Hallo Steffen und natürlich alle anderen Horn-Freunde.
Die Frage nach der richtigen Handstellung ist schwierig - und sie wird sehr kontrovers diskutiert. Meine persönliche Meinung dazu.
Die Handhaltung hängt von der Größe der Hand und von der Weite des Schalles ab. Sie wird also zwangsläufig unterschiedlich sein.
Die klassische Naturhorn Handhaltung:
Die rechte Hand quasi zum Wasserschöpfen formen um 90Grage nach links drehen und in den Schall legen. Die Fingernägel immer an der Schallwand
Des Daumens letztes Gelenk quasi als Scharnierzapfen benutzen.
Wie weit muss ich in den Schall?
bis man auf dem F-Horn Halbton-Absenkungen mit einem M i n i m u m an Bewegung ausführen kann. Wenn ich auf einem guten Naturhorn a2 (in Es.E und F) extrem offen gerade noch sauber spielen kann, dann habe ich ein gutes Horn und die richtige Handstellung. Inventionshörner sind viel enger mensuriert als die heutigen Hörner , aber!! im Bereich der Hand sind sie sehr oft viel weiter als heutige Instrumente (Raoux, Courtoire usw.) Der Schall bekommt dadurch ein mehr Lilien-förmiges Aussehen im Gegensatz zu den heutigen mehr tellerförmigen Schallstücken.
Das mag mit der Grund sein, dass die klassische Horn-Handhaltung - (außer bei den sehr kleinen Händen von z. B. Frauen oder bei sehr weiten Stürzen amerikanischer Modelle) - einen etwas wattigen, dumpfen verstopften Klang auf modernen Hörnern zur Folge hat.
Ich bevorzuge daher auf modernen Hörnern die angebliche sogenannte Wiener Handhaltung.
Das ist als ob ich ein Trink-Glas mit der Hand halte, wobei der Daumen von der Hand abgespreizt ist, ansonsten den Finger-Teil der Hand wie beim Naturhorn (wie oben beschrieben).
Die Modulationstechnik mit der Hand funktioniert (zumindest bei mir) immer noch sehr gut mit ein 45Grad Rechts-Drehung. Der Ton ist wesentlich freier und leuchtender.
Die staunenswerte Arbeit von Stefan Wachter habe ich verschlungen, konnte aber nicht so deutliche Rückschlüsse auf die Handhaltung entdecken.
Es wird wohl so bleiben. Jeder findet den richtigen, nämlich seinen Weg zu richtigen Handhaltung.
Zur Dämpferfrage. Es soll bereits Nachbauten dieser klassischen Naturhorndämpfer geben, Allein, alle Berichte, die ich hörte, waren mehr negativ.
Das Beethoven'sche Rondino klingt halt doch am Schönsten mit einem 2. Hörner-Paar aus der Ferne. Die Klassiker wollten den Dämpfer wirklich zum Leise-Spielen.
Bei der heutige Dämpfervorschrift handelt es sich meist um einen anderen Klang, den der Komponist wünscht. Des wegen sind heutige Dämpfer verhältnismäßig laut. Die großen, langen aus Holz haben sich am meisten durchdesetzt.