von RobLeicht » Do 26. Mär 2009, 15:27
Erfahrungen mit dem Dingens selber habe ich keine - aber einige mit (auf verschiedensten Gebieten) eigenartigen und unsinnigen "Theorien", die nur deshalb etwas "Neues" entdeckt haben, weil jeder andere sich einer solchen "Entdeckung" wegen offenkundiger Abwegigkeit nicht rühmen würde.
Die Websiter dieses DIT stellen im Kern darauf ab, dass man nur beim "Spielen" allein auf dem Mundstück eine Identität zwischen der Schwingungszahl der Lippe und der Schwingungszahl der Luft, die auf das Ohr des Hörers trifft, also bei 440 Hz: SLp 440 = SLft 440, dass aber bei "Zwischenschaltung" des ganzen Horns gelten müsse: SLp ist nicht/nie identisch SHrn.
Angenommen, das stimmte wirklich (hab's nicht gemessen), dann müsste theoretisch sogar gelten, wenn auch vernachlässigenswert: SLp ist nicht/nie identisch SMst (für Mundstück, denn das hat ja auch eine gewisse Länge).
Auf Praktische bezogen ist dies aber leider ganz durchsichtiger Quatsch: Wenn der Dirigent mir sagt: Das a auf deinem Horn klingt aber nicht nach 440, kann ich ihm doch nicht antworten: Aber meine LIppen schwingen ganz bestimmt 440 mal in der Sekunde, ich hab's nämlich mit dem DIT exakt geübt.
Oder anders ausgedrückt: Gerade wenn die Erfinder des DIT recht haben/hätten, müsste die Konsequenz daraus erst recht lauten, nur mit dem Horn zu üben, denn wir wollen ja konkrete Töne treffen, die andere (und wir hören) und nicht irgendwelche abtsrakten Schwingswerte der Lippe im musikalischen Niemandsland. Oder, um mit unserem - soweit wir Deutsche sind - Alt-Kanzler Kohl zu sprechen: Es kommt drauf an, was hinten herauskommt!
Also für den DIT würde ich noch nicht einmal die Portokosten einsetzen, die es braucht, um mir dort mein Mundstück von Windhager für den Normalgebrauch "versauen" zu lassen.
P.S.: Aber vielleicht findet sich ja mal ein Komponist, der ein Stück schreibt für Waldhorn mit Nebenluft in Es - dann sieht alles wieder anders aus.