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die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Mo 25. Mai 2009, 11:24
von Peter
Mich würde sehr Eure Meinung über den Sinn und die Art der Hand im Schalltrichter interessieren.
Ich nehme mir mal die Freiheit meine Ansicht dazu als Diskussionsgrundlage ins Netz zu stellen:

Die Hand im Schalltrichter

Zu den ungewöhnlichen Besonderheiten beim Horn gehört, dass der Bläser die rechte Hand in den Schalltrichter legt. Was hat das für eine Bedeutung? Nun, man kann mit Hand im Schallbecher den Ton/Klang modellieren. Diese Technik stammte aus der Zeit der ventillosen Hörner auf denen man ja nur Oberton-Reihen (entsprechend der Rohrlänge) spielen konnte. Es ging darum, die teilweise fremd klingenden Obertöne intonatorisch zu korrigieren und zusätzlich nicht vorhandene Töne zu ermöglichen. Auch kann der Klang dunkler oder heller schattiert werden. Angeblich geht diese Technik auf den böhmischen Hornisten Anton Joseph Hampel (1710 – 1771) zurück (zumindest ist diese Technik in seiner berühmten Hornschule zum ersten Male beschrieben).

Wie man in der Barockzeit die Korrektur der fremd klingenden Töne (z.B. den 11. und 13. Oberton) bewerkstelligte, ist nicht zweifelsfrei erwiesen. Die Möglichkeiten durch den Ansatz (Treiben oder Fallen lassen der Töne) sind besonders in der höheren Lage schwierig und begrenzt. Es gibt keine Belege für Tonlöcher oder Ähnliches. Es gibt aber bei Barockhörnern ein interessantes Merkmal. Stehen die Töne oberhalb des g2 ohne Hand einwandfrei oder verschwimmen sie? Stabilität in der höchsten Lage ohne Hand konnte ich bisher nur bei sehr engen Schalltrichtern (Jagdhörner) feststellen. (Das ging z.B. bei den Alexander-Kopien nach M. Leichamschneider (1718) und Johann Leonhard Ehe (1664 - 1724) aus der Collection Bernoulli, die wir 1959 -1964 für Aufnahmen für die Archivproduktionen unter August Wenzinger benutzten). Funktioniert das nicht - wie bei vielen heute gespielten Barockhörner/Hornkopien -, dann wäre das möglicherweise ein Hinweis für den Gebrauch der Hand im Schalltrichter vor Hampel. Oder ist gerade die Unstabilität besser für das Treiben oder Fallen lassen der Töne? Das c3 könnte dann allerdings nicht festlich glänzend, sondern nur “jaulend” gespielt werden, wie zum Beispiel bei den Trompes de chasse. Es ist daher meiner Meinung nach anzunehmen, dass die Hornisten schon vor Hampel mit der “…geballten Faust im Becher…” Versuche der Tonkorrektur unternommen haben.

Hampels Idee war nun, die Hand ständig in dem Schalltrichter zu belassen um diesen ein wenig abzudecken, was den Ton generell weicher (was dem klassischen Klangideal mehr entsprach) und etwa um 1/4 Ton tiefer tiefer werden lässt. Dazu bedurfte es eines größeren Schalltrichters (gewissermaßen den normalen Schallbecher um den Platz für die Hand vergrößert). Man konnte nun durch totales Öffnen der Stürze den 11. und 13. Oberton zu fis2 bzw. a2 treiben/erhöhen. Durch subtiles, variables Verschließen des Schalltrichters ist es möglich bis zu einem 3/4-Ton tiefer zu spielen. Das wird im Allgemeinen “Dämpfen mit der Hand” genannt.
Beim völligen Verschließen des Trichters springt der Ton ungefähr (je nach Hand- und Schalltrichtergröße) einen 1/2-Ton nach oben, wenn auch mit näselndem Klang - ein Effekt, der oft zur Verfremdung des Hornklanges eingesetzt wird (Tschaikowsky, Strauss, Mahler und sehr häufig in moderner Musik). Dieses ist das eigentliche “Stopfen”. Momentan nennt man aber den gesamten Bereich der Handtechnik im Schalltrichter “Stopftechnik”. Ich mag diesen Begriff nicht besonders und nenne es daher lieber “Modulationstechnik” der Hand im Schalltrichter.

