Transponieren

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Transponieren

Beitragvon Ahornberg » Mi 27. Okt 2010, 09:48

Hallo liebes Forum,

ich hatte gestern Probe in unserem Uni-Orchester, und da beginnen wir jetzt Schuberts 4. zu spielen.
Da sind in den ersten beiden stimmen der erste und dritte Satz in C und Zweite Satz in AS ! Das 3. und 4. sind in ES, das ist kein problem.
Nun zu meiner Frage: Ich habe bisher noch nie in C ( abgesehen von posaunenstimmen im Basschlüssel), geschweige denn in AS :o transponieren müssen.

Ist es richtig wenn ich auf der F-Seite quasi einfach die Griffe der B- Seite benutze (also mein"g" in F mit 0 als c in C) es hat gestern zumindest mal nicht allzu schaurig geklungen. Und dann wäre noch wichtig, ob ich nun nach oben oder unten transponieren muss, Sprich ob das notierte c'' dann das g' in F ist ?

Und jetzt nochmal mit AS: ist es richtig, dass das notierte c' ein es' in F ist ?

Entschuldigt bitte meine "dilettantischen" Fragen, aber mit solchen Transpositionen habe ich bisher (leider) noch keinen Kontakt gehabt.

Grüße
Ahornberg
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Re: Transponieren

Beitragvon Prof » Mi 27. Okt 2010, 14:12

Da der von Schubert verwendete Tonvorrat (also notiert) sich in den Orchesterstimmen fast ausschließlich im Naturhornbereich bewegt und kaum auf "manipulierte Töne" zugreift, dürfte das Lesen um eine Quarte tiefer doch nicht so schwer sein. Bei doch manipulierten Tönen sei es doch für den Ungeübten gestattet, sich die Notennamen oder den Griff einzutragen.

Bei As (tief As gibt es bei Schubert nicht) ist der Tonvorrat noch weiter eingeschränkt. Es ist nur eine kleine Terz, wie richtig bemerkt, nach oben zu lesen, d.h. um eine kleine Terz höher zu spielen. Man muß sich nur die betreffenden Tonstufen in der anderen Tonart merken, also statt c - e - g - c eben es - g - b - es. So einfach ist das.
Zuletzt geändert von Prof am Do 28. Okt 2010, 06:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Transponieren

Beitragvon Raphael » Mi 27. Okt 2010, 15:28

Man sollte vermeiden, sich alle Griffe einzutragen. Das hat meist das Gegenteil von mehr Sicherheit zur Folge, weil man das Hirn beim Spielen abschaltet. Hat man einen Griff einzutragen vergessen, kommt man im Konzert unter Stress garantiert nicht schnell genug drauf (ist mir selbst schon passiert). Bei dem kleinen verwendeten Naturtonvorrat geht das mit ein bisschen Übung und Denkleistung ohne Hilfsmittel besser. Gegen einzelne Griffe ist natürlich nichts einzuwenden, wenn man aufmerksam spielt.
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Re: Transponieren

Beitragvon Ahornberg » Mi 27. Okt 2010, 23:20

Okay, vielen Dank,
dann habe ich ja mit meinen Überlegungen soweit richtig gelegen.
Das mit dem Griffe eintragen habe ich mir garnicht erst angewöhnt, aber danke nochmal für den rat "dagegen" :)

Grüße,
Ahornberg
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Re: Transponieren

Beitragvon HHHornist » Fr 29. Okt 2010, 09:35

Hallo Leute,
hier noch meine Tipps:

Allgemein rate ich davon ab Notennamen oder Griffe über oder unter die Noten zu schreiben. Wenn schon, dann schreibt doch die zu spielende Note (in F) drunter bzw. drüber.
Die Methode mit den B-Griffen auf dem F-Horn funktioniert im Prizip, es könnte allerdings zu Intonationtrübungen kommen, wenn das g' mit 1 gegriffen relativ tief wird, als 6. Naturton jedoch eigentlich höher sein sollte.
Zu "As": Warum nicht auf dem B-Horn alles mit 1 spielen? Quasi Naturhorn. Wenn es sich nur um den vom Prof beschriebenen Tonvorat handelt sollte das kein Problem sein.

Viele Grüße aus Oberschwaben

HH
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Re: Transponieren

Beitragvon Ahornberg » So 31. Okt 2010, 13:54

Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, dass ich mir Notennamen oder Griffe über die Noten schreibe ;) sowas macht man doch nicht.

Das mit dem "auf F umschalten und dann B Greifen" ist ja auch nur meine Überlegung gewesen, um darauf aufzubauen. Natürlich versuche ich im Endeffekt dann natürlich "richtig" zu greifen, aber um in der ersten Probe dann nicht nur da zu sitzen und mitzulesen, und dabei nachzugrübeln, ist es doch besser wenigstens durch umschalten schonmal mitspielen zu können, auch wenn es dann von der Intonation vieleicht auch einmal kracht.

