Demokratie in der Musik?

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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Mr.Masterbrass » Fr 12. Nov 2010, 23:32

Hallo Sandstroem, Richard Strauss war nie ein Pop Musiker im Sinne von Queen und so weiter.
Du kannst doch nicht die Leistung von Strauss , mit banaler Rock oder Popmusik vergleichen.
Ich mag Queen im übrigen auch, aber es mit solch einer komplexen Musik, wie die von zb Strauss zu vergleichen,
wäre in etwa so, als wenn Du ein Fastfoodgericht mit einem Sterne Menue gleichsetzen würdest.
Bei Musik von Bohlen und Konsorten wären die Extreme noch größer.
Das bedeutet nicht das die populäre Musik von heute keine Existensberechtigung hat.
Aber sie hat doch soviel weniger Tiefgang, dass ein Vergleich mit Strauss absolut nicht in Frage kommt.
Die Bevölkerung wird durch die Medien schon seit Jahrzehnten verblödet.
Das musikalische Verständniss hat sich dadurch bei der Masse, wie viele andere Sachen auch, Qualitativ eher zurück gebildet.
Das Schlimmste ist ja, dass es die Meisten nicht merken.
Die Masse wird eingelullt von Soaps .Die primitivsten Urtriebe werden aktiviert um den Konsum zu fördern.
Viele sind daher gar nicht mehr in der Lage gehaltvolle Musik aufzunehmen und zu verarbeiten.
Auch die Klangvorstellung wird schon seit Jahren zurückgebildet und zwar von quäkenden mp3 Spielern, die auch noch dazu, mit minderwertigen Kopfhörern ausgestattet sind und bis zum Anschlag komprimierte Musik wiedergeben .
Es ist ein ganz großes Trauerspiel, dass unsere Kultur so den Bach runter geht und in Frage gestellt wird.

Ich behaupte nicht das es keine gute Pop oder Rockmusik gibt. Allerdings hat Rock und Pop Musik einen anderen Qualitativen Anspruch, als auch eine andere Qualitative Substanz, wie die Musik vieler sogenannter E Musik Komponisten.
Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele junge Menschen in Kontakt mit diesem wertvollen Schatz kommen.



LG Mr Masterbrass
Zuletzt geändert von Mr.Masterbrass am Sa 13. Nov 2010, 01:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Sandstroem » Sa 13. Nov 2010, 01:48

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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Hödlmoser » Sa 13. Nov 2010, 01:58

Zu Sandstroem:
Aber antworten tust Du nicht auf Beiträge!
Du schreibst halt immer nur Deine Meinung.
Und das seitenlang.
Hödlmoser
ps. Mit Antwort meine ich nur, daß ich Dich zitiert habe
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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Mr.Masterbrass » Sa 13. Nov 2010, 02:52

Hallo Sandstroem Strauss steht auch nur als Beispiel für die großen Meister. Du könntest auch Bach, Bruckner, Mahler oder Beethoven schreiben.
Warum ist denn jetzt gerade Tokio Hotel ein Fehlgriff ? Sie sind immerhin weltweit sehr erfolgreich. Aber das sagt ja nichts über die Qualität und den wahren Tiefgang der Musik aus.
Sehr wohl kann auch die Musik beim Hörer, in diesem Fall wohl meist weibliche Fans, starke Emotionen auslösen. Mit einem Werk, von zB Mahler wären diese Hörer wahrscheinlich eher überfordert.
Das hören von Musik muss man auch lernen. Genau so wie du deinen Geschmacksinn ausbilden kannst. Außerdem verändert sich der Geschmack ja auch im Laufe deines Lebens.
Wie gesagt, eventuell gefällt mir das ein oder andere Lied von Tokio Hotel auch .
Allerdings kann man diese Art der Musik, nicht in einen Topf mit der von den oben erwähnten Meistern werfen.
Mozart hat für mich einen wesentlich höheren Stellenwert als Beatles und so weiter.Allein Von seinen Fähigkeiten als Instrumentalist kann ihm da keiner, der von dir erwähnten Musikern so schnell das Wasser reichen.
Ich denke man darf das auch gar nicht vergleichen, es ist eben eine andere Qualität.
Alle Erwähnten sind ihrer Richtung gut gewesen.


