Flatterzunge

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Flatterzunge

Beitragvon dkw » Mo 16. Mär 2009, 12:55

Hallo !
Ich habe eine Frage bezüglich Flatterzunge. In einer tiefen oder mittleren Tonhöhe ist die Flatterzunge für mich kein Problem. Sollte ich jedoch diese ab dem c2 spielen - funktioniert es nicht. Was mache ich falsch bzw welche Übungen gibt es, damit ich auch in der Höhe mit der Flatterzunge kein Problem mehr habe ?
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Re: Flatterzunge

Beitragvon Johannes » Mo 16. Mär 2009, 15:48

Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der allgemeinen Gesichtsspannung zusammenhängt.
Je höher man spielt desto eher verkrampfen die Gesichtsmuskeln, was ja in gewisser Weise auch verständlich ist. Mit den Gesichtsmuskeln meine ich jetzt aber nicht nur die, die fürs Hornspielen nötig sind.
So kann man bei Hornisten gelegentlich beobachten, dass sie z.B. anfangen wie wild mit der Stirn zu runzeln, wenns mal in die Höhe geht :D
Ich denke, dass der Zungenmuskel davon nicht verschont bleibt, auch ein bisschen verkrampft und deswegen nicht elastisch genug ist um zu flattern.

Eine Ferndiagnose ist zwar blöd, aber meine Antwort wäre hier:

Entweder müsstest Du lernen in der Höhe insgesamt lockerer zu spielen (mehr Luft, und sich innerlich frei fühlen etc.)
oder versuche Deine Gesichtsmuskeln so zu kontrollieren, dass nur die benötigten Muskeln aktiviert werden.

Ich hoffe, ich konnte ich Dir damit ein bisschen weiterhelfen.
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Re: Flatterzunge

Beitragvon jleu » Mo 16. Mär 2009, 17:57

bezüglich der übungen würde ich einfach die üblichen einblasübungen mit flatterzunge verwenden, also mit tonleitern langsam nach oben gehen, evtl. auch mit dreiklängen etc.
mit der zeit wird sich so sicherheit einstellen...
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Re: Flatterzunge

Beitragvon Beate_Pokorny » Di 17. Mär 2009, 15:58

Hallo dkw! :)

Vor ab: erst mal sind jedem Ansatz natürliche Grenzen gesetzt und zweitens, wo liegen diese bei Dir?

Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei jemand, der ab c" aufwärts keine Flatterzunge mehr zu Wege bringt, durchaus auch noch etwas mehr im Argen ist. Möglicherweise spielst Du unbeabsichtigt - weil nie anders gelernt - mit einem viel zu hohen Staudruck. Das merkt man an sich selbst auch in höheren und etwas tieferen Lagen, wenn man "seine Luft nicht los wird". Ja, bei extremen Staudruckverhältnissen wurden auch schon mal regelrecht Erstickungsgefühle beschrieben.

Wenn alles Üben und Probieren nicht hilft (der Prof. spricht da mit Recht vom Anwender-, und nicht Hardware-Problem), würde ich Dir trotzdem mit aller Freundlichkeit den Gang zum Mundstückbauer deines Vertrauens empfehlen. Dort wird Dein Handicap gehört und erkannt, um letztendlich Abhilfe zu schaffen. Mir hat vor Jahren Bruno Tilz sehr gut helfen können, als kein Lehrer mehr Rat geben konnte.

Alles andere würde hier per Ferndiagnose in Hirnchirurgie ohne anatomische Kenntnis ausarten.

Bussi, BEATE :lol:
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Re: Flatterzunge

Beitragvon Konstantin Becker » Mi 18. Mär 2009, 01:21

Flatterzunge sollte eigentlich fast immer möglich sein, ob sie sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Im Don Quixote von Strauss macht die Flatterzunge Sinn, in den meisten contemporären Werken ist sie (meines Erachtens nach) unnütz!
Natürlich sollte ein lockerer Ansatz die Flatterzunge bis zum 2' g und auch ein bisschen höher ermöglichen.
Erst vor kurzem habe ich gemerkt, dass ich über dem hohen C keine Flatterzunge spielen kann.... na und? Das hat mein Selbstbewusstsein nicht getrübt!
Es war vor ein paar Monaten mit dem WDR Sinfonieorchester. Konzerttournee nach Paris. Moderne Komposition, Bindung zum 3' D mit Flatterzunge. Den Komponisten erwähne ich gar nicht. Sowas zu schreiben ist einfach nur hirnrissig! Ich habe das hohe d einfach normal gespielt und dafür von vielen Kollegen anerkennende Worte bekommen. Der Dirigent hat's schon gar nicht gemerkt!

Zurück zu Deiner Frage Dkw..... wenn´s mit der Zunge nicht geht :twisted: , versuche es mal in höheren Lagen mit einem "gutturalem deutschen RRRR"
Klappt nicht bei jedem..... kann aber hilfreich sein! Irgendein hässliches Geräusch kommt schon raus.. :twisted:

Wir suchen ein Leben lang nach einem schönen Ton, Sicherheit, weichen Bindungen usw.
Flatterzunge (hässliche Töne) übt man nicht.. meine Meinung! ;) :D

Konstantin
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Re: Flatterzunge

Beitragvon dkw » Mi 18. Mär 2009, 21:11

Danke für eure guten HInweise und Tipps.
Bezüglich Mundstück bin ich glaube mit einem Windhager bestens versorgt, aber trotzdem ein Danke an Beate. :)
Der Beitrag von Hr Konstantin hat mir auch sehr gut gefallen (Wir suchen ein Leben lang nach einem schönen Ton, Sicherheit, weichen Bindungen usw.
Flatterzunge (hässliche Töne) übt man nicht.. meine Meinung!)

Am ehesten trifft aber bei mir der Beitrag von Johannes zu (Gesichtsspannung, allgemein zu viel Spannung).

Nochmals Danke an alle !
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