Das Hampel’sche Horn wird Inventionshorn genannt. Der Begriff Inventionshorn soll sich angeblich von dem U-förmigen Stimmzug in der Mitte des Hornkorpus, in dem man auch andere (zylindrische) Stimmbögen einschieben kann, herleiten. Als Hornist schätze ich zwar die Möglichkeit der schnelleren Feinabstimmung (zuvor musste man diese mit kleinen Aufsatzrohrteilen - “Stickl” genannt - etwas umständlich bewerkstelligen). Dennoch erscheint mir diese Möglichkeit keine entscheidende Verbesserung, denn die üblichen Vorsatzbögen konnten mit speziellen Konus besser auf die Stimmungen (besonders auf die hohen und tiefen) justiert werden. Da sich für solistische Aufgaben nur die mittleren Stimmungen (von g bis d) eignen, stellt das Horn mit in der Mitte einschiebbaren Bögen einen gewissen Bequehmlichkeits-Vorteil für Solisten da. Die Franzosen nannten diese Instrumente dem entsprechend cor solo. Die entscheidende Verbesserung war aber sicherlich die Hampel zugeschriebene Handtechnik. Daher vermute ich, dass der Begriff Inventionshorn (inventio = Erfindung) sich in Wirklichkeit auf die Hampel’sche Modulationstechnik - der ständigen Hand im Becher - bezieht.

Die Modulationstechnik auf dem Inventionshorn wurde zur allerhöchsten Vollendung entwickelt. Man schätzte den weichen nuancenreichen Klang, der der menschlichen Stimme sehr ähnlich ist. Alle Hornkonzerte, Sonaten und Kammermusik der Klassik und fast alle der Romantik wurden für dieses Instrument komponiert. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Ventile erfunden und in Inventions-Hörnern eingebaut wurden, konnten diese sich zunächst nur schwer durchsetzen (am ehesten in der Unterhaltungsmusik oder bei Schumann, der das Ventilhorn bevorzugte). Man benutzte die Ventile anfangs nur zum schnellen Umstimmen (statt des umständlichen Bogenwechsels = omnitonische Horntechnik). Als man aber begann Ventilhörnern so zu gebrauchen, wie wir das heute kennen - also das Spielen mit ständigen Wechsel der Ventil-Griff-Positionen * - , lehnten sich viele Komponisten und Musiker dagegen auf. Berlioz schlug sogar vor, das Ventilhorn als ein neues, gesondertes - weil anders klingend - Instrument zu behandeln. Der Klang war eben nicht mehr so nuancen- und fassettenreich, sondern direkter und prosaischer. Brahms nannte gar Ventilhörner verächtlich “Blechbratschen”. In Frankreich wurde das Inventionshorn parallel zum Ventilhorn am längsten gespielt. Ravel’s Pavane in der Orchesterfassung von 1910 ist das letzte Beispiel einer Komposition für ein Naturhorn in G (cor simple). Es wurde sogar Ende des 19. Jahrhunderts (1891) in Frankreich eine Konferenz abgehalten um über die Frage Ventilhorn contra Naturhorn abzustimmen. Erstaunlicherweise ging diese Abstimmung knapp zu Gunsten des Naturhornes aus. Erst ab 1903 wurde der Naturhornunterricht am Pariser Conservatoire eingestellt.

Leider sind im Laufe der Zeit die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten mit der Hand im Schalltrichter in Vergessenheit geraten. Wir haben zwar die Hand im Schalltrichter (muss aus akustischen Gründen sein - ohne Hand verschwimmen die hohen Töne ab g2 und engere Schalltrichter wie teilweise in der Barockzeit würden einen völlig anderen Klang produzieren). Man benutzt die Hand in der Regel nur noch zum “gestopft” oder “offen” spielen. Es wird Zeit, dass wir uns wieder der gesamten Palette von Möglichkeiten der Modulations-Technik erinnern, zumal das Inventionshorn wieder häufiger gespielt wird.