LG Mr.Masterbrass
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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Landsknecht1 » Sa 13. Nov 2010, 10:12

Würde man den Volksentscheid einführen, wäre die Kunst arm dran.
In Opernhäusern wäre nur noch das Trinklied aus La Traviata und ähnliche Gassenhauer zu hören
(missversteht mich nicht, ich liebe die Traviata) und alles was nicht so gefällig ist wie
Berg, Poulenc, Schönberg, Henze (um nur einige zu nennen) würde hinten runterfallen.

Musiktheater und überhaupt die klassische Musik braucht die Vielfalt und braucht Neues um im 21. Jahrhundert bestehen zu können. Und gerade der Hörer klassischer Musik ist gerne mal sehr konservativ und gegen Neuerungen und das wäre auf Dauer das Aus des klassischen Musikbetriebes und wir würden nur noch Eventkultur a la André Rieu erleben. Wer kann das wollen?

Meiner Meinung nach braucht es gute Intendanten, Orchesterleiter und andere Verantwortliche, die eine gute Mischung aus traditionellen, neuen, leichten und anspruchsvollen Programmen zusammenstellen um möglichst viele anzusprechen.
Liebe Grüße
Peter
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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Sandstroem » Sa 13. Nov 2010, 14:05

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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon HHHornist » Sa 13. Nov 2010, 17:55

Könnte es eventuell sein, dass hier irgendwann J. Strauß mit R. Strauss verwechselt wurde?

zur Erinnerung: Johnn Strauß war der, der in der ersten hälfte des 19.Jhd den Wiener Walzer erfunden hat und unendlich viele davon sowie mindestens genauso viele Polkas komponiert und weltweit aufgeführt hat.

Richard Strauß hat einige Zeit später wesentlich anspruchsvollere Sachen komponiert (unter anderem allerdings auch ein bisschen Walzer, was immer wieder mal zu verwechslungen führt.)

viele Grüße
HH
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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Hödlmoser » Sa 13. Nov 2010, 18:46

HHHornist hat recht. In einem Artikel von Sandstroem kommen die Sträuss(ß)e durcheinander.
Johann aus Wien ist der Walzerkönig mit "ß" oder früher mit langem s und kurzem s.
Richard aus München mit "ss"
Wenn die Sträuße weniger anspruchsvoll sein sollen als der Strauss, ist das HH's Meinung.
Jedoch: André Rieu kann Strauß und die anderen Sträuße nur "covern" aber nicht musizieren.
Strauss kann er wahrscheinlich nicht einmal "covern". (Wegen des technischen "Anspruchs")
LG Hödlmoser
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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Mr.Masterbrass » Sa 13. Nov 2010, 20:20

Also um hier mit zu diskutieren sollte man schon wissen wer Richard Strauss war.
Sandstroem hat ihn falsch geschrieben, aber da er Richard schrieb, dachte ich das es klar ist wer gemeint war.

Noch zu Rieu, ja die Fans von Ihm können eventuell gehaltvolle Musik nicht erfassen.
Der Unterschied von Popular Musik und E Musik Ist, dass die Popmusik eher in der Regel auf optische Reize ausgelegt ist.
Die Verpackung ist oft wichtiger als der Inhalt. Gute Musik braucht keine Verpackung.
Notgedrungen versuchen auch Klassiker mittlerweile beide Reize mit einzubeziehen, da die Künstler ähnlich vermarktet werden müssen um genug CD,s zu verkaufen.
Ansonsten greifen die nicht geschulten Hörer nicht zu so einer CD.
Aber es gibt ja schlimmeres als Rieu. Es könnte ja auch sein das durch ihn einige Menschen den Zugang zu anspruchsvollerer Musik finden . Oder mal in die Oper gehen oder auch in ein anderes Konzert.
Vorrausgesetzt sie sind offen genug und möchten sich weiterentwickeln.

LG Mr Masterbrass
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Re: Demokratie in der Musik?

Beitragvon Sandstroem » Sa 13. Nov 2010, 20:28

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