Dieser Brief erreichte kürzlich die Hornline. Wir denken, der Inhalt ist für die Öffentlichkeit interessant.
Horngruppe
der Münchner Philharmoniker
Ivo Gass, David Moltz, Ulrich Haider, Hubert Pilstl, Alois Schlemer, Bob Ross und Hartmut Hubert
Liebe Kollegen,
wie Ihr vielleicht schon gehört habt, kann unser neuer Solohornist Jörg Brückner seine Stelle nicht behalten. Um aufkommenden Gerüchten vorzubeugen, wollen wir die Sachlage schildern:
Im Februar hat das Orchester über das Probejahr von Jörg positiv abgestimmt (Mindestanforderung ist bei uns eine 2/3 Mehrheit des gesamten Orchesters).
Anfang März hat Herr Thielemann sich nun geäußert, dass er mit diesem Engagement nicht einverstanden sei – kurz nachdem Jörg seine Stelle in Dresden gekündigt hatte, in dem Glauben das Probejahr durch das Votum des Orchesters bestanden zu haben.
Die Stadt München kann jedoch aus verständlichen Gründen keine Festanstellung bewilligen, wenn innerhalb einer Institution keine Einigkeit herrscht, d.h. wenn der GMD nicht einer Meinung mit dem Orchester ist. Obwohl Herr Thielemann in seinem Vertrag kein Vetorecht für Stellenbesetzungen festgelegt hat, führt die Situation dazu, dass Jörg nicht Solohornist bleiben kann, obwohl das Orchester hundertprozentig hinter ihm steht. Glücklicherweise konnte Jörg seine Kündigung in Dresden zurücknehmen und wird ab nächster Spielzeit dort seine Tätigkeit als Solohornist wieder aufnehmen.
Wir, die Horngruppe der Münchner Philharmoniker, sind zutiefst betrübt über diese völlig unvermittelte und unfassbare Wendung der Dinge. Wir sehen Jörg weiterhin als unseren Solohornisten.
Ivo Gass, David Moltz, Ulrich Haider, Hubert Pilstl, Alois Schlemer, Bob Ross und Hartmut Hubert
PS: Dieser Brief kann/soll an Kollegen weitergeleitet werden.