Von J. J. Alberti stammt, und zwar aus dem "Neuen Musikalischen Complimentierbuch" von 1806, folgender Absatz:

 “…Um auf dem Waldhorn eine den Ohren wohlgefällige und einschmeichelnde Musik produzieren zu können, bedarf es gar mühereichen Fleißes. Gar leichtlich mag es doch geschehen, daß der Odem des beflissenen Bläsers sich in der ausnehmenden Länge des Tonrohres verirret oder die Gespanntheit seiner aufs künstlichste gestrafften Embouchure einem Einfall momentaner Lippenlähmung unterworfen wird. Dies all, ja die nicht aufs genauest getroffene Ballung der Faust im Becher bewirket, daß dem Instrument inmitten einer süßen Kantilena so grausame Mißgebilde von Tönen entspringen, daß es selbst den artigst lauschenden Angehörigen der gebildeten Stände größte Mühaufwendung erförderlicht, die sich zwangsmaßen herbeidrängende Lächerlichkeit zu bannen…”



* Mit der Erfindung der Ventile und dieser heute gebräuchlichen Spieltechnik war der Entwicklung immer kürzerer Hörner (“Die Angst des Tormanns beim Elfmeter”) der Weg bereitet. Es ist leider so, dass die heutigen kurzen Hörner (von B-alto bis Piccolo-B als einfache oder in Doppel/Trippelhörner eingebaut) extrem weit vom Klang und Wesen der “alten” Barock/Inventionshörner entfernt sind. Die aufkommende Mode, barocke, klassische und romantische Musik auf Instrumenten der Kompositionszeit zu spielen, ist daher mehr als berechtigt.

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Mo 25. Mai 2009, 20:25
von Beate_Pokorny
Peter hat geschrieben:"...Wir haben zwar die Hand im Schalltrichter (muss aus akustischen Gründen sein - ohne Hand verschwimmen die hohen Töne ab g2..."


Lieber Peter ! :)

Erst mal vielen herzlichen Dank für Deine durchaus interessante historische Ausführung zu diesem Thema. Überhaupt bist Du m. E. ein echter Gewinn für dieses Forum (siehe nur einmal die rege Beteiligung und die Zugriffe auf das Thema "Doppelhorn - Kompensationshorn") :!:

Nun aber zum Thema: die Hand im Trichter möchte ich vor allem beim Üben auf dem Naturhorn nicht missen, fast wie von allein gewöhnt man sich da ganz allmählich an die richtigen erforderlichen Handhaltungen. Dass die Hand beim modernen Ventilhorn ebenso erforderlich ist, zeigt uns ganz gut das Beispiel der Bläser mit Handicap (ich denke da z.B. an Herrn Berg mit seiner Schädigung durch Contergan), die die fehlende Hand mittels geschickter Eigenkonstruktion simulieren. Einzig und allein die oben zitierte Aussage irritiert mich ein wenig, diesen Effekt mag ich bei mir selbst generell so nicht feststellen. Nur nach Ermüdung, sowohl Ansatz- als auch konzentrationsbedingt, leidet bei mir die Intonation deutlich in allen Tonlagen. ;)

Bussi, BEATE :lol:

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Mo 25. Mai 2009, 21:18
von Peter
Hallo Beate, tatsächlich sind die hohen Töne (oberhalb des g2) wenn man sie ohne Hand im Schall spielt, schwimmig und instabil. Es mag ja sein, dass einzelne Bläser mit großer Kraft diese Töne scheinbar stabil rauspressen können.
Ich habe in meinem früheren Leben als Hornist im RSO Frankfurt mit meinem unlängst verstorbenen Lehrer und Kollegen Gustav Neudecker mal eine Zeit völlig offen gespielt. Das Ergebnis war für uns beide, dass so ziemlich alles besser war (Intonation, Sicherheit und Präsens) bis auf zwei wesentliche Dinge: 1. der Ton in der Tiefe war posaunig und 2. eben die Höhe , die instabil war.
Wir sind beide reumtüig wieder zur gewohnten Handstellung zurück gekehrt.

