.
Wie häufig übergenau und kleinlich über einzelne Töne und Takte bei fortdauernden Probespiel-Runden im Orchester diskutiert wird, erfährt man als Student leider immer erst in der Berufspraxis.
Ein vorgezogener Einblick würde so manchem die Wichtigkeit der genannten Dinge vor Augen führen.
Alle "wachen" und lernwilligen Hornisten sind zu unserem Intensivkurs Orchesterstellen herzlich willkommen!
Kursziel

Der PROBESPIELKURS HORN richtet sich vornehmlich an Hornisten, die sich in der Probespielvorbereitung befinden (oder dies in fernerer Zukunft vorhaben) und sich über die Spielweise von Orchesterstellen ( Probespiel-Konzerten ) weiterbilden möchten. Ziel des Kurses ist es, die individuelle Tonsprache der einzelnen Komponisten und Kompositionen zu erfassen und umzusetzen, sowie in täglicher Korrepetition mit Klavier, die jeweiligen Orchesterstellen im "orchestralen" Zusammenspiel besser kennenzulernen.
Kurstermin

Der PROBESPIELKURS HORN beginnt am 6.3.2011 um 11h und endet am
9.3.2011 um ca 17h
Kursort

Der PROBESPIELKURS HORN findet in den Räumlichkeiten der Musikhochschule
"Franz Liszt" in Weimar statt. Genauere Informationen erfolgen nach Anmeldung.



Weitere Informationen und Anmeldung unter:


www.hornprobespiel.de
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Re: Hornprobespiel Kurs

Beitragvon Till » So 23. Jan 2011, 17:35

Hinweis:
Eine nette Sammlung von Orchesterstellen findet man unter:

http://www.hornprobespiel.de/htm/orchesterstellen.html

Euer Till :lol:
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Re: Hornprobespiel Kurs

Beitragvon French_Horn » So 23. Jan 2011, 22:29

Stimmt. Umfassender und Vollständiger als jede andere Sammlung welche ich bisher kenne.
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Re: Hornprobespiel Kurs

Beitragvon Peter » Mo 24. Jan 2011, 12:16

Großes Kompliment Hasko Kröger!!
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Re: Hornprobespiel Kurs

Beitragvon Prof » Mo 24. Jan 2011, 13:04

Schöne Fleißarbeit von Hasko Kröger, nur hätte ich mir mehr an Interpretationshinweise gewünscht.
Die Noten allein machen es nicht. Auch der sogenannte Urtext hilft nicht zur richtigen Interpretation,
noch dazu beim Probespiel.

Außerdem, das Solo aus dem Adagio der 9.Beethoven gehört nicht nur in ein Probespiel für
tiefes Horn. Es wird auch von den Solohornisten verlangt.

Einige Stellen sind unnötig aufgereiht aber trotzdem ganz interessant.

Die Caesar Arie sollte den italienischen Titel tragen. Hier fehlen die immer angebrachten
Verzierungen und außerdem die Cadenza und die Reprise. Dadurch wird das Stück so anstrengend.
Diese Arie ist nicht für reguläres Horn gedacht und muß schon aus klanglichen Gründen auf
dem hohen Horn gespielt werden. Es ist eine Marotte gewisser "Taktwedler", die Arie beim Probespiel
zu verlangen, - ein ausgesprochener Unsinn. Wenn man allerdings ein Probespiel für ein fest
engagiertes Kammerorchester macht, könnte die Arie ebenso Sinn machen wie das erste
brandenburgische Konzert.

Es fehlt z.B. mehr Richard Strauss (Opern: Arabella, Daphne). Aber dafür gibt es mein Probespielalbum
als Ergänzung.

Kaum etwas ist perfekt hinzukriegen. Es gibt immer Verbesserungsmöglichkeiten. Hasko möge das nicht als
Kritik sehen, sondern als Anregung. Es wäre auch gut für ihn, sich beim Originalverlag (Schott) bezüglich
der Strauss-Zitate abzusichern.
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Re: Hornprobespiel Kurs

Beitragvon French_Horn » Mo 24. Jan 2011, 13:19

Zu den Interpretationshinweisen kann ich nur sagen, dass Hasko, wie er ja auch schreibt, bewusst darauf verzichtet hat damit die "Lernenden" sich mehr mit den jeweiligen Stücken auseinandersetzen müssen als einfach nur die Noten zu lesen.
Ich kann jedem "Probespieler" aber wirklich den Kurs von Ihm ans Herz legen, hier werden die gängigen Interpretationen Alle sehr gut behandelt.
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Re: Hornprobespiel Kurs

Beitragvon hh-ba » Mo 24. Jan 2011, 18:10

..für die "überflüssige" Stellenauswahl kann H.Kröger ja nichts - alle Stellen sind schließlich einmal vorgelegt worden.
Weiteres ist mit zumindest nicht bekannt und wenn etwas fehlt kann man es dort ja direkt anmerken - es wird dann ergänzt.
hh-ba
 
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