Lieber Achim,
danke, daß Du meinen bereits zwei Jahre alten Beitrag neu zu beleben vermagst. Deine Kritik und Dein Vorschlag sind superb; da bin ich ganz dacor! Einzig und allein mit der Empfehlung der Gigerenzerschen Literatur empfehle ich einen gewissen kritischen Umgang.
Schon früh in meiner medizinischen Karriere hatte ich das Glück, beiläufig in meiner Heimatstadt auf Prof. Dr. Hans Georg Classen, Dozent für "Pharmakologie und Toxikologie der Ernährung", zu stoßen. Dank seiner Intention erlernte ich Grundsätze der medizinischen Applikation mit dem Fazit, "wer heilt hat recht!" Außerdem verschaffte er mir die Erkenntnis, dem Patienten nach Möglichkeit immer die gewünschte Therapie angedeihen zu lassen, um ggf. die maximalen Therapie-Ergebnisse zu erreichen.
Praktisches Beispiel: Der Patient mit muskulärer Verspannung bedarf auf Grund der persönlichen Gewohnheit exakt das Procedere, das er mit Aufbringen des ihm bekannten ABC-Pflasters bereits gewohnt ist.
So bekam ich zum Beispiel gestern eine "Influenza-Patientin" in meine Obhut, die Aufgrund ihrer beginnenden Demenz total auf ihren medizinisch gebildeten Sohn (bzw. auf dessen Kollegen in der Gemeinschaftspraxis) fixiert war. Dank meines Hinweises, dass ihr Sohn (zur Zt. im Urlaub in Thailand) die gleiche Therapie ergriffen hätte, konnte ich ich die Patientin wirklich für mich und meine Intention gewinnen, während meine lieben Damen im Vorzimmer immer noch am Verzweifeln waren.
Was ich sagen möchte, ist, dass persönliches und fachliches Vertrauen im medizinischen Sektor an erster Stelle stehen! (Und manchmal ist der Umweg das Ziel...)
Mit ganz herzliche Grüßen aus dem Nachtdienst,
Bussi, BEATE