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Mo 25. Mai 2009, 21:42
von Prof
Lieber Peter !
Schöner informativer Artikel. Ich habe jedoch erst eine Frage und dann eine Korrektur:
Wo ist die "berühmte Schule von Hampl" ? Ich kenne nur die, die sein Schüler Punto veröffentlicht hat (gibt es übrigens bei mir). Da steht aber zur Erklärung der Technik fast oder besser gar nichts.

Und jetzt die Korrektur:
Die Erfindung des Stimmzuges wird allerdings Carl Türrschmiedt (1753-97) im Verein mit dem Instrumentenbauer Johann Gotfried Haltenhof in Hanau zugeschrieben (er arbeitete dort von vor 1775 bis um 1815; das in meinem Hornistenlexikon angegebene Geburtsjahr 1701 ist falsch.) und nicht Hampl. Der Begriff "Inventionshorn" bezieht sich meiner Ansicht nach eher auf die Spieltechnik, die Du in Deinem Beitrag hervorragend geschildert hast. Zur Ergänzung wäre noch Hermann Ludwig Eichborns (1847-1918) Büchlein "Die Dämpfung beim Horn" (1897) zu empfehlen. Der Stimmzug fand aber sofort Eingang in alle Hornproduktionen. Es ist anzunehmen, daß die Wiener Hornisten der Mozartzeit bereits über Hörner mit Stimmzug verfügten. Hat etwa Leutgeb bereits 1777 eines dieser Hörner auf der Rückreise von Paris über Frankfurt und Hanau erstanden und nach Wien mitgebracht ?

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Do 4. Jun 2009, 09:15
von Hödlmoser
Eine gute Erklärung findet sich in Richard Merewether: Hornplayer's Companion The Horn, the horn...
Hoffentlich legt Paxman diese wunderbare Broschüre wieder auf!
LG Hödlmoser

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Di 28. Jul 2009, 18:47
von Hödlmoser
Und in Stefan Wachters Diplomarbeit:
http://iem.at/projekte/acoustics/musik/ ... achter.pdf

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Di 28. Jul 2009, 21:24
von Steffen
@Peter
Respekt vor Dir, Peter. Das war erschöpfend (im positiven Sinn, natürlich).

@Beate
Du erwähntest die "richtigen, erforderlichen Handhaltungen" im Trichter. Nachdem ich von jedem Hornisten, mit dem ich rede, eine andere Antwort und andere "Handstellungen" höre und gezeigt bekomme, und auch leider nur (mir bekannt) in der Oscar Franz Waldhornschule eine Bebilderung über die Stopf-Hand-Stellungen gezeigt sind, würde mich mal interessieren, wie denn die richtigen Handhaltungen sind. Gibts da überhaupt schwarz und weiß? Oder gibt es zumindest eine einheitliche, von irgendjemand (Hampel o. ä.) vorgegebene Grund-Handstellung?
Also konkret: auf welcher "Fläche" der Hand sollte der Schallbecher aufliegen und wie hält man die Finger ("richtig")?

Die Frage richtet sich natürlich an alle im Forum, und um Peters einleitenden Satz über die Art der Hand im Schalltrichter nochmals aufzugreifen.
(Vorbeugend vor falschen Verdächtigungen: ich halte mein Horn natürlich nicht aussen am Schallbecherrand)

@Hödlmoser
Möglicherweise steht auch was in dieser Diplomarbeit von Stefan Wachter, konnte leider noch nicht alle 153 [!!] Seiten durchlesen.

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Di 28. Jul 2009, 22:08
von www_corno_de
Die Frage nach der Hand im Trichter ist sicher auch mit der Einführung von kleiner gewickelten Hörnern zu beantworten. Großwindige zweifach gewickelte Hörner haben dies wohl eher verhindert.
Leider sind die "Kopien" der Barockhörner meist keine echten! Es stimmt vielleicht die Mensur und der Schallkranz, es gab damals aber nie eine Kluppenzug und fast keine dreiwindigen Hörner. Häufig habe ich gehört, das bei großwindigen Originalhörner Töne wie a2 bestens spielbar waren, bei kleiner gewickelten Kopien dies aber nicht mehr so war. Tja, und dann muss man auch noch den passenden Bogen haben (so es kein fest auf eine Tonart gebautes Instrument war). Auf manchen geht es, auf manchen nicht.

