D.I.T.

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Beitragvon Konstantin Becker » Do 26. Mär 2009, 09:20

Liebe Horngemeinde,
kennt jemand von Euch diese Übehilfe: http://www.dit.si ?
Funktioniert anscheinend ähnlich wie ein b.e.r.p, wird aber direkt am Mundstück montiert und kann auch halb geöffnet oder geschlossen werden.
Einer meiner Schüler hat mich gefragt, ob der D.I.T. hilfreich sei. Leider konnte ich ihm nicht antworten, da ich das Gerät noch nie gesehen habe und mich nur im Internet darüber schlau machen konnte.

Also... bringt's was oder nicht :D

Konstantin
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Re: D.I.T.

Beitragvon DieDreiWeisen » Do 26. Mär 2009, 13:26

Hilfreich ist das DIT sicher genauso viel oder wenig wie der BERP, nur dass Du beim DIT auch noch gleich Dein ganzes Mundstück kaputt machst... :roll:
So gesehen würde ich das Ding eher nicht empfehlen.
BERP und/oder DIT sind keine Allheilmittel oder der "Stein der Weisen". Manchen liegt sowas und sie machen damit schneller Fortschritte, andere kapieren es so oder so, ob mit oder ohne, nicht oder eben schon - kurz gesagt. :)
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Re: D.I.T.

Beitragvon George » Do 26. Mär 2009, 13:27

Wenn ich die Erläuterungen und Bilder auf der WebSite richtig verstanden habe, ist der/die/das DIT quasi ein Einsatz zwischen Mundstück und Mundrohr, versehen mit einer Bohrung, die durch den aufgeklemmten Hebel den Luftstrom umleiten kann. Das bewegt sich dann wohl zwischen den Maximen alle Luft durchs Mundrohr (und keine Luft durch die aufgesteckte Bohrung) und alle Luft durch die aufgesteckte Bohrung (und keine Luft durchs Mundrohr). Den tieferen Sinn eines Übens mit diesem Teil kann ich nicht erkennen. Ich bevorzuge das richtige Üben in altmodischer Weise mit Instrumentenklang, Mundstück und Noten. Aber vielleicht hat ja tatsächlich jemand Erfahrungen mit dem DIT (Daily Intellectual Trainer - nomen est omen?!) gemacht. Wäre spannend, davon zu hören bzw. zu lesen.
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Re: D.I.T.

Beitragvon RobLeicht » Do 26. Mär 2009, 15:27

Erfahrungen mit dem Dingens selber habe ich keine - aber einige mit (auf verschiedensten Gebieten) eigenartigen und unsinnigen "Theorien", die nur deshalb etwas "Neues" entdeckt haben, weil jeder andere sich einer solchen "Entdeckung" wegen offenkundiger Abwegigkeit nicht rühmen würde.
Die Websiter dieses DIT stellen im Kern darauf ab, dass man nur beim "Spielen" allein auf dem Mundstück eine Identität zwischen der Schwingungszahl der Lippe und der Schwingungszahl der Luft, die auf das Ohr des Hörers trifft, also bei 440 Hz: SLp 440 = SLft 440, dass aber bei "Zwischenschaltung" des ganzen Horns gelten müsse: SLp ist nicht/nie identisch SHrn.
Angenommen, das stimmte wirklich (hab's nicht gemessen), dann müsste theoretisch sogar gelten, wenn auch vernachlässigenswert: SLp ist nicht/nie identisch SMst (für Mundstück, denn das hat ja auch eine gewisse Länge).
Auf Praktische bezogen ist dies aber leider ganz durchsichtiger Quatsch: Wenn der Dirigent mir sagt: Das a auf deinem Horn klingt aber nicht nach 440, kann ich ihm doch nicht antworten: Aber meine LIppen schwingen ganz bestimmt 440 mal in der Sekunde, ich hab's nämlich mit dem DIT exakt geübt.
Oder anders ausgedrückt: Gerade wenn die Erfinder des DIT recht haben/hätten, müsste die Konsequenz daraus erst recht lauten, nur mit dem Horn zu üben, denn wir wollen ja konkrete Töne treffen, die andere (und wir hören) und nicht irgendwelche abtsrakten Schwingswerte der Lippe im musikalischen Niemandsland. Oder, um mit unserem - soweit wir Deutsche sind - Alt-Kanzler Kohl zu sprechen: Es kommt drauf an, was hinten herauskommt!
Also für den DIT würde ich noch nicht einmal die Portokosten einsetzen, die es braucht, um mir dort mein Mundstück von Windhager für den Normalgebrauch "versauen" zu lassen.

P.S.: Aber vielleicht findet sich ja mal ein Komponist, der ein Stück schreibt für Waldhorn mit Nebenluft in Es - dann sieht alles wieder anders aus.
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Re: D.I.T.

Beitragvon Konstantin Becker » Fr 27. Mär 2009, 11:11

Danke für Eure Antworten!
Auch ich denke, dass konzentriertes und vor allem entspanntes Üben mehr bringt, als sich an "undichte Mundstücke" zu klammern!

Gruss
Konstantin
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Re: D.I.T.

Beitragvon George » Sa 28. Mär 2009, 16:42

Auf der Homepage von Tilz http://www.mundstueckbau-tilz.de wird ein sogenannter "Ansatztrainer" angeboten, der in seiner grundsätzlichen Funktion dem D.I.T. entspricht - es fehlt nur der aufgeklemmte Verstellmechanismus. Was war wohl zuerst da, die Henne oder das Ei? ;)
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