Und JA, das ganze auf dem Naturhorn zu spielen ist natürlich eine gute Idee.

In diesem Sinne, schönes Rest-Wochenende noch.

Grüße aus dem Saarland,
Ahornberg
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Re: Transponieren

Beitragvon Prof » So 31. Okt 2010, 16:55

Lieber Ahornberg !

Niemand hat davon gesprochen, daß Du die Notennamen über die Noten schreibst. Trotzdem, es ist absolut nicht unprofessionell, bei einer ungewohnten Transposition und noch dazu im Baßschlüssel hie und da bei einem aus dem Rahmen fallenden Ton doch den Namen zur Erinnerung drüber zu schreiben. Es ist besser, als dann falsch zu spielen.

Bei einer Schubert-Symphonie bezüglich einer Hornstimme von STRESS zu sprechen ist eigentlich absurd, da die Notentexte doch sehr einfach sind. Das ist eben mit die Größe Schuberts, mit einfachsten Mitteln auszukommen. Da die Hornakkorde sehr einfach sind und sich nur (mit wenigen Ausnahmen) im echten Naturtonbereich bewegen (Auf dem Strom ist eine andere Sache; das Oktett auch). Also bei den Vorzeichen umdenken und z.B. für C nur eine Quart tiefer lesen. Die Stimme in Teilen ein paar Mal durchdenken und durchspielen - in Teilen, nicht ganz; auch nicht die oft wiederholten Takte, meist nur die etwas beweglichen Sachen - , das wird dann schon.

Da ist es dann natürlich wesentlich besser, wenn man mit dem F-Horn aufgewachsen ist. Da geht vielleicht hie und da einmal ein Ton daneben, was aber auf dem B-Horn schon eher wie eine Katastrophe klingen kann. Aber auf dem F-Horn ist es eher ein kleiner Rutscher oder wie ein Vorschlag. Dafür ist das Umdenken in eine Transposition ziemlich einfach. - Posaunenchorbläser tun sich durch das "klingend Lesen" wesentlich leichter.
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Re: Transponieren

Beitragvon Ahornberg » So 31. Okt 2010, 23:37

Entschuldigung wenn das eventuell etwas forsch rüberkam, in meinem ersten Satz, Natürlich hat mir das Niemand direkt unterstellt!
;)

-Kurz was OffTopic-
Das F-Horn bin ich mir auch gerade am angewöhnen, sodass ich momentan eigentlich beim Üben nur auf der F-Seite spiele.
Kann es sein, dass ich da nach 2 Wochen schon eine signifikante Änderung im klang / Volumen auch auf der B-Seite habe, oder ist das wohl eher Einbildung?
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Re: Transponieren

Beitragvon Prof » Mo 1. Nov 2010, 12:14

Warum bist Du erst jetzt dabei, Dir das F-Horn anzugewöhnen ? Hat Dein Lehrer etwa nie damit gearbeitet ?

Natürlich sollte es so sein, daß Du schon eine Verbesserung der Tonqualität empfindest, - auch auf dem B-Horn. Mache einfach weiter so und stelle dann nach mehreren Wochen und Monaten fest, daß Dein Ton weitaus besser wird.

Mit F-Horn zu üben ist wie Schwimmen mit Bleigewichten (etwas übertrieben). Wenn man das schafft, ist es auf dem B-Horn umso leichter und klangschöner. Ganz klar.
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Re: Transponieren

Beitragvon Ahornberg » Mo 1. Nov 2010, 18:04

-wieder off Topic-

Also ich habe damals mit dem B-Horn angefangen, ud als ich dann mein Doppelhorn bekam, habe ich mir dann angewöhnt das g' zum Beispiel, oder je nach Intonation auch mal hier und da für andere Töne, auf der F-Seite zu spielen. SO hat es mir mein Lehrer damals beigebracht.
-Ich weiß, das ist nicht "optimal" für einen Hornlehrer, dennnoch kann ich nichts über ihn kommen lassen-

Dann kam leider eine Zeit in der ich nicht sehr viel Zeit hatte für mein Instrument, und "experimente" mit diesem, sondern nur das wöchentliche in die Probe gehen und "runterspielen". Jetzt momentan bin ich aber wieder sehr motiviert, und habe auch wieder die Zeit, und die Muße mich intensiver mit meinem Instrument auseinanderzusetzen, und da bin ich dann (unter anderem auch durch das Lesen hier im Forum) dazu gekommen die F-Seite mal zu "entstauben", und es macht wirklich Spass.

Mit freundlichen Grüßen,
Ahornberg
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