Vor einigen Jahren schon bat Lars Michael Stransky Herrn Engelbert Schmid darum, ein Wienerhorn zu konstruieren.
Um es allen Kritikern des Mindelzellers vorweg zu nehmen, Engelbert Schmid hat das Wienerhorn nicht neu erfunden. Aber, er konnte es mit seinem Fachwissen, Können und mit seiner Erfahrung entscheidend verbessern.
Zwischen Tür und Angel überraschte ich den schwer beschäftigten Meister mit meinem Wunsch, sein neues Produkt zu testen. Äußerst zuvorkommend bekam ich – es war kurz vor dem Wochenende – ein Exemplar aus der laufenden Produktion in meine Hände.
Der erste Eindruck, die Ausrichtung der Maschine wurde zugunsten eines kurzen Weges zwischen der (Finger-)Mechanik und der Antriebsseite der Doppelhubpumpen gedreht. Das neuartige Zwillingsgestänge ähnelt der bereits bekannten Minibal-Technik. Das Instrument ist eine Augenweide.
Bereits mit dem ersten F-Bogen – bei Schmids geringer Produktstreuung sollen alle Bögen gleich ausfallen – erreichte ich alles vom Grundton, dem großen C bis zum vier Oktaven darüber liegenden dreigestrichenen c (in F gelesen).
„Der Klang ist so klar...“ beschrieb mein kritischer Sohn das Sounderlebnis. Seine Liebe gehört zwar der Gitarre, aber vom Horn hat er erstaunlich viel Ahnung – woher es wohl kommt...
Zwischen Pianissimo und Fortissimo ist alles spielbar. Und, jeder Ton sitzt exakt dort, wo er hingehört. Schwache und kranke Töne gibt es nicht auf dem Instrument mit seinen drei Wasserklappen, von denen eine jede ideal angebracht ist.
Probehalber entfernte ich auch die Zugverlängerungen und tauschte den F- gegen den B-Bogen ("Sauschwanzerl"), um das Instrument einmal als B-Horn anzublasen. Der technische Effekt war vergleichbar, bzgl. des Klangs bedarf es vermutlich eines versierten Bläsers und eines ausgewogenen Wienerhornmundstücks um auf ein vergleichbares Resultat zu stoßen.
Fazit: ein Test lohnt sich, von mir klare Kaufempfehlung.
Bussi, BEATE
PS: evtl. kleines Minus für den hohen Preis.