Der Inventionszug ist sicher nur zur schnellen Korrektur der Stimmung bei einem Bogenwechsel sinnvoll. Im Schloss Wallerstein liegt ein interessantes Horn von Johann Georg Lintner, Augsburg um 1800.
Dort wurde eine 3. Stange in der Mitte des Zuges angebracht um darauf die exakte Position des Zuges für die jeweilige Stimmung (den entsprechenden Bogen) zu notieren. Natürlich funktioniert das Einstimmen auch mit Satzstückchen, hektisch konnte es aber gewiss bei so manchen Bogenwechsel in der Oper werden. Also war der mittige Zug doch eine echt praktische Erfindung.

Eigentlich weisen alle Naturhornschule in der Folge von Hampl/Punto eine eher identische Handhaltung auf. Schade nur, das die Hamplschule wohl als verschollen gelten muss. In Dresden war ein Exemplar nachgewiesen, das im 2.WK vernichtet wurde.

Ich denke, hier darf und sollte geforscht werden. Als Fragestellung vielleicht dazu:

- ab wann sind bildliche Darstellung von Hornisten mit eine Hand in der Stürze vorhanden?
- ab wann finden sich Stücke, wo man gedämpfte Töne annehmen muss?
- wass sag die Literatur, was sagen Konzertkritiken, Musikbeobachter?

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Di 28. Jul 2009, 22:29
von Beate_Pokorny
Steffen hat geschrieben:"...@Beate
Du erwähntest die "richtigen, erforderlichen Handhaltungen" im Trichter. Nachdem ich von jedem Hornisten, mit dem ich rede, eine andere Antwort und andere "Handstellungen" höre und gezeigt bekomme, und auch leider nur (mir bekannt) in der Oscar Franz Waldhornschule eine Bebilderung über die Stopf-Hand-Stellungen gezeigt sind, würde mich mal interessieren, wie denn die richtigen Handhaltungen sind....
Die Frage richtet sich natürlich an alle im Forum, und um Peters einleitenden Satz über die Art der Hand im Schalltrichter nochmals aufzugreifen..."


Hallo lieber Steffen! :D

In der zitierten Textpassage beziehe ich mich konkret auf's Üben mit dem Naturhorn, da sagt mir u.a. mein Gehör und ergo die Erfahrung, wann die rechte Hand im Schallbecher den Ton durch öffnen freigeben, bzw. durch abdecken abdunkeln muß.

Bezüglich der richtigen Handhaltung kann ich Dir leider keine weitere Literatur empfehlen, vermutlich gibt es auch viele "richtige" Handhaltungen bei den einzelnen Hornisten zu entdecken. Wohl aber vermag ich Dir meine persönliche Handhaltung zu beschreiben:

    Daumen und Zeigefinger der rechten Hand berühren sich am jeweiligen Endglied und bilden sozusagen ein "sphärisches Zweieck". Auf diesem Elipsoid und der in der proximalen (dem Körper zugewandten), zur Speiche (Ulnaris) führenden Verlängerung, also dem Innenrist der Hand, ruht der Schallbecher. Die übrigen Finger der rechten Hand liegen geschlossen in leicht gekrümmter Haltung (eine Schale bildend) nebeneinander am Zeigefinger an, berühren den Schall aber nicht oder nur leicht mit dem kl. Finger. So bleibt für mich gewährleistet, daß in Sekundenbruchteilen die Hand ihre Stellung verändern kann um evtl. die Luftsäule maximal freizugeben, abzudecken oder gar zu stopfen.
Probiers einfach mal aus, üben macht den Meister!

Bussi, BEATE :lol:

Re: die Hand im Schalltrichter

BeitragVerfasst: Mi 29. Jul 2009, 10:47
von www_corno_de
Noch als Nachtrag zu Hampl, in der Hornschule von Domnich berichtet dieser, das Hampl zunächst mit Holz und Pappdämpfern experimentiert haben soll, welche mit Stoff gefüttert waren. Später ersetzte er diese Dämpfer durch seine Hand - so Domnich.